Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkle Sehnsucht

Dunkle Sehnsucht

Titel: Dunkle Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
Vom Netzwerk:
würde sich um sie kümmern, und Denise und Kira stellten sicher, dass keine Nachzügler mehr eintrafen.
    Ich griff mir meine beiden Katanas, während Bones mit mir im Arm zu der Stelle hinabstieß, an der die meisten Wachleute versammelt waren. Vorrangiges Ziel war es, die Schützen auszuschalten, bevor sie uns ausschalteten. Einen Sekundenbruchteil lang hatte ich Zeit, den geschockten Ausdruck in den Gesichtern der Aufpasser zu genießen, als entweder Bones' Energiefeld sie erreichte oder ihnen die große dunkle Gestalt auffiel, die sich auf sie herabstürzte. Dann krachten wir mit lautem Getöse in die Gruppe hinein.
    Es war ein Gefühl, als wären wir in eine Baumgruppe ge-donnert, nur dass die Bäume laut schreiend zurückschlugen.
    Bevor ich richtig zum Stehen kam, hieb ich auch schon mit meinen Schwertern um mich. Bones, das wusste ich, hatte sich längst aus dem Bereich, in dem meine Klingen ihn hätten gefährden können, weggerollt. Mit blindwütigen Hieben trennte ich Gliedmaßen und Köpfe ab, während ich kürzere Schwerter wie verlängerte Arme benutzte und damit auf jeden einhackte, der mir in die Quere kam, bewaffnet oder nicht. Wenn sie es waren, standen sie auf Apollyons Seite und würden mich töten, wenn ich das zuließ.
    Geschützfeuer und Geschrei verrieten mir, dass auch der Rest unseres Trupps eingetroffen war. Ich hätte mich zwar gerne nach Bones umgesehen, tat es aber nicht, sondern hackte mich weiter konzentriert durch die Ghule, die inzwischen das Feuer eröffnet hatten, um die Störenfriede auszuschalten. Sengender Schmerz breitete sich in meiner Bauchseite aus, und ich rollte mich weg, während ich weiter auf jeden einhieb, der das Pech hatte, mir in die Quere zu kommen. Verdammt. Ich war getroffen worden.
    In dem ganzen Durcheinander hatte sich mein Haarknoten gelöst. Dunkle Strähnen raubten mir die Sicht, als ich einer weiteren Gewehrsalve auswich und sah, wie hinter mir Gras-brocken durch die Luft flogen, wo die Projektile einschlugen.
    Instinktiv schleuderte ich mein Schwert und hörte einen Aufschrei, bevor ich mit nach wie vor brennenden Schmerzen in der Seite aufsprang und einen Ghul nach hinten kippen sah.

    Er umklammerte sein Gesicht mit den Händen; wo einst seine Nase gewesen war, steckte jetzt mein Schwertgriff.
    Den Schmerz ignorierend stürzte ich mich auf ihn, bevor er noch einmal zum Gewehr greifen konnte. Ein kräftiger Hieb gegen seinen Hals, und er regte sich nicht mehr. Ein weiterer Hieb demolierte den Abzug seiner Waffe. Hätte ich sie einfach herumliegen lassen, hätte irgendwer sie womöglich aufgelesen und damit herumgeballert.
    Als Nächstes spürte ich explosionsartige Schmerzen im Halsbereich. Blut füllte meinen Mund. Ich schnappte mir den toten Ghul und benutzte seine Leiche als Schild. Ich hustete, konnte aber nicht atmen. Der Schmerz in meinem Hals war genauso brennend wie der in meiner Flanke, aber er ließ schneller nach, sodass ich mir denken konnte, was passiert war. Ich war in den Hals geschossen worden.
    Irgendwie machte mich das wütender als die Kugeln, die noch dabei waren, sich tiefer in meinen Rumpf zu bohren.
    Mich weiter mit dem toten Körper in meinen Händen schützend, stürzte ich mich auf den Ghul, der nach wie vor auf mich feuerte. Die Geschosse trafen allerdings nur seinen toten Kameraden, sodass mir Zeit blieb, ein wildes Gebrüll auszustoßen, bevor ich ihm die Leiche entgegenwarf und ihn damit zu Boden riss. Kurz darauf stürzte ich mich mit dem Schwert hinterher und durchtrennte ihm mit einem Schlag, in den ich meinen geballten Schmerz und Zorn legte, den zur Abwehr erhobenen Arm und den Hals. Der Kopf des Ghuls blieb dreißig Zentimeter entfernt von seinem Körper liegen.
    Statt mich zu beglückwünschen, wirbelte ich gleich wieder herum. Und zwar gerade noch rechtzeitig. Zwei Ghule kamen auf mich zu, der eine mit einem Gewehr, der andere mit einem Messer bewaffnet. In letzter Sekunde katapultierte ich mich in die Luft, sodass die für mich bestimmten Kugeln ins Leere gingen, bevor ich hinter meinen beiden Angreifern landete. Mit dem Schwung der Landung durchtrennte ich beiden die Hälse und wurde von Blut bespritzt, als beide Ghule geköpft zu Boden gingen.
    »Kätzchen!«
    Ich hob den Blick gerade rechtzeitig, um über mir ein silbernes Aufblitzen wahrzunehmen. Ich warf mich zu Boden, und das Schwert, das mir den Hals hätte durchtrennen sollen, traf mich stattdessen seitlich am Schädel. Die Welt vor meinen Augen färbte sich

Weitere Kostenlose Bücher