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Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition)

Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition)

Titel: Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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die Dunkelheit führte. Hinter sich vernahm sie das Klirren von Schwertern sowie Schlachtgeschrei und hoffte inständig, Kyrian wiederzus e hen.
    Der Tunnel schien endlos und Jennas Gedanken spielten die gra u samsten Szenarien ab. Einerseits wollte sie zu Kyrian zurücklaufen, andererseits nur raus aus diesem Albtraum. Was, wenn es Kyrian nicht schaffte?
    »Hör auf, so was zu denken«, sagte Dante, doch Jenna wusste, dass er sich ebenfalls sorgte, und zwar um Myra und ihre gemeinsame Zukunft. Er hatte Angst, dass sie tatsächlich in die Menschenwelt wollte. Angst, sie zu verlieren und sein Kind. Eine Translokation in ihrem Zustand … Er wollte nicht schuld sein, wenn sie ihr Baby ve r lor.
    »Ist das wirklich schädlich?«, wollte Jenna wissen.
    »Man hat immer wieder davon gehört, dass Frauen ihre Kinder deshalb verloren haben, daher dürfen sich Schwangere offiziell nicht translozieren.« Nach einer kurzen Pause fragte Dante: »Bist du denn schwanger?«
    »Nicht, dass ich wüsste.« Schließlich trug sie eine Spirale.
    »Dann kann ich uns translozieren. Wir müssten längst weit genug von der Festung weg sein«, sagte er und umarmte sie.
     
    Glutrot stand die Sonne am Morgenhimmel, als sie sich einen Ate m zug später inmitten einer Ruine befanden, um sie herum eingefallene Mauern, von denen nur noch eine halbwegs stand. Ein Bächlein floss daran vorbei, das früher ein reißendes Gewässer gewesen sein mus s te, denn das Flussbett hatte sich tief in den kargen Boden gegraben.
    »Das ist eine alte Mühle.« Dante deutete auf zwei große Steinsche i ben und sah sich um. »Wir sind ziemlich weit weg von der Burg.«
    Jenna folgte seinem Blick. Vor ihnen lag eine weite Steppe, über die sich die Morgensonne erhob, zu ihrer Linken Berge und auf der anderen Seite erkannte sie in etwa zwei Meilen Entfernung eine ries i ge Festung und die Silhouette einer Stadt. Irgendwo dort befand sich noch Kyrian.
    Hinter den Zinnen stieg Rauch in den Himmel.
    »Die Burg brennt!«, rief Jenna.
    Dante schüttelte den Kopf. »Nein, das ist nur der Vulkan.«
    Ein Vulkan! Die waren ihr nicht gerade geheuer.
    »Keine Angst, er ist zu weit weg. Und an die gelegentlichen Er d stöße gewöhnt man sich.«
    Jenna fühlte, wie sehr ihr Bruder dieses Land liebte, obwohl es in ihren Augen eine trostlose Einöde war.
    »Wo sind die anderen?« Sie blickte in alle Richtungen, konnte j e doch kein Lebewesen weit und breit entdecken.
    »Noch nicht da. Wir haben sie überholt.«
    »Bist du dir sicher, dass sie hier herauskommen?«
    »Ganz sicher«, sagte Dante und begann, durch die Ruine zu laufen. »Irgendwo muss ein Ausgang sein.«
    »Warst du schon mal hier oder woher weißt du das?« Jenna fühlte sich ziemlich verlassen in dieser Einöde.
    »Nein.«
    »Und woher willst du dann …«
    Lächelnd legte ihr Dante eine Hand auf die Schulter. »Ich transl o ziere mich, seit ich drei bin. Ich kann an Orte reisen, die ich nie z u vor gesehen habe, indem ich einfach dem Weg folge. Ich schicke sozusagen meinen Geist in … wie nennt ihr es … in Lichtgeschwi n digkeit voran. Auf diese Art sind wir durch den Tunnel gereist, vo r bei an den anderen. Und hier müssten sie eigentlich herauskommen.«
    »Meinst du, ich könnte es auch lernen, mich zu translozieren?« S o weit sie wusste, konnten das nicht nur Dunkelelfen, sondern auch Lichtelfen, und immerhin besaß sie das Erbgut von beiden.
    »Ich denke schon«, antwortete Dante. »Wenn man den Dreh mal raus hat, ist es gar nicht so schwer.«
    Als es plötzlich unter ihren Füßen polterte, sprang sie beinahe in die Luft.
    »Dort muss der Ausgang sein!« Dante rammte sein Schwert in den Boden und hebelte eine halb verfaulte Holzluke auf.
    Nacheinander traten die Frauen über eine Steintreppe heraus und blinzelten ins Tageslicht. Als Myra mit den Zwillingen auftauchte, legte Dante gleich den Arm um sie und zog sie beiseite.
    Jenna kontrollierte, ob jeder unverletzt war. Alle schienen wohlauf, bis auf Amalena, die jammernd und humpelnd die Stufen erklomm und ein wenig mitleiderregend aussah. Sie hustete und ihre Haut wirkte fahl. Als die Sonne ihr hübsches Gesicht erhellte, riss sie die Augen auf. »Verdammt, nur Dreck und Staub!«
    Beim Anblick ihrer nackten Füße erschrak Jenna. Die Haut blätte r te regelrecht ab.
    »Ich kann dich heilen«, sagte sie schnell und wollte sich eben hi n unterbeugen, als Amalena aufquiekte und an ihr vorbeirannte. Mit einem Satz sprang sie ins Flussbett und seufzte wohlig,

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