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Dunkle Templer 01 - Erstgeboren

Dunkle Templer 01 - Erstgeboren

Titel: Dunkle Templer 01 - Erstgeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: StarCraft
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aufgesprungenen Lippen und versuchte, genug Speichel zu sammeln, um zu sprechen. »Aber passen Sie auf, was Sie über Kendra sagen, sie ist wie eine kleine Schwester für mich.«
    Rainsingers Lächeln verging. Ich hätte schwören können, dass ich nichts gesagt habe.
    »Natürlich haben Sie das«, sagte Jake mit gerunzelter Stirn. »Wie hätte ich Sie denn sonst hören sollen?«
    Rainsinger starrte ihn an. O mein Gott. O mein Gott. Er kann meine Gedanken lesen.
    Jake sah Eddie in die Augen, und seine eigenen wurden groß. Das war unmöglich. Er hatte Eddie doch direkt angeschaut, als dieser gesprochen hatte… nur hatte er gar nicht gesprochen, nicht wahr? Er hatte nur gedacht…
    Er hatte in Worten gedacht, die für Jake so deutlich zu verstehen waren, als hätte er sie laut ausgesprochen!
    Das kann nicht sein. Niemand kann wirklich Gedanken lesen, das ist Regierungsgeschwätz, um uns im Zaum zu halten, das -.
    Er rannte, rannte auf kräftigen Beinen, die ihn vorantrieben, manchmal ließ er sich auf alle viere fallen, das feuchte Gras streichelte über seinen fast nackten Leib – sie waren hinter ihm her, sie attackierten ihn mit geistigen Schreien, die ihm das Blut gefrieren lassen sollten, ihn aber nur wütend machten, er -.

    *

    Jake schoss hoch, als ein rauer Schrei animalischer Panik durch seine Kehle fegte. Die Schläuche und Drähte hielten ihn zwar fest, aber er warf sich weiter hin und her. Ich werde wahnsinnig. Gott, steh mir bei, ich werde wahnsinnig…
    Eddie hatte hastig einen Knopf gedrückt. »Dr. Patel, bitte kommen Sie sofort auf die Krankenstation.«
    »Bin schon unterwegs. Ist er wach?«
    Eddies braune Augen richteten sich rasch wieder auf Jake, der ihn aus großen blauen Augen ansah.
    »Ja. Aber – ja… Er ist wach.«
    Angst. Die Angst saß tief, so tief, dass Rainsinger sie nicht einmal in unausgesprochene Worte kleiden konnte. Aber Jake konnte sie unter der Oberfläche wallen spüren. Sie entflammte sein eigenes Entsetzen, und er wand sich von Neuem.
    Eddie tastete nach einer Spritze, füllte sie mit irgendetwas und trat vor. Jake schloss die Augen; die Angst wurde durch benebelte Neugier ersetzt.
    Eddie plapperte jetzt hohle Beruhigungsphrasen vor sich hin. Er war ein guter Arzt, der sich hervorragend darauf verstand, mit Kranken umzugehen, und wäre Jake nicht imstande gewesen, seine Gedanken so deutlich zu vernehmen, als würden sie per Funk zu ihm übertragen, hätte er sich wohl auch beruhigt. Aber die Worte aus Rainsingers Geist waren lauter als die, die aus seinem Mund kamen, und sie waren erfüllt von Furcht, Feindseligkeit und Besorgnis.
    »Hallo, Jake«, erklang Patels Stimme.
    Gott sei Dank, er ist wach. Ich dachte schon, wir verlieren ihn.
    Jake schloss die Augen und hielt sich vergeblich die Ohren zu. Patels kleine, kühle Hand berührte seine Stirn. Selbst in diesem Zeitalter der Technologie bedurfte es noch der menschlichen Berührung, wurde Jake bewusst. Er genoss das Gefühl ihrer Hand auf seiner Haut und versuchte, das Durcheinander von Gedanken, das nun aus zwei Quellen kam, auszublenden.
    »Doktor, ich muss kurz mit Ihnen sprechen«, sagte Rainsinger in angespanntem Ton. Er gab Patel einen Wink, und sie traten ein paar Schritte vom Bett fort. Rainsinger sprach mit leiser Stimme auf sie ein. Jake lachte humorlos. Welchen Sinn hatte es, sich in eine Ecke zurückzuziehen und zu flüstern, wenn der Mann im Bett Gedanken lesen konnte?
    Es mochte daran liegen, dass alte Gewohnheiten nun einmal schwer abzulegen waren.
    Jake schloss abermals die Augen. Er begann sich auf das Einmaleins zu konzentrieren, versuchte, das Gewitter von Gedanken auszusperren. Sieben mal eins war sieben. Sieben mal zwei war vierzehn. Sieben mal…
    Was hat dieses Fremdwesen mit ihm angestellt? Konnte er schon immer Gedanken lesen?
    Sieben mal acht war sechsundfünfzig…
    Sollen wir ihn isolieren? Verdammt, wo bleibt dieses Schiff?
    Sieben mal fünfzehn war hundertund -.
    Die Tür ging auf.
    »Na, das freut mich aber, dass Sie wach sind«, sagte R. M.
    Jake schlug die Augen auf. Er starrte sie an.
    Er lebt. Ausgezeichnet. Nach dieser Sache kann ich mich vielleicht zur Ruhe setzen.
    Die Kälte, die Berechnung, der Verrat -
    Was immer Rainsinger ihm gespritzt hatte, es hatte Jakes Angst ausradiert. Seinen Zorn allerdings konnte es nicht mildern. Jake warf sich auf R. M. und riss sich dabei endgültig los von den verschiedenen Schläuchen und Drähten, mit denen er verbunden war.
    »Du verräterisches

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