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Dunkle Spiegel

Dunkle Spiegel

Titel: Dunkle Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Rucket
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ihn zu Boden zu reißen - und zwar sehr unsanft, wie ich mir eingestand.
    Inzwischen hatten sich auch meine Augen mehr und mehr an diese schwarze Finsternis gewöhnt in der wir uns befanden, und ich konnte unter größten Anstrengungen gewisse Gegenstände in kurzer Entfernung wenigstens halbwegs ausmachen. Ich spähte an der Werkbank vorbei, hinter der ich kauerte. Und dort sah ich ihn. Sein Körper schwankte bedrohlich, während er noch immer aus vollem Hals lachte. So ein Irrer! Ich wartete noch eine Sekunde.
    “Los!” brüllte ich laut und schoss hervor, die Waffe im Anschlag. Sofort stand ich seitlich von ihm. Selbst in der Dunkelheit konnte ich sein verdutztes Gesicht erahnen, mit dem er mir entgegen sah. Für den Bruchteil einer Sekunde schienen wir uns durch die Dunkelheit anzustarren. Dann nahm ich eine winzige Bewegung hinter ihm wahr. Entsetzt bemerkte ich ein bösartiges Funkeln in Gumblers Augenhöhlen, als er sich halb von mir abwendete, ein kurzes Metallrohr bereits hoch über seinem Kopf erhoben und im nächsten Moment in die Schwärze hinein schleuderte. Das metallische Klirren zerriss die Stille und ich sah verschwommen den Schatten einer Gestalt, die sich rasche hinter Gumbler wegduckte.
    Chapler?
    Zornig sprang ich vorwärts in der Hoffnung, Gumbler greifen zu können. Doch der war schon tiefer ins Dunkel eingetaucht und wohl zur Seite ausgewichen, denn noch in der Luft traf mein Knie gegen einen stehenden Körper. Ich verlor das Gleichgewicht und riss die Gestalt mit mir zu Boden.
    Ich sah überhaupt nichts und verlor jede Orientierung! Farbfunken tanzten wild vor meinen Augen und die Zeit schien still zu stehen, während ich schier ins Bodenlose fiel.
    Doch dann drang durch die Luft ein schleifendes Geräusch an mein Ohr, dem ein unheimliches Krachen und das Zerbersten von Holz folgte. Im gleichen Moment schlug mein Kopf auf etwas sehr Hartem auf. Ich rollte mich zur Seite und war für einen Augenblick völlig benommen. Ich schüttelte den Kopf, in der Hoffnung, schnell dieses Schwindelgefühl loszuwerden und die Orientierung wieder zu gewinnen. Irgendwo war Karl Gumbler, und er würde sich eine solche Chance sicher nicht entgehen lassen!
    Dumpf wie aus der Ferne vernahm ich die Geräusche von zwei Männern, die am Boden kämpften. Das musste Chapler sein, der mit Gumbler rang! Und obwohl Chapler jung und sicherlich auch beweglicher als Gumbler war, rechnete ich diesem wegen seines höheren Körpergewicht und seiner völlig entfesselten Aggression die höheren Siegeschancen zu. Auf allen vieren kroch ich in die Richtung.
    Wo war nur meine Waffe? Ich musste sie beim Aufprall verloren haben! Plötzlich prallte etwas frontal gegen meinen erhobenen Kopf, und ich hörte nur noch ein durchdringendes Knacken in der Region meiner Nase.
    Wieder überfiel mich Benommenheit, während ich mich zur Seite warf um weiteren Kollisionsschäden zu entgehen.
    Doch außer meinem eigenen Schnaufen und Stöhnen über den stechenden Schmerz hörte ich zunächst einmal überhaupt nichts und blieb auch vor einem weiteren Aufprall verschont. So bemerkte ich auch nicht das Klicken vom Sicherheitskasten, das ein leises Surren nach sich zog. Dann aber vernahm ich humpelnde Schritte, die sich rasch entfernten. Und plötzlich regte sich auch noch etwas vor meinen Füßen.
    Wer war es? Gumbler oder Chapler? - Ich konnte rein gar nichts sehen! Also griff ich zu meiner Zweitwaffe, entsicherte sie und richtete sie auf den Körper, der dort vor mir auf dem Boden lag. Im nächsten Augenblick ertönte ein lang gezogenes Quietschen und eine Tür wurde geöffnet. Schwaches Licht fiel herein, umfloss gleißend die Gestalt, die dort im Türrahmen stand. Die Gestalt drehte uns kurz den Kopf zu.
    Es war Karl Gumbler!
    Seine Haare standen wild in alle Richtungen ab und das Hemd war zerrissen. Er blutete im dreckigen Gesicht und an den Armen. Außerdem stand sein rechtes Bein in einem merkwürdigen Winkel ab.
    Für einen kurzen Moment trafen sich unsere Blicke. Er hatte die Zähne gebleckt wie ein wildes Tier und er starrte mich hasserfüllt an! Sofort loderte Wut und Zorn in mir auf. Dann wandte Gumbler sich ab und humpelte hinaus.
    Die Tür schickte sich schon an, sich wieder zu schließen und so wurde das vergilbte Licht wieder schwächer. Im letzten Schein sah ich auf den Körper unter mir. Chapler hielt beide Hände vors Gesicht.
    Er sah mitgenommen aus, schien aber nicht ernsthaft verletzt worden zu sein. Er stöhnte, bewegte den

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