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Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Titel: Dunkle Sehnsucht des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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dann gibt es noch etwas anderes, das du sogar vor dir selbst
zu verheimlichen versuchst.«
    Zärtlich ließ Julian seine Zähne
über ihre Fingerknöchel streichen. »Ja, die Gefühle sind neu für mich, und
manchmal fällt es mir schwer, mit ihnen umzugehen.« Julian war noch nicht in
der Lage, auch über den anderen Grund seines inneren Kampfes nachzudenken.
»Doch wir haben viele Jahrhunderte vor uns, in denen wir voneinander lernen
können«, sagte er abschließend. Widerwillig löste er seinen Körper von Desaris.
»Du fühlst dich unwohl, das spüre ich, piccola. Komm zu mir.« Schon zog er sie auf die Beine, um
ihren Körper nach Verletzungen zu untersuchen.
    »Es geht mir gut, Julian.« Es
war ihr ein wenig peinlich, als er ihre helle Haut nach verräterischen Spuren
ihres Liebesaktes absuchte. »Kannst du mir erklären, warum Syndil sexuelle
Empfindungen hat, ich diese aber nicht kannte, bevor du mir begegnet bist? Bin
ich so anders? Nicht feminin genug?«
    Julian blickte auf, und ein
warmer Glanz trat in seine bernsteinbraunen Augen. »Unsinn! Weißt du denn
nicht, wie begehrenswert du bist, Desari? Du musst doch gemerkt haben, wie
Männer auf dich reagieren, sterbliche und unsterbliche.«
    Fest umklammerte sie seine Hand.
»Du bist der erste Karpatianer, dem ich außerhalb meiner Familie begegnet bin.
Und nur weil sterbliche Männer mich anziehend finden, bedeutet das noch lange
nicht, dass ich es auch wirklich bin. Schließlich haben wir oft diese Wirkung
auf Sterbliche. Es liegt nicht an mir. Außerdem empfinde ich ihnen gegenüber
gar nichts.«
    »Und dafür bin ich sehr dankbar.
Ich weiß nicht, warum Syndil bereits körperliches Verlangen erfahren hat. Vielleicht
spürt sie, dass ihr Gefährte in ihrer Nähe ist, ohne ihn zu erkennen.«
Nachdenklich runzelte Julian die Stirn. »Möglicherweise sind einige Frauen in
der Lage, sexuelle Affären mit anderen Männern zu haben, bevor sie sich mit
ihrem Gefährten verbinden. Doch weiß ich nicht, wie das möglich sein soll, da
wir unsere Frauen so streng bewachen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass
Darius je einen Mann in deiner oder Syndils Nähe geduldet hätte, obwohl er
nicht in der Tradition unseres Volkes erzogen wurde.«
    »Das stimmt. Darius hätte uns
niemals gestattet, Freundschaft mit einem Mann zu schließen. Dayan und Barack
auch nicht. Sie wachen ständig über uns. Und seit
    Savon sich in einen Vampir
verwandelt hat, bewachen sie einander genauso streng«, fügte sie traurig hinzu.
    »Nur Darius kämpft im Augenblick
so erbittert gegen die Finsternis an«, bemerkte Julian. »Ihm fällt es so
schwer, weil er zu eurem Schutz so häufig töten musste. Die anderen können
noch längere Zeit ausharren, wenn sie es wünschen. Doch Darius steht ein
schwieriger Kampf bevor.«
    Tränen glitzerten in Desaris
dunklen Augen. »Ich kann ihn nicht verlassen, Julian. Er darf nicht glauben,
wir kämen ohne seinen Schutz aus. Auch ich habe längst bemerkt, dass sich die
Finsternis in ihm ausbreitet, und fürchte um seine Seele. Er zieht sich immer
mehr zurück und sucht kaum noch die telepathische Verbindung zu mir. Er ist ein
großartiger Mann, Julian, und ich möchte ihn auf keinen Fall verlieren.«
    Julian neigte den Kopf und
küsste zärtlich Desaris Augenlider. »Dann werden wir dafür sorgen, dass er bei
uns bleibt.«
    Desari blickte zu ihm auf und
lächelte ihn so strahlend an, als hätte er ihr soeben den Mond geschenkt. »Ich
danke dir für dein Verständnis, Julian. Wenn du Darius erst einmal richtig
kennen lernst, wirst du verstehen, wie wichtig er für uns ist.«
    »Ich habe oft in deinen Gedanken
gelesen, cara. Ich
sehe Darius mit deinen Augen. Außerdem erkenne ich seinen eisernen Willen, dem
allein es zu verdanken ist, dass ihr alle unter so schwierigen Bedingungen
überlebt habt. Er ist ein Mann, der es wirklich wert ist, gerettet zu werden.«
Dann ließ Julian seinen golden schimmernden Blick über Desaris Körper gleiten,
und sein Verlangen erwachte von neuem.

 
    Kapitel 9
    Leichtfüßig wie eine Gazelle
sprang Desari davon, und der Wind trug ihr neckendes Lachen mit sich, als sie
mit einem Satz auf dem großen umgefallenen Baumstamm landete. Das Mondlicht
schimmerte auf ihrer nackten Haut, und ihr Anblick nahm Julian den Atem. Der
Wind spielte in ihrem Haar, das ihr wie ein seidener Umhang über den Rücken
fiel. Ein heiserer Laut entrang sich Julians Kehle. Es klang wie eine Mischung
aus einem Knurren und einem Stöhnen.
    Julian war ein

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