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Dunkle Templer 01 - Erstgeboren

Dunkle Templer 01 - Erstgeboren

Titel: Dunkle Templer 01 - Erstgeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: StarCraft
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desinteressiert zu wirken. Keinem gelang es. Jake verbiss sich einen Anflug kindischer Enttäuschung, als er beim Aussteigen nicht der Erste war. Er bewegte sich unbeholfen in seinem Anzug und drehte sich mit seinem ganzen Körper, um einen ersten richtigen Blick auf das Relikt zu werfen, das ihn zu dieser weiten Reise veranlasst hatte.
    Dutzende, vielleicht Hunderte von Kristallen umgaben das Artefakt. Sie ragten in alle Richtungen wie Schwerter empor und fingen das grelle Sonnenlicht ein, sodass ihr Leuchten die Augen flimmern ließ. Aber so schön sie auch sein mochten, sie interessierten Jake nicht. Seine Aufmerksamkeit galt dem wunderbaren Objekt in ihrer Mitte. Es war nur eine Seite sichtbar, aber mehr brauchte er auch nicht, um bestätigt zu sehen, dass es in der Tat dunkel war.
    Es sah tot aus, wie ein abgeworfener Insektenpanzer. Es besaß keine systematische Form oder Struktur; es wand und verdrehte sich auf labyrinthische Weise in sich selbst und wies etliche Löcher auf. Die Oberseite war gezahnt und rau und stand in krasser Disharmonie zum Rest des Gebildes.
    Dort also war das seltsame Energiewesen hervorgebrochen.
    Wie alt mochte es sein? Jake war nicht einmal sicher, ob er das auch nur ansatzweise begreifen konnte. Er wusste nur, dass er sich damit begnügen musste, es anzustarren… hätte er nicht so darauf gebrannt, es zu berühren.
    Er blinzelte, erwachte aus dem Rausch, der ihn erfasst hatte, und spürte, wie sich sein Gesicht erhitzte, als er R. M. sah, die ihn mit einem amüsierten Lächeln beobachtete.
    Er konnte sich nicht erinnern, jemals etwas mehr gewollt zu haben, als loszugehen und dieses Artefakt auf der Stelle zu erkunden. Aber das war nicht möglich. Alle Fahrzeuge waren im Einsatz, und da der einzige geeignete Ort für das Basislager einige Meilen entfernt lag, war es zu Fuß zu weit. Die Marines waren noch dabei, den Perimeter zu setzen, der die bewohnbare Zone markieren würde, und Jake schaute ungeduldig zu, wie sich einer der Generatoren selbsttätig im Boden verankerte und ein leises Summen von sich gab.
    Er beschäftigte sich damit, die Karte zu studieren, die er angelegt hatte und auf der die Baustellen eingezeichnet waren, um die SCVs entsprechend zu leiten. Er sah zu, wie sie davonwalzten, und stellte sich vor, wie es sein würde, zum ersten Mal in seinem Leben bei einer Ausgrabung einen anständigen Platz zum Schlafen zu haben.
    »Es ist Zeit fürs Feuerwerk, meine Damen und Herren«, ertönte eine vertraute raue Stimme. Marcus Wright klang fast kindisch aufgeregt. »Halten Sie Ihre Hüte fest.«
    In diesem Augenblick drückte irgendwo irgendjemand irgendetwas – Jake nahm an, dass die Techniker die richtigen Begriffe dafür kannten und ihn beim Abendessen ins Bild setzen würden –, und es gab ein plötzliches, grelles Aufleuchten.
    Jake schloss automatisch die Augen und öffnete sie wieder in einer Welt hellen Blaus. Über ihm wölbte sich eine Kuppel, die beinahe die Farbe des Himmels auf der Erde hatte. Die Schutzkuppel leuchtete und pulsierte langsam. Er lächelte. Jetzt dauerte es nur noch vier Stunden, bis die Atmosphäre hergestellt war, und während es danach zwar noch ein paar Stunden lang kalt sein würde, konnten sie ihre Schutzanzüge doch gefahrlos ablegen. Wenn sie Glück hatten, würde in den nächsten achtzehn Monaten niemand von seinem Team mehr einen anlegen müssen; erst dann nämlich würde ein Schiff mit neuen Vorräten kommen.
    Es waren lange vier Stunden, aber sie nutzten die Zeit, um das Camp aufzuschlagen. Schließlich erklang Marcus’ Stimme von Neuem in seinem Ohr. »Sie können Ihre Anzüge jetzt ausziehen«, sagte er.
    Jake begann damit und sah, dass sein Team dasselbe tat. Er holte Luft – kalt und trocken, aber atembar. Marcus lächelte ihn sanftmütig an.
    »Sie werden sich daran gewöhnen«, sagte er. »Im ersten Monat werden Sie immer mal Nasenbluten haben, aber das gibt sich mit der Zeit.«
    Eine blutende Nase war keine angenehme Aussicht, aber es war immer noch besser als das, was denjenigen erwartete, der es wagte, die schützende Atmosphäre zu verlassen. Jake nickte, leicht schaudernd, aber von Erregung erfüllt. Das Team schaffte die Anzüge ins Lagerhaus und hängte sie sorgfältig auf. Als auch der Letzte seinen Anzug verstaut hatte, sah Jake sich um und in gespannte Gesichter.
    Darauf hatten sie lange gewartet. Ein Schritt war noch zu tun, dann konnten sie sich alle in ihre Fahrzeuge quetschen und losziehen, um dieses

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