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Dunkle Symphonie der Liebe

Dunkle Symphonie der Liebe

Titel: Dunkle Symphonie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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und distanziert aufgetreten, selbst während ihrer vielen
Gespräche. Sie flirtete kaum jemals mit Männern, was von Vorteil war, da er
festgestellt hatte, dass er sehr eifersüchtig sein konnte.
    Ich bin noch wach und überlege
tatsächlich, mir einen Hund zuzulegen. Ich weiß nicht, ob ich mich ausreichend
um ihn kümmern könnte, aber es wäre schön, sich nicht immer so allein zu
fühlen.
    Ja, das wäre es. Seine Antwort kam direkt aus
seinem Herzen. Er freute sich, dass sie noch wach war. Er hatte noch viel zu
tun. Die Leiche konnte nicht auf den Klippen liegen bleiben. Don Giovanni
hatte Recht. Es wäre nicht gut, den Behörden zu viel Stoff zum Nachdenken zu
geben. Aber Byron wollte Antonietta sehen. Er musste sie sehen. Sie berühren.
Ihre warme Haut unter seinen Fingern fühlen. Wissen, dass sie gesund und am
Leben war

 
    Kapitel
3
    Wie bist du hier
hereingekommen?«, Antonietta schrie nicht auf, obwohl er sie abrupt aus dem
Schlaf gerissen hatte. Schreien war ihr immer wie eine nutzlose und jämmerliche
Reaktion auf einen Einbrecher erschienen. Zudem wusste sie genau, wer an ihrem
Bettende saß. Ihre Sorge galt eher dem Umstand, dass sie ihre dunkle Brille
nicht trug, um ihre schrecklichen Narben zu verdecken, und dass ihr dickes Haar
vom ruhelosen Hin- und Her wälzen im Bett völlig zerzaust war.
    Sie wartete. Hoffte, dass er
nur gekommen war, um ihr zu berichten, wie es ihrem Großvater ging. War sich
aber sicher, dass er nichts dergleichen im Sinn hatte. Es war eine Sache, auf
Distanz ein Gespräch mit ihm zu führen und dabei vielleicht sogar ein bisschen
zu flirten, eine ganz andere aber, ihn in Fleisch und Blut in ihrem
Schlafzimmer zu wissen. Allein mit ihm im Schlafzimmer zu sein. Nun, da er
wirklich hier war, kam ihr das weiße Spitzennachthemd lächerlich vor. Sie
wollte bei ihm nicht den Eindruck wecken, dass sie es für den Fall seines
Besuchs angezogen hatte, obwohl genau das zutraf. Ganz bestimmt würde sie
nicht nach ihrem Morgenmantel tasten und die feine Spitze verhüllen und damit
erst recht die Aufmerksamkeit auf ihre spärliche Bekleidung lenken.
    »Du solltest eigentlich Angst
haben, Antonietta«, tadelte Byron sie. »Du hast überhaupt keinen
Selbsterhaltungstrieb.«
    Antonietta setzte sich
vorsichtig auf und schnappte nach Luft, als er sich vorbeugte, um ihre Kissen
aufzurichten und dabei mit seinem Arm ihre volle Brust streifte. In ihrem
ganzen Körper breitete sich Wärme aus. Er entschuldigte sich nicht für die
Berührung. Stattdessen sanken seine Hände ein Stück weiter nach unten und
strichen über ihr Haar. Sie konnte spüren, wie er leicht an ihrem Zopf zupfte,
und ihr stockte der Atem angesichts der vertraulichen Geste. Sie redete sich
ein, dass es rein zufällig zu der Berührung gekommen war, und blieb gelassen
mit verschränkten Händen sitzen. Um sich von ihrem glühenden Körper abzulenken,
reckte sie das Kinn und konzentrierte sich darauf, einen möglichst würdevollen
Eindruck zu machen.
    »Den habe ich sehr wohl«,
widersprach sie. »Ich war geistesgegenwärtig genug, nach dir zu rufen, als
mein Großvater ins Meer stürzte.«
    »Er ist nicht gestürzt,
Antonietta, er wurde gestoßen. Du weißt, dass jemand euch beide betäubt und auf
die Klippen geschleppt hat. Und du weißt, dass der Mann den Auftrag hatte, euch
umzubringen. Das darf nicht sein. Ich dulde es nicht.« Entschlossenheit lag in
seiner Stimme. »Du kannst dir diesen Anschlag auf dein Leben nicht
wegwünschen.«
    Irgendein Unterton in seiner
schönen Stimme jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Byron wirkte immer
ruhig und beherrscht. Sie sah in ihm so etwas wie einen dunklen,
geheimnisvollen Engel, der ausgeschickt worden war, um über sie und ihren
Großvater zu wachen. Aber jetzt klang er gefährlich. Antonietta zwang sich zu
einem Lächeln. »Ich wünsche mir die Dinge nicht weg, Byron, ich setze mich mit
ihnen auseinander. Ich leite diesen Haushalt, und meine Leute glauben an mich.
Ich lasse sie nicht im Stich, indem ich mir etwas vormache oder mich an
Wunschgedanken klammere.«
    »Dann hör auf, die Augen vor
der Tatsache zu verschließen, dass jemand dich tot sehen möchte.«
    »Du schimpfst mit mir, als wäre
ich ein kleines Kind. Ich kann mich nicht erinnern, wann jemand zum letzten Mal
in diesem Ton mit mir geredet hat. Du hattest sogar die Frechheit, mich in
meinem eigenen Heim ins Bett zu schicken, was wirklich niemand mehr seit meiner
Kindheit gewagt hat.«
    »Du warst völlig

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