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Dunkle Symphonie der Liebe

Dunkle Symphonie der Liebe

Titel: Dunkle Symphonie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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diesem
Augenblick, hier in dem dunklen Gang, mit seinem Blut sein Leben verlor. Nichts
zählte mehr für sie, außer Byron zu retten. Ich bin blind. Ich kann
Ihnen nicht zeigen, was ich sehe. Der Barsoi stupste sie mit der Schnauze an, als
wollte er sie daran erinnern, dass er auch noch da war.
    Ist ein Hund bei Ihnen? Byrons
Hund? Jetzt habe ich es. Ja, die Wunde ist schlimm. Er ist nicht tot, aber er
hat seine Körperfunktionen ausgeschaltet, um nicht noch mehr Blut zu verlieren.
Er wird spezielle Pflege brauchen. Ist jemand bei Ihnen?
    Mein Cousin Paul. Er ist
derjenige, der auf Byron geschossen hat.
    Einen Moment herrschte
Schweigen. Celt wandte den Kopf und richtete seine dunklen Augen auf Paul. »Es
gefällt mir nicht, wie der Hund mich anstarrt«, sagte ihr Cousin. »Ich glaube,
er würde mir am liebsten an die Gurgel gehen.«
    »Ich würde ihn nicht daran hindern«,
fuhr Antonietta ihn an, die es wütend machte, das Paul auch noch Mitleid zu erwarten
schien.
    Ist irgendwo in der Nähe Erde?
Gehaltvoller Humus? Sie müssen ihn auf die Wunde legen. Die Kugel ist hinten
wieder ausgetreten und hat seinen Rücken aufgerissen. Ihre Schulter hat auch
etwas abbekommen.
    »Ich hole Hilfe, Antonietta.
Wir brauchen einen Arzt«, sagte Paul entschieden. »Ich glaube, die Kugel hat
dich auch getroffen.«
    Sie beachtete ihn nicht,
konzentrierte sich ausschließlich auf die Stimme. Sagen Sie mir; was ich
tun muss. Sie musste dieser fremden Stimme glauben. Wer sind Sie?
    Jacques. Byrons Familie ist in
der Nähe. Wenn Sie ihn ins Freie schaffen können, werden seine Verwandten
kommen und sich um ihn kümmern.
    Ich möchte mich um ihn
kümmern. Aber Antonietta war bereits auf den Beinen und zerrte an Byrons leblosem
Körper, um ihn den Gang entlangzuziehen. Der Hund half ihr, indem er Byron mit
den Zähnen an der Jacke packte.
    »Was zum Teufel machst du da?«,
wollte Paul wissen. »Er ist tot, Antonietta. Du brauchst jetzt ärztliche
Hilfe.«
    »Hilf mir einfach«, herrschte
sie ihn an. »Und halt den Mund, damit ich nicht nach der Pistole greife und
dich erschieße! Ich kann es noch immer nicht fassen, dass du so ein Ding in
mein Haus gebracht hast.«
    »Man ist hinter mir her«,
gestand Paul, während er sich bückte und ihr half, Byron über den Boden zu
ziehen. »Ich habe Ärger mit Leuten, denen ich Geld schulde. Und es handelt
sich nicht um die Art Leute, denen ich unbewaffnet gegenüberstehen möchte.«
    »Ich dachte, du hättest mit dem
Glücksspiel aufgehört, Paul.«
    »Gehen wir nicht in die falsche
Richtung? Wir bewegen uns abwärts, auf die Bucht zu.«
    »Richtig.«
    »Du willst doch nicht etwa die
Leiche loswerden, Antonietta? Ich meine, das ist ja sehr nett von dir, aber
wir müssen die Behörden verständigen. Ich hätte dich auch umbringen können. Wir
müssen ihnen die Leiche übergeben, das heißt, wir sollten es wohl tun. Wenn man
Byron im Meer findet oder vielleicht überhaupt nicht findet...«
    »Er ist nicht tot«, stieß sie
zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Wir müssen ihn nach draußen
schaffen.«
    »Das ist doch Unsinn,
Antonietta.« Trotzdem half Paul ihr, Byron durch das Labyrinth von Gängen zu
schleppen, bis man endlich die See riechen konnte.
    Es war Schwerstarbeit, aber
gemeinsam gelang es Antonietta, Paul und dem Barsoi, Byron nach draußen zu
bugsieren. Der Wind schlug ihnen entgegen, und es regnete immer noch so stark,
dass sie sofort durchnässt waren.
    »Such Erde, Paul, richtig
schwere Erde, nicht nassen Schlamm. Ich will gute Erde.«
    Paul murmelte etwas vor sich
hin und schüttelte den Kopf, tat aber, was seine Cousine verlangte. Er zog sein
Hemd aus, breitete es auf dem Boden aus und schaufelte mit den Händen Erde aus
den vom Gärtner direkt über der Bucht angelegten Beeten darauf. Er wusste
zwar, dass Antonietta über erstaunliche Fähigkeiten als Heilerin verfügte, war
sich aber natürlich sicher, dass nicht einmal sie Tote wiedererwecken konnte.
Dennoch eilte er zu ihr zurück, kniete sich neben sie und beobachtete, wie sie
die Erde auf Byrons Wunde legte. »Falls es dir tatsächlich gelingen sollte, ihn
zurückzuholen, stirbt er wahrscheinlich noch einmal, und zwar an einer Blutvergiftung.«
    »Das ist nicht komisch.«
Antonietta sehnte sich danach, wieder die zuversichtliche Stimme zu hören. Wir sind draußen, in
der Nähe der Bucht. Ich habe seine Wunden mit Erde bestrichen, aber er reagiert
nicht.
    Rufen Sie ihn. Er wird Sie
hören.
    Antonietta zögerte

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