Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition)
nicht auch so schrecklich schwitzte wie sie, denn er hatte sich zuvor Ohrstöpsel in seine empfindlichen Ohren gesteckt. Er schob sich die Sonnenbrille ins Haar und küsste Jennas Nasenspitze.
Für einen Moment lenkte Kyrian sie mehr ab als die atembera u bende Landschaft, die unter ihnen vorbeizog. Diese sexy Grübchen in seinen Wangen, wenn er lachte, die funkelnden Augen oder sein männlicher Kehlkopf … Ihr Blick wanderte tiefer. Kyr trug ein hel l blaues T-Shirt, das sich sanft über seine Brustmuskeln spannte, eine weiße Stoffhose und Flipflops. Damit sah er so normal aus, wie es normaler nicht ging. Jenna freute sich riesig, mit ihm im badewa n nenwarmen Meer zu baden, zu chillen und ganz viel Sex zu haben.
Als sie schließlich landeten und einen Holzsteg ansteuerten, der von der kleinen Insel weit ins Meer hinaus reichte, klammerte sich Jenna an Kyrians Hand, so aufgeregt war sie. Ihr erster richtiger U r laub, ohne ihren Dad, weit weg von England.
Sie fühlte sich einfach nur frei.
Verwegen grinste Kyr sie an, was ihr Herz gleich noch schneller schlagen ließ. Wie sehr sie diesen Mann liebte, konnte sie nicht in Worte fassen. Aus dem verschlossenen Krieger war ein nicht mehr ganz so verschlossener Goyle geworden, der jetzt öfter lachte als früher und ab und an einen Scherz machte. Sie genoss es, ihm beim Auftauen zuzusehen.
Dad hatte ihn akzeptiert und der Magierrat hatte sie beide gefragt, ob sie zwischen ihrer und der Welt der Dunkelelfen vermitteln wol l ten. Jenna und Kyrian hatten zugesagt.
Dante hatte sie bereits ein Mal besucht, jedoch nur kurz, weil er Myra nicht lange allein lassen wollte. Es gab noch genug Anhänger von Lothaire, die weiterhin versuchen würden, Dante zu stürzen und alle anderen Wesen, die Magie wirken konnten, zu bekriegen. O b wohl es für Myra und Dante in ihrem eigenen Land nicht ungefäh r lich war, konnten sie auf Pyra und seine treuen Gefährten zählen, die die Burg bewachten, während Dante täglich versuchte, Frieden mit Bolgs und anderen Randgruppen zu schließen. Nach Jahrhunderten der Unterdrückung keine leichte Aufgabe, doch Jenna traute ihrem Bruder zu, das unterjochte Volk für sich zu gewinnen. Myra, die er bald heiraten und zur Königin machen wollte, war jetzt schon für viele die »Frau mit dem großen Herzen« und saß bei den Verhan d lungen, sofern sie in der Burg stattfanden, immer an Dantes Seite.
*
»Wow, das ist eine tolle Hütte«, rief Jenna begeistert, als sie eine ha l be Stunde später den Bungalow betraten.
»Mir hätten auch eine Decke und ein einsamer Sandstrand g e reicht.« Kyrian warf ihre Koffer aufs Bett und schenkte ihr einen derart verheißungsvollen Blick, dass sie genau wusste, was sehr bald zwischen ihnen passieren würde. Die Luft kochte seit Tagen, wenn sie sich nur ansahen, doch bisher hatten zahlreiche Verpflic h tungen sie davon abgehalten, zur Ruhe zu kommen und für sich a l lein zu sein. Seit ihrem ersten Mal im Cottage und später auf der Insel ha t ten sie es nicht mehr miteinander gemacht, dafür waren sie jede Nacht eng aneinandergekuschelt eingeschlafen. Sie hatten es langs a mer angehen lassen und das nächste richtige Mal als etwas Besond e res erleben wollen.
Kyrian verschwand im hinteren Teil des Bungalows, um sich zu duschen, während Jenna ihren Bikini auspackte. Dabei inspizierte sie den schönen Raum mit der hohen, spitz zulaufenden Holzdecke, an der ein Fischernetz hing, das mit Muscheln und Seesternen g e schmückt war. Das breite Bett bildete den Mittelpunkt, und eine Fensterfront gab den Blick auf einen Strandabschnitt und das türki s farbene Meer frei. Auf der Veranda standen ein großer Tisch mit Glasplatte und vier Stühle aus Rattan, dahinter hing zwischen zwei Palmen eine Hängematte.
An der Wand gegenüber des Bettes war ein großer Flachbildfer n seher befestigt. Jenna freute sich darauf, in Kyrs Armen im Bett zu liegen und einen Film mit ihm anzusehen.
Sie hörte das Prasseln der Dusche aus dem hinteren Teil des Ha u ses, wo sich ein luxuriöses Badezimmer anschloss, das Jenna von den Bildern aus dem Internet kannte. Schnell zog sie sich ihr Kleid aus und schlüpfte in den Bikini. Es war der, den Kyrian ihr besorgt hatte.
Barfuß tapste sie durch den Raum und öffnete eine mattierte Glastür, die in das Badezimmer führte. Alles war aus Marmor und Glas: die Duschkabine, die gigantische Badewanne und die zwei gr o ßen Waschbecken. Eine weitere Tür führte in den privaten
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