Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkle Sehnsucht

Dunkle Sehnsucht

Titel: Dunkle Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
Vom Netzwerk:
dunklen Augenbrauen hoch, gab aber nicht vor, keine Ahnung zu haben, worum es ging.
    »Warum hat dieser Ghul dich schon wieder ins Visier genommen, Cat?«, erkundigte sich Täte, während der Blick seiner indigoblauen Augen hin und her huschte. »Ich dachte, da du jetzt ein richtiger Vampir bist, wäre es auch mit Apollyons Paranoia vorbei.«
    Unbehaglich trat ich von einem Fuß auf den anderen. Ich hatte gehofft, dieses Thema nicht anschneiden zu müssen, aber wenn Dave sein Leben riskierte und mein altes Team auf längere Zeit ein Mitglied entbehren musste, war ich den anderen die Wahrheit schuldig.
    »Also, ich habe so eine Art Essstörung ...«, begann ich, um dann genauer meine ungewöhnlichen Ernährungsgewohnheiten und ihre Nebenwirkungen zu erläutern.
    Stille senkte sich über den Raum. Mein Onkel schien so schockiert zu sein, dass er nicht einmal husten konnte, während die anderen mich verwundert ansahen.

    »Du saugst Blut von Vampiren und absorbierst ihre Kräf-te?«, rief Juan. » Madre de Dios! «
    Dave schüttelte langsam den Kopf. »Du warst schon immer was Besonderes, Cat. Da konnte es in diesem Fall ja nicht anders sein.«
    »Und ich dachte, du hättest den Freak-Award schon als halbvampirische Truppenführerin gewonnen.«
    Täte hatte noch nichts gesagt, aber seine indigoblauen Augen musterten mich. »Sieht aus, als wären wir nicht die Einzigen, die ein Geheimnis hatten«, meinte er schließlich.
    »Das ist doch etwas völlig anderes«, gab ich zurück.
    »Klar doch«, antwortete er sarkastisch.
    »Woher ich meine Fähigkeiten beziehe, haben wir nur deshalb niemandem erzählt, weil wir Apollyon keinen weiteren Vorwand liefern wollten, Front gegen mich zu machen«, rief ich aufgebracht. »Unter normalen Umständen würde es vermutlich keinen kümmern, dass ich mich von untotem statt von menschlichem Blut ernähre, aber einige Ghule denken im Augenblick eben eindeutig nicht normal.
    Wozu Öl ins Feuer gießen?«
    Meine Frage stieß auf Schweigen.
    »Da wir jetzt alle im Bilde sind, machen Bones und ich uns mal wieder auf den Weg«, fuhr ich fort. »Wir müssen zu-rück sein für den Fall, dass unsere Vampir-Spione anrufen, ganz zu schweigen davon, dass ich meinen Kater in der Obhut eines Gespensts in einer Höhle zurückgelassen habe.«
    »Wir können noch nicht gehen«, stellte Bones fest.
    Ich warf ihm einen misstrauischen Blick zu. Was führte er jetzt wieder im Schilde? »Warum?«
    Seine Lippen kräuselten sich. »Weil du noch Hunger hast, Kätzchen.«

    Ach ja. Das hatte ich in der Aufregung ganz vergessen. Ich räusperte mich und wurde verlegen. Wie fragt man einen Freund, ob man sein Blut trinken darf?
    »Ah, Juan, würdest du vielleicht ...«
    »Trinke von mir«, schnitt Tate mir das Wort ab. Smaragdfarbene Pünktchen tauchten in seinen Augen auf. »Das wolltest du ihn doch fragen, oder?«
    »Dich aber nicht«, sagte ich, während Bones sich versteifte wie eine angriffsbereite Klapperschlange. »Ich habe dir bereits gesagt, dass meine Geduld mit dir zu Ende ist, weil du ständig nach Belieben heruminterpretierst.«
    Er stieß eine Art Schnauben aus. »Keine Bange. Ich bilde mir nicht mehr ein, dass zwischen uns etwas laufen könn-te. Hat eine Weile gedauert, aber letztes Jahr, als ich gesehen habe, wie du mit dem Fürst der Finsternis statt mit mir abgezogen bist, als du dachtest, Bones würde dich betrügen, habe ich es endlich kapiert. Du willst mich nicht und wirst mich nie wollen. Nicht mal, wenn Bones aus dem Spiel wäre.«
    Ich machte große Augen, während Bones murmelte:
    »Dachte schon, du raffst es nie .« Cooper und Juan taten, als wären sie plötzlich taub geworden, aber mein Onkel warf Tate einen nachdenklichen Blick zu. »Und warum willst du dann, dass Cat dein Blut trinkt?«, fragte er.
    Tate straffte die Schultern. »Weil ich dieses Team leite, wenn also jemandes Blut vergossen wird, dann meins.«
    Seltsamerweise überkamen mich plötzlich nostalgische Gefühle. Das war der Tate, der meinen Panzer geknackt hatte, als ich vor Jahren dem Team beigetreten war. Ein starker Charakter, der nicht zögerte, stets an vorderster Front zu kämpfen, sei es für seine Freunde oder seine Einheit. Nicht der zynische Dickschädel, der in der irrigen Annahme, wiederholte Abfuhren wären eine Ermunterung, versuchte, einen Keil zwischen Bones und mich zu treiben. Die freund-schaftlichen Gefühle, die ich eben noch für tot gehalten hatte, gaben ein leises Lebenszeichen von sich.
    »Aber

Weitere Kostenlose Bücher