Dunkle Sehnsucht
>aufhören<. Jetzt kannst du was erleben.«
Er riss mich an sich, zog mich auf die Knie und drehte mich herum. Ein bleicher Arm legte sich mit festem Griff um meine Taille. Im nächsten Augenblick stieß er in mich, drang mit einem einzigen harten Stoß ganz in mich ein.
Ich schrie auf, genau wie bei seinem nächsten und übernächsten Stoß, die so heftig und schnell kamen, dass ich spür-te, wie mir Tränen aus den Augen traten. Er ließ die Lippen über meinen Rücken gleiten, bevor er sie an mein Ohr legte.
»Halt dich nicht zurück.« Sein ruhiger Tonfall stand im krassen Gegensatz zu seinen Bewegungen, die immer stürmischer wurden, bis ich glaubte, ich würde es nicht mehr aushalten. »Schrei für mich.«
»Das reicht.« Ich keuchte die Antwort zwischen seinen heftigen Stößen hervor.
»Ach was«, knurrte er, fuhr mir mit der Zunge über den Nacken und drückte mich mit beiden Armen an sich. »Du hast dich auf meinen Fängen aufgespießt und es geliebt. Ich spüre deinen Körper, und du hast keine Schmerzen. Lass dich fallen wie immer. Na los.«
Er beugte mich vornüber, sodass nur seine Hände auf meinen Hüften mich noch stützten. Gehorsam begann ich zu schreien, als er sich kraftvoller denn je in mich grub und brennende Leidenschaft von mir Besitz ergriff. Seine Hän-de hielten mich so fest, dass ich mich nicht bewegen konnte, derbe Koseworte, in britischem Akzent hervorgestoßen, wurden von seinem eigenen Stöhnen unterbrochen, während mein Verlangen ins Unerträgliche stieg. Als es mich schließlich überwältigte, beugte er sich vor, bohrte mir die Fänge in den Hals und saugte mein Blut mit beinahe animalischer Gier.
Ich sackte aufs Bett, kraftlos, gedankenlos, während mein Höhepunkt in gewaltigen Wellen über mich hereinbrach. So intensiv war er, dass ich Bones' Aufschrei kaum mitbekam, bevor ein Zucken tief in meinem Inneren mir sagte, dass er ebenfalls gekommen war. Einige scheinbar endlose Augenblicke später sank er neben mich wie eine Marionette mit durchgeschnittenen Fäden, und gemeinsam schnappten wir ein paarmal keuchend nach Luft.
»Das müssen wir unbedingt noch mal machen«, stieß Bones mit gepresster Stimme hervor. »Ich kann meine verfluchten Beine nicht mehr spüren.«
So ging es mir auch, aber sprechen konnte ich gerade auch nicht. Ich konnte hören und denken, aber nur undeutlich. Als Vampirin hatte ich zwar blitzschnelle Selbstheilungskräf-te, aber unter die prickelnden Nachwirkungen meines ausgesprochen explosiven Orgasmus mischte sich trotz allem auch ein bisschen Schmerz. Hätte Bones mich als Mensch so hart genommen, hätte ich ein paar Tage lang nicht laufen können. Nein, halt, eine Woche.
»Das sollte definitiv vorhalten, bis wir wieder zusammen sind«, sagte ich, mich mühsam auf den Bauch rollend. Und darüber hinaus, fügte mein verwirrtes Hirn hinzu.
Bones lachte und zog mich in seine Arme, und das geradezu unverschämt kraftvoll und schnell, wenn man bedachte, dass ich noch Mühe hatte, überhaupt meine Glieder zu bewegen.
»Oh Kätzchen«, murmelte er, während seine Lippen über meine Kehle glitten. »Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, wir wären schon fertig, oder?«
Er bringt mich noch ins Grab, dachte ich, schaffte es aber nicht, Einwände zu erheben. Auch nicht, als seine Lippen meinen Hals verließen und abwärtswanderten.
Immerhin gab es weit Schlimmeres als den Tod - und eine schönere Art zu sterben konnte ich mir sowieso nicht vorM e l l e n .
Als der Flieger landete, öffnete der Himmel seine Schleusen, und ein schwerer Regenschauer ging auf die Maschine nieder. Ich wollte zwar, dass die Sache endlich in Gang kam, bedauerte aber, dass ich bald wieder mein stinkiges Gespens-terabwehrmittel mit mir würde herumschleppen müssen.
Die Flughafenpolizei hätte bestimmt etwas dagegen einzuwenden gehabt, wenn ich versucht hätte, mit einer Menge Marihuana an Bord zu gehen, und die durchaus ernst gemeinte Erklärung »Ich muss mir doch die Geister vom Leib halten!« hätten die Beamten bestimmt auch nicht gelten lassen.
Ich nahm meinen Koffer aus dem Gepäckfach über mir -
mir nackt vorkommend ohne mein übliches Waffenarsenal -
und quälte mich dann mit den anderen Passagieren aus dem Flieger. Ab der Gangway konnte ich mich endlich frei bewegen und hatte bald die Ankunftshalle erreicht. Ein Blick in die Runde zeigte mir nicht das gesuchte Gesicht, und in der Atmosphäre hing auch keine übernatürliche Energie. Stirnrunzelnd sah ich auf
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