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Dunkle Symphonie der Liebe

Dunkle Symphonie der Liebe

Titel: Dunkle Symphonie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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begann er zu verstehen. »Jemand hat dir gesagt, du hättest Narben.«
Er wollte nicht daran denken, wie schlimm es für ein kleines Mädchen sein
musste, die Eltern und das Augenlicht zu verlieren und darüber hinaus zu
erfahren, dass es schreckliche Narben hatte.
    »Ich wollte es wissen.« Sie
nahm ihre Cousine in Schutz.
    »Sie hat dich belogen. Du musst
mir nicht sagen, wer dir diese Lüge erzählt hat. Ich weiß, wer es war. Tasha
hat eine böse Zunge, wenn sie glaubt, dass eine andere Frau zu viel
Aufmerksamkeit bekommt. Ich kann verstehen, dass sie Probleme hat, was dich
angeht. Du bist schön und begabt und scheust dich nicht vor harter Arbeit.«
Wieder strich seine Fingerspitze über ihre Haut. »Du hast einige sehr dünne
weiße Linien um den Außenrand deines rechten Auges. Die Linien sind kaum zu
sehen, es sei denn, du suchst nach ihnen. Auch um dein linkes Auge verlaufen
mehrere feine weiße Striche, die ebenfalls kaum sichtbar sind. Eine etwas
größere Narbe zieht sich von deiner Schläfe bis zum Augenwinkel. Sie fällt
nicht unangenehm auf, ist aber breiter als die anderen.« Byron sprach in
bewusst nüchternem Ton, obwohl er plötzlich den heftigen Drang verspürte, in
Tashas Zimmer zu gehen und seine Fangzähne zu entblößen, um ihr zu zeigen,
womit man jemandem wirklich hässliche Narben zufügen konnte. Er zog die längere
Linie mit einem Finger nach, um Antonietta den Verlauf der Narbe zu zeigen. »In
manchen Ländern wird jedem Haushaltsgegenstand ein kleiner Schaden beigebracht,
weil man glaubt, dass es dem Handwerker Unglück bringt, wenn etwas zu perfekt
ist.«
    Antonietta lächelte. »Makellos
bin ich wohl kaum, Byron.«
    »Vielleicht sind andere nicht
deiner Meinung.«
    Sie ging nicht näher auf seine
Bemerkung ein. »Wie sehen meine Augen aus?« Sie wusste nicht, ob sie ihm
glauben sollte, was er über ihre Narben sagte. So wie er sprach, schien es
unmöglich, dass er lügen könnte, sei es auch nur, damit sie sich besser fühlte.
Aber warum sollte Tasha jahrelang an einer Lüge festhalten? Antonietta hatte
ihren Großvater nie nach ihrer Entstellung gefragt, nachdem Tasha entsetzt
aufgeschrien und lauthals verkündet hatte, dass Antoniettas Narben grauenvoll
wären. »Man hat mir gesagt, der plastische Chirurg hätte den Schaden an meinem
Gesicht nicht beheben können.« Bei der Erinnerung schnürte sich ihre Kehle
schmerzhaft zusammen.
    »Du hast sehr große, sehr
dunkle Augen. Deine Wimpern sind ungewöhnlich lang. Sie gefallen mir besonders
gut.« Byron studierte ihre großen Augen und versuchte, ohne nennenswerten
Erfolg, ganz sachlich zu bleiben. »Du hast hohe Backenknochen und einen
schönen Mund. Dein Mund hat meine Phantasie schon öfter beflügelt.«
    Antonietta durchlief es heiß
von Kopf bis Fuß. Bei dem Gedanken, dass er sich Phantasien über ihren Mund
hingab, wurde sie ganz schwindelig. »Warum erzählst du mir gerade jetzt all
diese Sachen?«
    Byron zuckte die Achseln, ohne
sich darum zu kümmern, dass sie es nicht sehen konnte. »Vielleicht weil ich
heute Abend solche Angst um dich hatte. Vielleicht weil es zwischen uns nur
Aufrichtigkeit geben sollte und mein Schweigen als eine Form der Täuschung
ausgelegt werden könnte. Ich habe dir allerdings noch etwas anderes zu sagen.
Leider kann ich tagsüber nicht bei dir sein. Es wäre mir sehr lieb, wenn du die
Möglichkeit erwägen würdest, einen persönlichen Bodyguard einzustellen.«
    Antonietta versteifte sich.
Byrons Hand glitt unendlich zart von ihrem seidigen Haar zu ihrer Schulter.
»Hör mir zu, bevor du Protest erhebst. Du bist in der Lage, entsprechende Erkundigungen
einzuziehen und selbst einen Bodyguard zu finden. Wenn du dir die Mühe sparen
willst, überlass es mir. Ich habe einige Beziehungen. Ich bin bereit, meine
Abende und Nächte hier bei dir zu verbringen und auf dich aufzupassen, aber ich
kann unmöglich ständig hier sein. Wenn du damit einverstanden bist, nimmst du
mir eine große Last von der Seele.«
    Antonietta wusste instinktiv,
dass er ihr nicht alles sagte. Ein warnender Unterton schwang in seiner Stimme
mit, etwas, das sie nicht ganz einordnen konnte. Sie war eine Scarletti, und
Scarlettis sahen Dinge, die anderen verborgen blieben. Byron stellte ihr ein
Ultimatum. Er tat es nicht gern, aber er hatte sich für einen Weg entschieden,
den sie nicht erkennen konnte. Ein Weg, von dem sie sich nicht sicher war, ob
sie ihn billigen würde.
    Sie lag still da und fühlte das
Gewicht seines Körpers,

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