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Dunkle Sehnsucht

Dunkle Sehnsucht

Titel: Dunkle Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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den Kopf zu schütteln. Wer hätte gedacht, dass Knoblauch plus Gras die perfekte Geisterabwehr ergab? Wenn ich so darüber nachdachte: Ich hatte in New Orleans tatsächlich eine Menge Pot und Knoblauch gerochen, Letzteres allerdings auf die kreolische und Cajun-Küche und Ersteres auf die Partyatmosphäre und die allgegenwärtige Jazz-Kultur zurückgeführt. Wer wäre auch auf die Idee gekommen, dass Marie damit die Geisterpopu-lation so weit eindämmte, dass Vampire und Ghule keinen Verdacht schöpften? Sie musste bei sich zu Hause ein ganzes Feld mit Hanf und Knoblauch bestellt haben.
    »Klasse, ich besorge gleich was von dem Zeug«, verkündete Bones, der die Vorstellung gar nicht abwegig zu finden schien. »Kätzchen, sag ihm, er untersteht von jetzt an Mencheres. Bei uns kann er nicht bleiben, bei all dem Kraut, das du bald mit dir herumtragen wirst. Er meint zwar, er könnte es vertragen, aber ich kann unmöglich riskieren, dass er uns eine wichtige Nachricht zu spät übermittelt.«
    Ich gab die Information an Fabian weiter, wobei ich es noch immer befremdlich fand, wie der Geist darauf zu warten schien, dass ich Bones' Worte wiederholte, ehe er auf sie einging. Jetzt konnte ich nachempfinden, wie Gwen deMar-co alias Lt. Tawny Madison sich in Galaxy Quest gefühlt haben musste. »Computer, haben wir eine Berylliumkugel an Bord?«, murrte ich vor mich hin.

    »Was?«, wollte Bones wissen.
    »Nichts.«
    »Ich mache mich auf den Weg zu Dave. Schwer zu finden ist er bestimmt nicht. Er hat gesagt, er würde das Hotel erst wechseln, wenn ich wieder da bin«, meinte Fabian.
    Ich sah ihn an, wünschte mir, ich könnte ihn zum Abschied umarmen, und fand es entsetzlich, dass jedes meiner Worte seinen freien Willen korrumpierte. »Es dauert nicht lange«, sagte ich zu ihm und strich ihm mit den Händen übers Gesicht, auch wenn sie einfach hindurchgingen.
    Eine fluoreszierende Hand legte sich auf meine, völlig ohne Gewicht oder Druck.
    »Ich werde dich nicht enttäuschen«, verkündete Fabian und löste sich in Luft auf.
    Grimmig entschlossen starrte ich die Stelle an, wo er eben noch geschwebt war. Ich würde ihn auch nicht enttäuschen.
    Ich würde eine Möglichkeit finden, Fabian seinen freien Willen zurückzugeben, Apollyon zu besiegen, ohne mich selbst zu opfern - damit auch gleich die Ghul-Killer loswerden -, und dann meine sturköpfige Familie zur Vernunft bringen.
    Ich wusste bloß nicht, wie ich das alles anstellen sollte.
    »Keine Bange, Kätzchen«, beruhigte mich Bones. »Wir wissen jetzt immerhin, wie wir verhindern können, dass dir diese ganzen Geister nachrennen, und noch etwas Gutes ist passiert. Ich habe auf meinem Handy nachgesehen, und Timmie hat heute Morgen eine SMS geschickt. Seine Quellen haben ihm von mehreren seltsamen Vorfällen berichtet, die ihn vermuten lassen, in Memphis habe sich eine große Gruppe von Ghulen zusammengerottet.«
    Das war in der Tat eine gute Nachricht. Mist war nur, dass wir jetzt erst recht einen von Apollyons Spießgesellen er-wischen mussten, aber dem geköpften Ghul aus dem Hotel zufolge würden die sofort Leine ziehen, wenn sie mich zu Gesicht bekamen. Zu schade, dass ich mich nicht klonen und die falsche Cat woanders einsetzen konnte, damit die Ghule sich sicher fühlten, während ich selbst ihnen in aller Heim-lichkeit nachstellte. Das hätte eine Menge Probleme gelöst; da es der Wissenschaft aber bisher nur gelungen war, Schafe zu klonen, war ich angeschmiert.
    Vielleicht konnte ja einer von Dons Wissenschaftlern eine Kopie meines Gesichts anfertigen, die wir dann einer Frau meiner Größe und Statur auftackern würden. In Mission Impossible hatte das immerhin funktioniert ...
    »Natürlich!«, rief ich und spürte neuen Optimismus in mir aufkeimen, als mir etwas einfiel. »Wir rufen Dave an und sagen ihm, wo Timmie die Ghule vermutet; er muss ja auch wissen, dass Fabian auf dem Rückweg ist. Ed und Scratch schicken wir ebenfalls nach Memphis. Einer von den dreien muss Apollyons Spießgesellen irgendwann über den Weg laufen. Dann müssen wir die Knoblauch-Gras-Kombination austesten, um sicherzustellen, dass sie mir tatsächlich den Großteil der Geister vom Leib hält. Wenn wir das wissen, machen wir uns auch auf den Weg nach Memphis.«
    Bones zog die Augenbrauen hoch. »Klingt, als hättest du einen Plan, Süße.«
    »Habe ich auch«, sagte ich, während ich weiter fieberhaft nachdachte. »Teil eins sieht vor, noch einmal dein Blut zu trinken. Ich werde alle

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