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Dunkle Sehnsucht

Dunkle Sehnsucht

Titel: Dunkle Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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denn, Süße?«
    Ich flüsterte es ihm ins Ohr, sah, wie er die Augenbrauen hochzog, leicht die Stirn runzelte und dann nickte.
    »Wenn du das willst.«
    Ich sah ihn unverwandt an und spürte, wie es mir die Brust immer enger zusammenschnürte.
    »Ich will es.«

    Fabian kam auf mich zu. Breiter hätte er nicht lächeln können, wenn ich ihn mit einem Teller voller Ektoplasma-Kek-se erwartet hätte, was ich natürlich nicht tat, weil es so etwas meines Wissens nach nicht gab. Ich lächelte zurück und umarmte ihn andeutungsweise, was im Grunde bedeutete, dass ich mit den Armen einen Halbkreis um die ungefähre Gegend bildete, in der er schwebte. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Vlad die Augen verdrehte, störte mich aber nicht daran. Ich begrüßte meine Freunde immer mit einer Umarmung, wenn ich sie eine Weile nicht gesehen hatte, und obwohl Fabian keinen festen Körper hatte, war er doch mein Freund.
    »Krieg ich auch eine?«, wollte Dave wissen, der hinter Fabian aufgetaucht war.
    Lachend drückte ich ihn fest an mich, wobei ich diesmal die Person spüren konnte, die ich in den Armen hielt. Als Dave sich von mir löste, zerzauste er mein Haar und begut-achtete grinsend mein verändertes Äußeres.
    »Mit den schwarzen Haaren, den dunklen Augen und der gebräunten Haut siehst du fast ein bisschen aus wie eine Latina. Wenn Juan dich so sehen könnte, wäre er gar nicht mehr von dir fernzuhalten.«
    Ich stieß ein Schnauben aus. »Das bezweifle ich. Seit Juan ein Vampir ist, verhält er sich sehr viel respektvoller. Versucht kaum noch, meinen Hintern zu betatschen, wenn wir uns sehen. Bones hat ihn ja schon mal umgebracht, da will Juan ihn sicher kein zweites Mal provozieren.«

    Ich brauchte nur von Juan zu reden, da vermisste ich das unbelehrbare Sexmonster auch schon, und alle anderen aus dem Stützpunkt gleich mit. Auch mein Onkel und meine Mutter fielen mir siedend heiß wieder ein. Im Vergleich zu allem anderen, was Apollyon vorhatte, war es vielleicht eine lässliche Sünde, aber ich hasste ihn nicht nur für den Krieg der Rassen, den er heraufbeschwören wollte. Ich hasste ihn dafür, dass er mir die womöglich letzten paar Monate von Dons Leben stahl und mich um die Gelegenheit brachte, meine lebensmüde Mutter zur Vernunft zu bringen.
    Ich schüttelte den Kopf, um die Gedanken an meine sturköpfige Familie zu verscheuchen. Dave begrüßte Vlad und Mencheres und ließ sich dann mit müdem Gesichtsausdruck auf die Couch fallen. Er konnte nicht lange bleiben, meinte aber, er wolle uns seine Nachricht lieber persönlich überbringen.
    »Das Treffen, das ich gestern Abend besucht habe, war so eine Art Kombination aus Kundgebung und Seminar«, fing Dave übergangslos an zu erzählen. »Apollyon war nicht da, aber der Redner, ein Ghul namens Scythe, wirkte genauso fanatisch. Behauptete, die Vampire würden die Ghule seit Jahrtausenden unterdrücken, Vampire wären böse, und so weiter. Dann fing er davon an, dass du jetzt zwar deine Verwandlung hinter dir hättest, aber dein Herz noch ab und zu schlagen würde, sodass du nach wie vor die Möglichkeit hättest, dich in einen Vampir-Ghul-Mischling zu verwandeln.
    Und dann würdest du die Vampirarmee anführen, die die Ghule in die Sklaverei zwingt.«
    »Das ist doch Schwachsinn!«, schnauzte ich, als mir der Kragen platzte. Dann fasste ich mich wieder. Jeder hier wusste das.

    »Erzähl weiter«, wandte ich mich in weniger harschem Ton an Dave.
    »Ich weiß nicht, wie ernst man ihn nehmen kann, aber Scythe sagt, die Ghul-Bewegung zur >Rückerlangung ihres angestammten Platzes< wäre in ganz Amerika auf dem Vor-marsch. Angeblich wollen sie den Krieg hier anzetteln, weil die Vampire in den Staaten weniger stark verwurzelt sind als in Europa. Wenn sie sich dann hierzulande von der vampirischen Unterdrückung befreit haben, wollen sie sich den Rest der Welt vornehmen.«
    »Wenn dieses ganze Hetzgerede über reißzahnige Unterdrücker nach wie vor so stark auf Cat konzentriert ist, sollte man eigentlich meinen, dass mehr Anhänger von Apollyon sich fragen, warum er sie nicht darauf einschwört, mit vereinter Kraft Cat auszuschalten«, bemerkte Vlad, als ginge es darum, ein lästiges Insekt zu zerdrücken. Hätte er sich nicht wieder und wieder als guter Freund erwiesen, hätte ich mich angegriffen gefühlt.
    »Oh, darauf haben sie durchaus eine Antwort«, gab Dave trocken zurück. »Scythe zufolge würde die Vampir-Nation sofort wissen, dass die Ghule es auf alle Vampire

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