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Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Titel: Dunkle Sehnsucht des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Trost,
obwohl sie auch eine gewisse Belustigung aus seinem Tonfall heraushörte. Ich werde am Leben
bleiben, um meine Gefährtin Gehorsam zu lehren. Dein Bruder ist ebenso
geschickt wie Gregori, und das, meine Liebste, ist das größte Kompliment, das
ich ihm zollen kann. Julian klang schwach und weit entfernt, als strengte ihn selbst der
telepathische Kontakt zu seiner Gefährtin zu sehr an.
    »Julian«, flüsterte Desari.
    Vorwurfsvoll blickte Darius sie
an. Dann schloss er dankbar die Wunde an Dayans Handgelenk und beugte sich zu
Julian hinunter. »Höre mir zu, Gesetzloser. Du bist im Augenblick nicht in der
Verfassung, dich mir zu widersetzen. Wenn du vermeiden willst, dass ich dich
mit einem Zauber belege, wirst du dich still verhalten und deine Kräfte aufsparen,
um das Gift zu bekämpfen, das dich und meine Schwester töten könnte.« Es war
eine unmissverständliche Drohung. Und Darius' Tonfall verriet, dass er ohne
Zögern seine Ankündigung in die Tat umsetzen würde. Darius wiederholte sich
niemals und schlug oft ohne eine weitere Warnung zu. Diejenigen, die ihn
kannten, gehorchten ihm aufs Wort.
    Julian lag wie tot auf dem Bett.
Seine Atmung und sein Herzschlag waren kaum spürbar, und doch zeigte sich ein
leichtes Lächeln auf seinen blassen Zügen.
    Darius warf seiner Schwester
einen Blick zu. »Dieser Mann hat ein Problem mit Autorität. Leg dich jetzt zur
Ruhe, Desari, hier störst du nur.«
    Im selben Augenblick breiteten
sich bedrückende Schatten im Raum aus. Es war eine Warnung, ein Versprechen
späterer Vergeltung. Desari hielt den Atem an. Sie konnte kaum glauben, dass
sich irgendjemand Darius' Anweisungen widersetzte, am allerwenigsten ein Mann,
der an der Schwelle des Todes stand und noch immer auf die Hilfe angewiesen
war, die nur Darius ihm gewähren konnte. Julian musste doch wissen, dass ihr
Bruder ihr niemals etwas antun würde. Er kommandierte sie nur herum, weil dies
nun einmal seine Art war.
    Darius belegte den geschwächten
Karpatianer, der noch immer still auf dem Bett lag, mit einem wirkungsvollen Schlafzauber. In seiner
augenblicklichen Verfassung konnte Julian nichts dagegen ausrichten. Bevor er
sich jedoch ergab, ging ihm noch ein Gedanke durch den Kopf. Darius war weitaus
gefährlicher als alle Männer, denen er je in seinem Leben begegnet war -
vielleicht sogar gefährlicher als Gregori.
    Desari streckte den Arm aus und
strich Julian das Haar aus der Stirn. Ihre Hand verweilte einen Augenblick auf
seinem Kopf. »Er wollte mich nur beschützen«, flüsterte sie.
    Darius knirschte mit den Zähnen.
»Er braucht dich nicht zu beschützen, wenn du bei mir bist. Das weiß er. Ihm
passte nur die Art nicht, wie ich mit dir gesprochen habe.« Seine schwarzen
Augen blitzten zornig. »Seine Arroganz würde für zehn Männer ausreichen.«
Darius atmete tief ein und nahm das Aroma der Heilkräuter in seine Lungen auf.
»Fahre jetzt mit dem Ritual fort und zünde noch einige Kerzen an.«
    Einmal mehr vergaß er alles um
sich herum und konzentrierte sich, bis er nur noch aus Licht und Energie
bestand, gespeist von seiner Stärke und Intelligenz. Vorsichtig versenkte er
sich wieder in Julians Blutstrom, um nach dem giftigen Virus Ausschau zu
halten. Und tatsächlich hatte sich bereits ein neuer Strang gebildet, der die
Antikörper attackierte, die Darius geschaffen hatte.
    Desaris Bruder entsandte eine
Armee aus neuen Antikörpern, um gegen den Strang anzukämpfen, während er sich
an die Heilung der tiefen Wunden in Julians Körper machte. Das neue Gift hatte
die Arterien und Herzkammern geschwächt. Darius ließ sich Zeit, um die
wichtigen Organe zu reparieren. Auch die Schulterwunde war sehr schwer wiegend.
Langsam und sorgfältig reparierte er die Schäden und wandte sich dann wieder
Julians Blut zu, um sich zu vergewissern, dass das giftige Virus des Vampirs
nun endlich ausgerottet war. Sorgfältig suchte er jeden Muskel, jeden Knochen,
jedes Organ und jede Ader nach dem Virus ab, bis er tatsächlich keine Spuren
mehr entdecken konnte.
    Darius betrachtete einmal mehr
den eigenartigen Schatten, der sich über Julians Körper und Geist gelegt
hatte. Finster. Böse. Das Zeichen eines Vampirs. Darius studierte den Schatten.
Es gab keine Möglichkeit, dagegen anzukämpfen. Julian hatte engen Kontakt zu
einem Vampir gehabt, und das Blut des Untoten war in ihm. Der Kampf eines
einsamen karpatianischen Mannes, seine Seele vor der Finsternis zu bewahren,
war schwer genug, ohne dass auch noch das

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