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Dunkle Templer 01 - Erstgeboren

Dunkle Templer 01 - Erstgeboren

Titel: Dunkle Templer 01 - Erstgeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: StarCraft
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bewahren – und dass sie willens war zu töten, um das zu erreichen.
    Und sie war willens, Jake zu etwas zu zwingen, das allem widersprach, was er für richtig hielt. Er vergrub das Gesicht in den Händen, überrascht, aber doch nicht erschrocken darüber, dass sein Gesicht nass war von Tränen, an die er sich nicht erinnern konnte, sie vergossen zu haben.
    Ich kann das nicht tun. Ich werde das nicht tun. Es ist mir egal, was daran so wichtig ist. Dieses Schiff ist bis obenhin voll mit unschuldigen Menschen. Ich lasse Marcus nicht auf meine Freunde los. Warte, bis wir dort sind. Vielleicht… vielleicht passiert ja irgendetwas, vielleicht bietet sich uns eine Fluchtmöglichkeit.
    Ich werde nicht Sicherheit gegen Möglichkeit tauschen, Jacob.
    Ich bedaure den Schmerz, den dir das bereitet. Aber es gibt einen höheren Zweck, den du noch nicht begreifst.
    Und Jake merkte, wie Zamara gegen seinen ureigenen Willen das Heft des Handelns in die Hand nahm.

    *

    Marcus Wright hatte Hunger.
    Das war nichts Neues. Er hatte fast immer Hunger. Er war ein großer Mann, und er hatte großen Appetit. Die Momente unmittelbar nach einer Mahlzeit, wenn er satt und ruhig war, gehörten zu den glücklichsten seines Lebens.
    Das Frühstück war etwa drei Stunden her. Mittagessen gab es erst in einer Stunde. Hätte er nicht einen besonderen Sicherheitsdienst absolvieren müssen, wäre er in die Kombüse gegangen und hätte sich ein Sandwich – oder auch zwei – gemacht, um die Zeit zu überbrücken, aber er konnte hier nicht weg.
    Er fragte sich, was es wohl zu essen geben würde. Gestern hatten sie Hackbraten gehabt, für gewöhnlich ein Zeichen dafür, dass reichlich Hackfleisch vorhanden war. Vielleicht gab es heute Fleischklößchen oder -
    - Blut floss, spritzte ihm ins Gesicht, als er den Mann abschlachtete, so sauber und präzise, als zerlegte er ein Kalb -
    Marcus hielt inne. Wo war das hergekommen? Welcher Mensch, der bei klarem Verstand war, würde so etwas tun? Und doch war das Bild so deutlich, als sei es tatsächlich ihm widerfahren. Herrgott, er brauchte etwas zu essen. Er wurde jetzt so hungrig, dass ihm sein Gehirn schon Dinge vorgaukelte.
    - der Hunger in ihm würde nicht aufhören, nicht bis – Marcus brach in die Knie, als die furchtbare Erkenntnis über ihn hereinbrach.
    Das waren keine beliebigen Bilder. Gott… o Gott… Das waren Erinnerungen !
    Er übergab sich, schloss die Augen und hämmerte sich mit seinen riesigen Händen gegen die Schläfen, als könnte er die Gedanken so herausdreschen, aus seinem Kopf entfernen, aber sie wucherten jetzt plötzlich wie Unkraut.
    »Nein, bitte nicht…«, stöhnte er – Echos des Flehens seiner Opfer, und er wusste, dass er sie nicht länger ausblenden konnte.

    *

    Jake befand sich in der Zelle. Er zitterte, und ihm war übel, und er flehte Zamara an, bitte, bitte aufzuhören, aber er konnte nur hilflos zusehen, wie die Wesenheit in ihm den Geist des Tobenden stetig und sorgsam sondierte und die begrabenen Erinnerungen fand.
    Zamara hatte Recht gehabt. Die Erinnerungen und die perversen – nein, nein die bösen; Jake hatte immer gezögert, dieses Wort leichtfertig zu benutzen, aber nun verstand er voll und ganz, dass das Böse tatsächlich existierte und dass es sich unmittelbar außerhalb dieses Raumes befand – Gelüste, die Wright veranlasst hatten, sie zu erschaffen, waren nur nachlässig zugedeckt worden. Es bedurfte kaum einer Anstrengung, sie zu lokalisieren, es war so einfach, als müsste man Drähte anhand der Farbe ihrer Isolierung finden… und sie herauszuziehen.
    Marcus schrie.
    Jake Ramsey schloss die Augen, er schluchzte und hasste Zamara dafür, dass sie sein Gehirn auf diese Weise besetzt hatte, doch er hasste sich selbst noch viel mehr, weil er nicht in der Lage war, es zu verhindern, und er sah zu, wie die Protoss weitere jener Schrecken enthüllte, die jene, die Wrights Resozialisation programmiert hatten, für immer getilgt geglaubt hatten.
    Und dann gab Zamara ihm so schnell, wie sie sie ihm genommen hatte, die Kontrolle über sein Gehirn zurück.
    Marcus blieb lange still. Jake war hin- und hergerissen zwischen der Befürchtung, dass der Mann infolge eines Herzinfarkts umgekippt war, und dem Beten darum, dass dies tatsächlich der Fall sein mochte.
    Dann vernahm Jake von draußen eine langsame, schlurfende Bewegung. Er rappelte sich unsicher auf und wandte sich in Richtung der Tür. Er schwitzte, und das Geräusch seines eigenen Herzschlags

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