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Dunkle Spiegel

Dunkle Spiegel

Titel: Dunkle Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Rucket
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für den Fall, dass wir uns tatsächlich irgendwann lebend begegnen würden! Und Sie können es auch jetzt noch nicht. Sie können das Thema Sex einfach nicht beim Namen nennen. Ja, verdammt, es war purer Sex! Schweißtreibend, geil, heftig, teilweise sogar brutal. Die Gören haben gequietscht und geröhrt wie Tiere, sich gewunden und gewehrt! Aber eines hatten sie alle gemeinsam: sie wollten es! Es waren ihre geheimsten Wünsche, ihre heißesten Fantasien voll glühender Leidenschaft! Und niemand hat ihr Flehen erhört und sie erlöst, ihnen gegeben, was sie wollten. Das war erst ich , der das getan hat! Es gibt so viele, außergewöhnliche Arten, Lust zu empfinden - Sie würden sich wundern! Aber wie soll jemand die Erfüllung finden oder sich das auch nur vorstellen, wenn man zu denen gehört, die diese schlimmen Dinge immer nur umschreiben und nie beim Namen nennen. Jemand, der sich schuldig fühlt, nur weil er das Wort Sex einmal ausgesprochen hat, wird nie in der Lage sein, seinem Partner seine tiefsten und intimsten Wünsche zu offenbaren. Sie bleiben verborgen, begraben.”
    Vor meinem geistigen Auge erschienen wieder die Bilder auf den CDs, seinem Zusammenschnitt aus den Einzelteilen seiner Opfer. Mir wurde übel.
    “Wundern? Gumbler, seien Sie sich über eine Sache völlig im Klaren: seit ich gesehen habe, wozu Sie imstande sind, verwundert mich so schnell nichts mehr, das kann ich Ihnen versprechen.”
    “Oh, oh. Mit solchen Worten wäre ich aber sehr vorsichtig. Wie ist es denn mit Ihnen selbst, Crocket? Haben Sie denn dieses Gefühl schon einmal selbst kennengelernt? Dieses Gefühl, wenn Sie plötzlich den geheimsten Wunsch einer Frau kennen und ihn ihr erfüllen können? Wieviel Macht und Stärke Ihnen das gibt? Wie sich eine Frau lustvoll unter ihnen windet und ihre Haut heiß und fiebrig nach mehr verlangt? - Aber nein. Sie, Crocket, sie sind ja einer von denen . Ich bin sicher, Sie könnten es nicht einmal, wenn man Ihnen den intimsten Wunsch auf einem Silbertablett servieren würde. Sagen wir mal, inForm einer Karte. Wären Sie bereit dazu? Oder würde das ihr Weltbild zerstören, wenn Sie erkennen müssten, dass hinter ihrer liebevollen Freundin ein verruchtes Biest steckt, dass nach mehr giert als dem normalen Programm? Denken Sie mal in Ruhe darüber nach. Ist das nicht schlimm? Und nicht nur für Sie - nein, vielmehr für Ihre kleine Freundin .” Er machte eine Pause.
    Mein Puls beschleunigte sich. Ich musste jetzt in Gumblers unmittelbarer Nähe angelangt sein. Er stand vielleicht sogar schon in greifbarer Nähe … aber ich fühlte mich plötzlich so schwerfällig. Aber seine letzten Worte hatten einen gewissen Punkt in mir berührt, mich sogar … betroffen gemacht. Aber wieso?
    “Das ist Unsinn.” gab ich leichthin zurück.
    “Ach ja? Na, Sie müssen es ja wissen. Oder etwa doch nicht? Fragen Sie sich selbst - und seien Sie doch mal ganz ehrlich zu sich selbst: wissen Sie etwa, wie die geilste Fantasie ihrer Freundin aussieht? Wissen Sie, welchen Kick sie braucht, um lauter zu schreien, als jemals zuvor? Wissen Sie es? Und können Sie ihr diesen Wunsch erfüllen?”
    Ich hielt inne. In meinem Kopf wirbelten die unmöglichsten Gedanken durcheinander. Bilder tauchten auf und kreisten in meinem Kopf. Aber nicht nur die üblichen Fotos der Opfer, sondern auch solche Bilder, für die im Augenblick überhaupt nicht der passende Zeitpunkt war. War ich etwa so von Müdigkeit erfüllt, dass mir sein widerliches Geschwätz tatsächlich zu denken gab? Nein, das durfte nicht sein!
    Wo war Chapler?
    Ich konnte das Gerede dieses Kerls kaum noch ertragen. Was für ein abartiges Gespräch! Und er schien das auch noch selbst zu glauben. Und dann erlaubte er sich auch noch … meine schönsten Vorstellungen zu beschmutzen!
    Plötzlich lachte Gumbler laut und aus vollem Hals.
    “Sehen Sie! Ich hab´s gewusst!” prustete er. “Sie schweigen! Das ist mir Antwort genug. Und das, Crocket, das ist der Unterschied zwischen uns! Ich kann es! Und ich habe es getan! Oh, ich weiß, Sie wünschen sich insgeheim auch, das zu können, was ich getan habe. Sie werden immer einer von denen bleiben - und ihre Freundin hat mein tiefstes Mitgefühl dafür!” Er lachte weiter heiser.
    “Und was war dann mit Ihrer Frau?” rief ich laut. Abrupt verstummte sein Lachen.
    “Halten Sie das Maul, Crocket!” zischte er.
    “Sagten Sie nicht eben, ich könnte die Dinge nicht direkt beim Namen nennen? Na gut, wie gefällt

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