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Dunkle Symphonie der Liebe

Dunkle Symphonie der Liebe

Titel: Dunkle Symphonie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Geheimgängen des Palazzo Scarletti, wo sich ihr idiotischer Cousin
herumtrieb.
    Antonietta konnte den
Druckausgleich im Tresorraum spüren, als Luft durch die offene Tür entwich.
Sie ging instinktiv langsamer und setzte ihre Schritte behutsam auf die kühlen
Bodenfliesen. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie Byrons Nähe zwar sehr intensiv
wahrnahm, ihn aber nicht hören konnte. Sie konnte seine Hand auf ihrem Rücken
und manchmal seinen Atem auf ihrer Haut spüren, aber er bewegte sich so
lautlos, dass sie ohne ihre geschärften Sinne nicht gemerkt hätte, dass er da
war.
    Ihr Herz schlug laut vor
Aufregung. Vor Kummer. Nicht so sehr darüber, was ihr Cousin gerade tat,
sondern aufgrund der Tatsache, dass Justine ihm geholfen haben musste. Ihre Justine.
Antoniettas Augen und Ohren im Palazzo. Im Geschäftsleben. In ihrem Beruf. Sie
vertraute Justine rückhaltlos. Sie musste es tun. Der Anblick der offenen Tür
zum Tresorraum zerriss ihr das Herz und erschütterte ihr mühsam erworbenes
Selbstvertrauen.
    Byron litt mit ihr. Mit seiner
Antonietta, die ihre Verwandten und Justine liebte und ihnen vertraute. Sie
hatte sie alle zu ihrem Lebensinhalt gemacht, und doch dachte nicht einer von
ihnen jemals daran, was es sie gekostet hatte. Zorn regte sich in ihm, wild und
brodelnd, und verdichtete die Luft in dem Gang, sodass das Atemholen mühsam
wurde. Die Spannung verstärkte sich, bis reine Energie durch die Tunnel
strömte, ein Vorbote ungeheurer Gefahr.
    Als Byron über Antoniettas
Schulter in den Tresorraum spähte, konnte er sehen, dass Paul einige
Kunstgegenstände aus Gold untersuchte. Mehrmals hob er ein kunstvoll gearbeitetes
Schiff aus Gold auf und legte es wieder hin. Es war zu groß, als dass er es
unter seinem Hemd hätte verstecken können. Er bedient sich bei den
Schätzen der Scarlettis. Im Moment kann er sich nicht zwischen dem goldenen
Schiff und einein Kollier aus Rubinen und Diamanten entscheiden. Selbst aus dieser Entfernung
erkannte Byron das glitzernde Schmuckstück. Er selbst hatte es angefertigt und
mit eigenen Händen das Gold zu einer kunstvollen Fassung für die wunderschönen
Edelsteine geformt. Es lag eine Lebenszeit zurück. Er hatte an seine künftige
Gefährtin gedacht, als er mit größter Sorgfalt an dem Stück arbeitete, das für
die Braut eines Mannes bestimmt war, der eine wichtige Rolle in der Welt der
Politik spielte. Der Gedanke, dass eine Scarletti-Braut sein Werk getragen
hatte, faszinierte ihn. Ein zorniger Zischlaut blieb ihm in der Kehle stecken,
als er sah, wie Paul gierig nach dem Kollier griff.
    Lass es mich sehen.
    Er zögerte und zeigte ihr
widerstrebend das Bild, das er vor sich sah.
    Antonietta stieß einen leisen
Ausruf der Verzweiflung aus. Sie erinnerte sich an dieses Schmuckstück. Es war
eines der wenigen Dinge, die ihr aus der Zeit, als sie noch sehen konnte, in
Erinnerung geblieben waren. Sie hatte es geliebt und bewundert, und die
Vorstellung, dass ihr Cousin es stehlen und es mitsamt seiner Schönheit der
Familie entwenden wollte, war schrecklich. Der leise Laut tiefsten Kummers, der
sich ihr entrang, rief den Dämon in Byron wach.
    Paul fuhr erschrocken herum,
das Gesicht verzerrt vor Angst und wilder Entschlossenheit. Es blieb nur einen
Herzschlag lang Zeit, um den schimmernden Metallgegenstand zu sehen, den Paul
mit einer Hand umklammert hielt, als er sich umdrehte. Die Minuten vergingen
zäh und schleppend, als Byron sich in winzige Moleküle auflöste, um sich vor
Antonietta sofort wieder zu materialisieren.
    Das Geschoss traf Byrons Brust
mit solcher Wucht, dass er zurücktaumelte, gegen Antonietta fiel und mit ihr an
die gegenüberliegende Wand prallte. Der Schuss hallte ohrenbetäubend laut durch
den schmalen Gang. Die Kugel durch- schoss seinen Körper und drang in
Antoniettas Schulter ein. Noch während er gemeinsam mit Antonietta zu Boden
stürzte und sie dabei mit seinem Körper abschirmte, versuchte er, seine ganze
Energie auf Paul zu konzentrieren und ihm die Luftzufuhr abzuschneiden. Er
konnte Antonietta nicht so hilflos und verwundbar mit ihrem verräterischen
Cousin zurücklassen.
    Paul würgte, taumelte und fiel
beinahe vornüber auf seine Knie. Die Pistole in seiner Hand schwankte
bedenklich. Alles verschwamm vor Byrons Augen. Er verlor in zu kurzer Zeit viel
zu viel Blut. Wenn er seine Körperfunktionen nicht sofort stilllegte, würde er
sich von der Verletzung nicht mehr erholen. Ein rein animalischer Instinkt
bewog ihn, den Kopf zu wenden,

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