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Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Titel: Dunkle Sehnsucht des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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selbst.«
    Desari biss sich auf die Lippen.
»Hast du dich auch infiziert?«
    »Die Lakaien des Untoten trugen
das Gift ebenfalls in sich. Es war eine Falle, die der Vampir für diejenigen
hinterlassen hat, die es wagten, seine Pläne zu durchkreuzen«, erklärte Darius
leichthin, ohne eine Spur von Angst. Seine kräftige, ruhige Stimme, die Desari
so vertraut war, tröstete sie ein wenig.
    Darius beugte sich über Julian.
Der verletzte Karpatianer schüttelte den Kopf, ohne jedoch die Augen zu
öffnen. »Du zuerst, Darius. Das Gift breitet sich schnell aus und wird mit der
Zeit immer stärker. Du musst erst dich selbst heilen, ehe es zu spät ist. Ich
werde nicht in der Lage sein, dir zu helfen. Du musst es für Desari tun, denn
ich kann sie nicht so beschützen, wie es meine Pflicht wäre.«
    »Ruhe dich aus, Julian«, ordnete
Darius an. Dann versenkte er sich in seinen eigenen Körper und suchte nach dem
Gift, das in seinen Blutstrom vorgedrungen war. Gründlich studierte er die
Natur des Gifts. Als er wusste, wie es funktionierte, begann er, es zu
zerstören. Julian hatte Recht. Das Gift war stark und wirkte schnell, es
zerstörte Körperzellen und vermehrte sich mit alarmierender Geschwindigkeit.
Dass Julian überhaupt noch lebte, war ein Zeichen seiner unglaublichen Stärke.
Obgleich er wusste, welchen Schaden das Gift anrichten konnte, hatte er seine
Gefährtin und seine Pflichten seinem Volk gegenüber über sein eigenes
Wohlergehen gestellt. Darius schöpfte Kraft aus dem Heilritual, das Desari mit
ihrer wunderschönen Stimme sang. Er fühlte sich aber trotzdem ein wenig
schwindlig, als er wieder zu Bewusstsein kam.
    »Du siehst blass aus, Darius.
Nimm an, was ich dir aus freien Stücken gebe, damit du und Julian wieder zu
Kräften kommt.« Desari streckte ihrem Bruder die Hand entgegen.
    Darius umfasste ihr Handgelenk
und drehte es um. Seine Schwester sah so zart und zerbrechlich aus, doch das
Blut in ihren Adern war stark und heilkräftig. Er neigte den Kopf und trank.
Sogleich spürte er, wie er neue Kraft schöpfte. Es war sehr schwierig gewesen,
das tödliche Gift aus seinem Körper zu entfernen, obwohl er nur sehr kurz damit
in Kontakt gekommen war. Es würde ungleich schwieriger sein, Julians Leben zu
retten.
    Besorgt berührte Desari ihren
Bruder am Arm. Julian sah entsetzlich aus. Die Schmerzen schienen sich unauslöschlich
in die Linien seines Gesichts eingegraben zu haben. Er war bleich und wirkte
wie tot. Er hatte sein Herz und seine Lungen verlangsamt, um das Fortschreiten
des Gifts so lange wie möglich aufzuhalten, aber es ergriff langsam, aber
sicher von seinem Körper Besitz. Als sie versuchte, die telepathische
Verbindung zu ihm aufzunehmen, stellte sie etwas Erstaunliches fest: Trotz
seines geschwächten Zustandes hatte Julian eine Barriere errichtet. Er wollte
nicht riskieren, dass auch Desari die quälenden Schmerzen erleiden musste, die
er schweigend ertrug.
    »Wir werden die Hilfe der ganzen
Familie brauchen«, sagte Darius und schloss die Wunde im Handgelenk seiner
Schwester. »Ihr dürft das Ritual auf keinen Fall unterbrechen, gleichgültig,
was mit mir passiert. Ihr könnt mir später Blut geben, wenn ich meine Arbeit
beendet habe.«
    Höre mich an, Julian. Ich
bin bei dir. Ich werde dir folgen, wohin du auch gehst. Du bist nicht allein.
Wir werden immer zusammen sein. Desaris Stimme war ein eindringliches Flüstern in
Julians Gedanken. Sie zwang ihn dazu, ihr Versprechen zu hören und ihren festen
Willen zu spüren. Sie würde ihren Gefährten nicht verlieren, auch wenn das
bedeutete, ihm in den Tod zu folgen. In diesem Leben oder im nächsten - Desari
würde immer an seiner Seite sein.
    Darius atmete tief ein, um den
Duft der Heilkräuter in sich aufzunehmen, während er sich abermals in
körperlose Energie verwandelte und sich in Julians Körper versetzte. Sofort
erkannte er, dass dessen Blut schwere Schäden davongetragen hatte. Das Gift
wirkte wie ein Virus, das schnell mutierte, sich vermehrte und das Immunsystem
angriff. Das Gift breitete sich rasend schnell aus, offenbar darum bemüht, den
Plan des Vampirs auszuführen und den Karpatianer zu töten. Der Untote musste
viele Jahrhunderte damit verbracht haben, dieses Gift zu studieren und
Experimente anzustellen. Darius sah sich einer ungekannten Herausforderung
gegenüber, vertraute jedoch auf seine Fähigkeiten. Er fand immer einen Weg und
gab niemals auf. Am Ende würde er triumphieren, eine andere Möglichkeit zog

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