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Dunkle Spiegel

Dunkle Spiegel

Titel: Dunkle Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Rucket
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du dich noch, wie du dich eben selbst genannt hast?”
    Chapler ließ sich hart gegen die Rückenlehne fallen und schluckte.
    “Ja klar weiß ich das noch. Ich habe gesagt, dass ich ein Versager bin. Ein Versager! Scheiße! Und genau das bin ich auch.”
    “Hey! Warum solltest gerade du einer sein?” schaltete sich Ramirez ein. “Wir haben bei dieser Sache wohl alle Scheiße gebaut. Irgendwie jedenfalls. Und im Moment läuft´s alles andere als rund! Bei uns allen.”
    “So kann man das natürlich auch sehen.” gab Chapler trotzig zurück.
    Für einen Moment sagte keiner etwas. Ich sah Chaplers Finger an der Armlehne kneten. Sie waren feucht, und seine Knöchel traten weiß hervor.
    “Scheiße,” brach es schließlich aus ihm heraus. “ich dachte wirklich, dass ich etwas dazu beitragen könnte, diesen Bastard endlich hochzunehmen. Und was ist jetzt? Wieder eine tote Frau! - Sie ist tot, verdammt! Scheiße! Und das nur, weil ich zu langsam war. Weil ich nicht richtig geschaltet habe! Sie könnte noch leben, verdammte Scheiße!”
    Ich sah ein leises Glitzern in seinen Augenwinkeln. Ich verstand zwar noch nicht so ganz, was er meinte, aber die Wut war deutlich zu spüren und quälte ihn wohl genauso wie uns.
    “Hey, jetzt komm´ mal wieder runter. Sonst bestell´ ich für jedes weitere Scheiße aus deinem Mund ein Bud - und dann liegst du morgen im Koma, das kann ich dir versprechen!” meinte Ramirez und hob schon halb die Hand, als wollte er etwas bestellen.
    “Schon gut. Hab´s ja kapiert.” wehrte Chapler hastig ab.
    “Weißt du, Chapler, ich kann mir denken, was jetzt in dir vorgeht. Und das hat absolut nichts damit zu tun, dass ich schon länger im Dienst bin und schon mehr gesehen habe als du. Glaub´ mir eins: an manche Dinge gewöhnst du dich nie ! Und gerade wenn du meinst, dass dich so schnell nichts mehr umhauen könnte, trifft es dich umso härter. Ich sitze öfter genauso da, wie du jetzt. Mit dem gleichen Zorn. Mit dem gleichen Frust. Und mit der gleichen Ratlosigkeit. Und das eine sag´ ich dir: das letzte Mal, als es mir wegen einem Fall so richtig dreckig ging, ist noch gar nicht all zu lange her.”
    Von der anderen Seite nickte Ramirez. Er wusste, worauf ich anspielte und nahm den Ball geschickt auf. Er ließ den Rauch langsam aus seinem Mund entweichen und begann zu erzählen.
    “Es ist jetzt vielleicht zwei Jahre her, vielleicht auch ein bisschen länger. Wir hatten es mit einem echt abartigen Kerl zu tun. Er verprügelte Frauen. Und nicht nur einfach so. Er prügelte sie zu Tode! Alle Opfer waren so zwischen dreißig und vierzig Jahre alt und sahen sich sehr ähnlich. Wir taten damals alles , was wir konnten - aber ohne Erfolg! Dieser Mistkerl schien uns immer einen Schritt voraus zu sein. Kein Wunder, wie sich im Nachhineinherausstellte!” Er machte eine Pause. “Wir haben wirklich alles versucht. Wir haben observiert, wir haben ihm Fallen gestellt - wir erlaubten uns die wildesten Spekulationen. Nichts! Es gab zwar Spuren, oh ja, aber keine passte zur anderen. Einfach nichts ergab irgendwie einen Sinn. Es war wie verhext.”
    “Und dann? Wie habt ihr ihn geschnappt?” fragte Chapler interessiert.
    “Indem wir das einzig richtige taten: nichts!” sagte ich und musste über sein verblüfftes Gesicht schmunzeln.
    “Ja, wir saßen damals genauso da, wie jetzt auch. Wir grübelten und waren schier am Verzweifeln. Doch dann beschlossen wir, dass jeder von uns beiden auf eigene Faust ermitteln sollte - ohne ein Wort an die Vorgesetzten zu verschwenden.” meinte Ramirez und stieß genüsslich kleine Rauchkringel in die Luft. “Wir hatten eine Vermutung. Nur eine lächerliche Vermutung, nicht mehr - genau wie jetzt auch in diesem Fall. Aber unser Verdacht bestätigte sich!”
    “Welche Vermutung?”
    Ich wechselte mit Ramirez einen vielsagenden Blick, bevor ich mit gesenktem Kopf und verschwörerischer Miene zu Chapler sagte: “Es musste jemand aus unserem Team sein!”
    Chapler schluckte ähnlich wie wir damals, als uns klar wurde, wie mit dieser Tatsache plötzlich alles einen Sinn ergab und sich dann langsam alle Puzzleteile zu einem Ganzen zusammengefügt hatten.
    “Dieser Mistkerl wusste zu jedem Zeitpunkt über den Stand der Ermittlungen und unseren Plänen Bescheid. Klar, schließlich hatten wir ihm vertraut und ihm alles erzählt und ihn sogar an der Planung unserer Aktionen mitwirken lassen! Mann, wie blöd wir waren. Der Kerl saß die ganze Zeit seelenruhig in unserer

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