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Dunkle Spiegel

Dunkle Spiegel

Titel: Dunkle Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Rucket
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alle anderen auch!
    Nein, wie köstlich.
    Er rieb sich die Hände. Der Tag neigte sich seinem Ende zu. Das Sonnenlicht war schon fast völlig verschwunden und die Dämmerung hatte eingesetzt. Die Wolkenfetzen hingen dunkel am Horizont. Bald schon würde es wieder ganz finster sein.
    Die Nacht war wieder da!
    Herrlich!

*** 49 ***
    “Gut, dass sie endlich da sind! Es gibt Neuigkeiten - und dabei leider auch jede Menge schlechte Neuigkeiten!”
    Ich war noch keine zwei Minuten im Präsidium, als ich schon an der Tür von einem Kollegen abgefangen wurde.
    Ja, drehte sich hier denn neuerdings alles nur noch um mich?
    Mein Kopf brummte noch gewaltig vom gestrigen Abend. Bis tief in die Nacht hatten wir beisammen gesessen und Pläne geschmiedet. Unsere eigenen Pläne! Danach hatte ich versucht, ein wenig zu schlafen, was aber mehr einem Betäubungszustand nahe kam und mich nur wirre Bilder im Halbschlaf sehen ließ, so dass ich alle halbe Stunde schweißnass aufgewacht war. Von Erholung also keine Spur. Ich fühlte mich erschlagen und unfähig, auch nur einen einzigen, klaren Gedanken zu formulieren. Mir war klar, dass sich mein Allgemeinzustand langsam aber bedrohlich sicher der höchsten Alarmstufe näherte! Im Augenblick fühlte ich mich schon allein durch den brummenden Schädel absolut überfordert, so dass ich meinen Kollegen auch nur halb wahrnahm.
    Verdutzt blieb ich stehen, drehte mich langsam zu ihm um und blinzelte gegen das grelle Licht der Neonröhren über uns.
    “Wie war das? Was haben Sie gesagt?”
    “Kommen Sie mit mir. Es ist wichtig. Hier, setzen Sie sich.” Energisch zog er mich zu seinem Schreibtisch und drückte mich in den Stuhl. Ich hatte noch nicht einmal den Hauch einer Chance, Widerstand zu leisten. Dann drückte er mir eine Zeitung in die Hand und sah mich auffordernd an.
    Ich betrachtete das Titelblatt und wartete, bis sich aus dem verschwommenen Bild vor meinen Augen die großen und fett schwarz gedruckten Buchstaben deutlich wurden.
    Neues Opfer des Unheimlichen! Wieder eine junge Frau - wer könnte die nächste sein? lautete die Schlagzeile. Und darunter stand: Polizei macht- und ratlos!
    Daneben war ein kleineres Foto vor dem Haus, in dem Sarah Blicks gewohnt hatte, abgedruckt, auf dem meine Wut und Enttäuschung mehr als deutlich zu erkennen war.
    “Die Medien zerreißen uns in der Luft. Man erhebt gegen uns den Vorwurf, dass wir absolut nichts unternehmen würden. Und je größer die Blätter sind, um so blutiger werden ihre Schlagzeilen, das versteht sich ja von selbst. Sollten wir nicht schleunigst darauf reagieren und eine Presse-Erklärung abgeben?”
    Ich versuchte mitzudenken und seinen Worten zu folgen, was mir jedoch mehr als schwer fiel. Langsam entgegnete ich: “Nein. Zumindest jetzt noch nicht. Dafür ist es noch zu früh. Ich will die Medien aus dem Fall draußen halten. Jede Bemerkung unsererseits könnte den Killer warnen. Ganz sicher verfolgt er die Medienberichte. Vielleicht ergötzt er sich sogar daran.”
    “Und wenn wir etwas über einen … Verdächtigen … einfließen lassen würden?” “Verdächtigen? Bloß nicht! Das könnte ihn nur noch mehr anstacheln. Er scheint meiner Meinung nach sogar auf eine gewisse Art stolz auf sein Werk zu sein. Wenn wir das einem anderen als ihm andichten, mordet er vielleicht noch brutaler und häufiger, nur um uns davon zu überzeugen, dass wir den Falschen haben. Das haben wir leider alles schon erlebt.” murmelte ich und rieb meine Schläfen. Mein Kopf pochte vor Schmerzen, so dass ich das Gefühl hatte, er könnte gleich platzen.
    “Und was wäre, … wenn wir wirklich einen hätten?” fragte er leise und überaus vorsichtig.
    “Einen was ?” Langsam wurde ich ungeduldig. Was ich viel dringender als dieses Gespräch brauchte, war ein sehr starker Kaffee und zwei Aspirin.
    “Na, einen … Verdächtigen !”
    “Wovon, zum Teufel, reden Sie denn da bloß?” raunzte ich verständnislos.
    Der junge Mann zögerte kurz, bevor er mit Nachdruck wiederholte: “Wir haben einen Verdächtigen!”
    Ich konnte es nicht fassen! Hatte ich richtig gehört?
    “Wir bekamen einen anonymen Hinweis auf einen Mann, der in der Straße des letzten Opfers gesichtet wurde und sich auffällig verhalten hatte. Wir haben ihn festgenommen.”
    “Was? Wie? Festgenommen? Und woher kam der Hinweis?”
    “Von einem Anwohner. Völlig anonym. Der Verdächtige schlief an einer Straßenecke. Und … er hatte Blut an seiner Jacke. Es wird gerade

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