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Dunkle Sehnsucht

Dunkle Sehnsucht

Titel: Dunkle Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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ihre waren. Sondern meine.
    »Das war viel leichter als beim letzten Mal!«, bemerkte sie, bedachte Spade mit einem Küsschen und sprang auf.
    Selbst ihr Körper sah meinem zum Verwechseln ähnlich, wie ich verblüfft feststellte. Innerhalb von nur drei Minuten war sie um einige Zentimeter gewachsen und um Busen und Po herum fülliger geworden.
    »Darling, geht's dir gut?«, erkundigte sich Spade, stand ebenfalls auf und musterte Denise sehr viel nüchterner als ich. Für mich war es einfach nur ... irritierend, meine Freundin als exakte Kopie von mir zu sehen, auch wenn wir uns genau dieses Ergebnis erhofft hatten. Durch die Dämonen-essenz war Denise nicht nur praktisch unverwundbar geworden. Sie war jetzt auch eine Gestaltwandlerin, wie der Dämon, der sie gezeichnet hatte.
    Denise ließ die Hand über Spades Brust gleiten. »Keine Sorge, mit mir ist alles okay. Sieht schlimmer aus, als es ist, wirklich. Also, wo ist die Küche? Hatte ich erwähnt, dass ich am Verhungern bin?«

    Ich kam gerade aus der Dusche, als Bones mit düsterem Blick die Schlafzimmertür hinter sich schloss. Beim Abendessen, das wir gemeinsam einnahmen, um Denise Gesellschaft zu leisten, hatten wir die abschließenden Details unseres Plans besprochen. Alle waren der Meinung, dass wir Apollyon so am besten die Tour vermasseln konnten, aber Spade war nicht der Einzige, der sich um die Sicherheit seiner Liebsten sorgte. Ich hatte ebenso große Angst um Bones wie er um mich, aber uns war beiden klar, dass es noch gefährlicher war, untätig zu bleiben. Als wir jetzt allerdings unter uns waren, konnte ich seine Nervosität spüren. Auch sein berauschend karamellartiger Eigengeruch erinnerte im Augenblick eher an einen Küchenunfall als an Creme Brülee.
    Ich hörte auf, mir das Haar zu frottieren, ging zu ihm, schlang ihm die Arme um den Hals und legte den Kopf an seine Brust. Bald würde ich wieder die Beutelchen mit der Knoblauch-Gras-Mischung mit mir herumtragen müssen, aber im Augenblick konnte ich ihn ohne diese Geruchsbelästigung umarmen.
    »Alles wird gut«, sagte ich, die Worte auf den Stoff seines T-Shirts hauchend. »Es wird klappen.«
    Starke Arme umfingen mich, als er mich an sich zog. »Ich weiß, Süße. Ich bin nur nicht gern von dir getrennt.«
    Ich stieß ein leises Schnauben aus. »Ich auch nicht, aber Denise ist der ultimative Köder. Du hast sie selbst gesehen.
    Sie ist mein Zwilling bis hin zur Körbchengröße. Wenn du sie in einer Bar sehen würdest, würdest selbst du schwören, sie wäre ich.«
    »Nicht von Nahem«, antwortete er und senkte den Kopf, bis seine Lippen meine Kieferpartie streiften. »Auch ohne den Herzschlag - sie riecht nicht wie du, ihre Stimme ist anders, die Körperhaltung auch, und sie sieht die Leute anders an als du.«
    »Wie sehe ich denn die Leute an?«, fragte ich verwirrt. Alles, was er sonst aufgezählt hatte, ergab Sinn. Bis auf Bones kannten mich allerdings die wenigsten so genau, dass ihnen diese Unterschiede aufgefallen wären. Denises schlagendes Herz war das größte Problem, aber die Lösung hieß, ihr niemanden zu nahe kommen zu lassen - und dafür hatten wir ja Spade.
    Bones wich ein Stück von mir zurück und sah mich durch-dringend an, während er mir mit den Fingern über das Gesicht fuhr. »Du hast den Blick einer Kämpferin. Das ist mir schon bei unserer ersten Begegnung aufgefallen. Du hast mich angesehen, und da wusste ich, dass du bereits dabei warst, meine Stärken und Schwächen abzuschätzen. Damals hielt ich das noch für seltsam, weil dieser Blick nicht zu dem unerfahrenen jungen Ding passte, das sich immerzu verhas-pelt hat, als es mich fragte, ob ich Lust auf einen Fick hätte.«
    Ich brach in blubberndes Lachen aus. »Ich wollte dich nach draußen locken, um dich umzubringen, aber du wolltest nicht mitspielen, ganz anders als die Vampire, die mir bisher begegnet waren. Da hätte ich wissen müssen, dass ich Ärger mit dir kriegen würde.«
    Seine Lippen kräuselten sich, ein leichter Grünton erschien in seinem Blick. »Ach, das hat mich in deinen Augen doch nur umso verlockender gemacht. Du konntest der Herausforderung nicht widerstehen. Deshalb hast du dich auch gleich am nächsten Abend wieder auf die Suche nach mir gemacht und dich von mir trainieren lassen, obwohl du noch wochenlang vorhattest, mich umzubringen.«
    Das stimmte. Damals hatte ich alle Vampire für boshaft gehalten und auch Bones umbringen wollen, obwohl er so viel stärker war als ich. Und es

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