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Dunkle Templer 01 - Erstgeboren

Dunkle Templer 01 - Erstgeboren

Titel: Dunkle Templer 01 - Erstgeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: StarCraft
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dröhnte ihm in den Ohren.
    Die Tür ging auf. Marcus Wright stand als Silhouette auf der Schwelle. Jake hatte ihn erst vor einer Stunde gesehen, dennoch war er auch jetzt erstaunt darüber, wie riesenhaft dieser Mann war. Er atmete schwer, und der Gestank von Erbrochenem drehte Jake den Magen um. Er schluckte hart.
    »Ich weiß nicht, was du gemacht hast«, sagte Marcus mit dieser rauen Stimme, der zuvor stets eine widersinnige Liebenwürdigkeit angehaftet hatte und die jetzt nur noch tot und kalt war. »Aber ich danke dir, Kumpel. Du hast in mir die Erinnerung daran geweckt, wer ich bin… was ich getan habe. Die Resoz hat versucht, diesen Teil von mir abzutöten. Aber jetzt werde ich diesen Hunden geben, was sie verdienen. Schwing deinen Arsch hier raus, bevor ich es mir anders überlege. Und dann«, fügte er dumpf hinzu, »läufst du mir besser nicht mehr über den Weg.«

    *

    Das zornige, harte Alarmgeräusch schreckte Rosemary aus ihrer Gedankenversunkenheit. Sie sprang mit der Leichtfüßigkeit einer Katze auf, die Muskeln angespannt und zum Handeln bereit. Was ging da vor?
    Ihren Aufpasser beschäftigte offenbar dieselbe Frage. Sie hörte, wie er in sein Funkgerät sprach, nein schrie, damit er über das Heulen zu verstehen war.
    »Was ist los? Werden wir angegriffen?«
    »Keine Ahnung, verdammt.«
    »Das ist doch nicht schon wieder so eine Scheißübung?«
    »Könnte schon sein, wer weiß.«
    Der Wachmann fluchte, die Einzelheiten waren in all dem Lärm nicht zu verstehen. Rosemary lauschte, immer noch angespannt. Das konnte eine Chance sein. Sie schlich zur Tür und drückte das Ohr dagegen. Sie hörte Stiefelschritte.
    Ihr Aufpasser sagte: »Hey, weißt du, was – «
    Ein Brüllen – so bestialisch und wütend, dass sich Rosemarys Nackenhaare sträubten. Dann das schnelle, unverkennbare Krachen von Gewehrschüssen.
    Rosemary warf sich in die hinterste Ecke des Raumes und rollte sich zusammen, um ein möglichst kleines Ziel zu bieten. Die Schüsse schienen kein Ende zu nehmen, aber dann trat doch Stille ein – und das Geräusch der Stiefelschritte entfernte sich.
    Rosemary stand auf. Leise kehrte sie zur Tür zurück, zum Sprung bereit, sollte die Wache hereinkommen. Und tatsächlich schwang die Tür auf.
    Rosemary sprang.
    Auf halbem Wege erkannte sie, dass es sich nicht um einen Marine handelte. Es war Jake Ramsey.
    Was zum Teufel…?
    Außerstande, ihren Sprung zu stoppen, drehte sie sich so, dass sie vor ihm zu Boden prallen würde. Sie stürzten übereinander, Jake kam mit ausgestreckten Gliedern auf Rosemary zum Liegen. Sein Hemd und seine Haut waren feucht und klamm, und er zitterte. Rosemary kroch unter ihm hervor und warf einen raschen Blick durch die offene Tür nach draußen.
    Der Wachmann war von Kugeln durchsiebt. Blut quoll unter ihm hervor und bildete eine rote Pfütze.
    Ihr Respekt vor Jake stieg um ein paar Grade.
    »Gute Arbeit, Prof«, sagte sie grollend. »Wären Sie jetzt bitte so freundlich, mir zu sagen, was hier verdammt noch mal los ist?« Sie stand auf und reichte ihm eine Hand, um ihm hoch zu helfen, und erst jetzt bemerkte sie, dass er keine Waffe hatte. Er griff mit beiden Händen zu, um sich aufzurichten, und trotzdem musste R. M. ihm die Hand noch stützend unter den Ellbogen legen.
    »O Gott«, stöhnte Jake, was wenig hilfreich war.
    »Jake, was ist hier passiert? Sie haben diesen Mann doch nicht getötet, oder?«
    Er schüttelte den Kopf. Er war sehr blass.
    »Nein. Aber in gewisser Weise habe ich es doch getan. O Gott.«
    Sie schüttelte ihn ärgerlich, bevor sie ganz ruhig zu dem toten Marine trat und dessen blutverschmierte Waffe sowie die Ersatzmunition an sich nahm. Mit geübten Fingern durchsuchte sie den Leichnam rasch nach weiteren Dingen, die nützlich sein könnten. Ohne etwas gefunden zu haben erhob sie sich und schnallte sich den Munitionsgürtel um die Taille. Sie zog ihn so straff es ging, aber selbst danach drohte er noch nach unten zu rutschen. Nicht zum ersten Mal wünschte Rosemary, sie wäre nicht ganz so zierlich gebaut.
    »Reden Sie. Was ist los?«, wollte sie wissen, zog den Gurt zurecht und überprüfte die Waffe, während sie gleichzeitig nach Verfolgern lauschte.
    »Wir kommen hier raus«, stieß Jake hervor.
    »Hätte ich nichts dagegen. Aber das ist mir ein bisschen zu vage. Details?«
    Jake sah sie aus blutunterlaufenen Augen an. »Sie hat ihn losgelassen, Rosemary. Und dazu hat sie mein Gehirn benutzt. Sie hat ihn auf das Schiff

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