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Dunkle Umarmung

Dunkle Umarmung

Titel: Dunkle Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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beim Bedienen, und dann setzte ich mich hin, als Luke und Pa sangen und Banjo spielten. Die Männer tanzten, und die Frauen klatschten.
    Vor tausend Jahren hatte ich eine Geburtstagsfeier auf Farthy veranstaltet. Meine Mutter hatte eine teure Band und Leckereien von einem Partyservice bestellt. Meine Schulfreundinnen waren fein herausgeputzt gewesen. Damals dachte ich, das sei das tollste Fest, das ich je erlebt hatte.
    Aber hier unter diesen einfachen Bergbauern, die von ihren Träumen sangen oder komische Lieder über die Bräuche dieser Gegend zum besten gaben, war ich noch glücklicher. Hier konnte niemand vornehm tun. Ich fühlte mich wohl und entspannt.
    Natürlich sah ich, wie viele der Mädchen aus den Bergen Luke sehnsüchtig anstarrten, denn wenn er sich feinmachte, sah er wie ein Filmstar aus. Ein Mädchen, Sarah Williams, warf mir aus ihren grünen Augen einen gehässigen Blick zu, als sie ihn zum Tanzen aufforderte. Sie zerrte ihn regelrecht auf die Tanzfläche und sah mich ständig an, während sie mit ihm tanzte. Sarah hatte feuerrotes Haar und war fast so groß wie Luke. Sie umklammerte ihn und preßte sich dicht an ihn.
    Ich war eifersüchtig, denn sie war ein hübsches, schlankes Mädchen und schob nicht so wie ich einen Bauch vor sich her.
    Sobald der Tanz geendet hatte, kehrte Luke zu mir zurück und riß sich buchstäblich aus Sarahs Umklammerung los.
    »Sarah ist ein hübsches Mädchen, Luke«, sagte ich und wandte den Blick von ihm ab.
    »Das mag sein, Angel, aber ich habe nur Augen für dich.« Er drehte mein Gesicht zu sich um, damit ich ihm in die dunklen Augen sehen konnte, in denen Liebe, Stolz und Hoffnung standen. »Ich hätte mich gar nicht erst von ihr auf die Tanzfläche zerren lassen sollen«, warf er sich selbst vor. »Das macht der Whisky mit mir. Du hast mich schon oft genug davor gewarnt!«
    »Ich will dir nicht wie ein keifendes Weib vorkommen, Luke.«
    »Tust du nicht. Überhaupt nicht.« Er schüttelte den Kopf, als eines der anderen Mädchen ihn auffordern wollte.
    »O Luke, manchmal habe ich das Gefühl, dich anderen wegzunehmen, indem ich dich zum Vater meines Kindes mache.«
    »Sei still«, flüsterte er und legte mir seinen Finger auf die Lippen. »Es ist unser Kind, und du nimmst mir nichts, was ich gern hätte.«
    »Du siehst müde aus, Angel«, fügte er dann hinzu. »Laß uns nach Hause gehen. Ich hatte genug zu essen und zu trinken.«
    »Aber es macht dir doch solchen Spaß, Luke.«
    »Ich wäre lieber mit meinem Engel allein zu Hause«, sagte er.
    Mein Herz war wieder heil und ganz. Als wir an jenem Abend zur Hütte zurückkehrten, lachten wir alle und redeten aufgeregt durcheinander, bis wir uns schlafen legten. Luke und ich krochen unter unsere Steppdecke und umarmten uns. Nie hatte ich mich geborgener und glücklicher gefühlt. Ab und zu strampelte das Baby, und Luke, der sich an mich preßte, konnte es auch spüren.
    »Ich weiß ja nicht, ob es ein Junge oder ein Mädchen ist«, sagte er, »aber was es auch sein mag, es hat deinen Stolz und deinen Mut, Angel. Ich werde nie vergessen, wie du die reichen Leute heute angesehen hast, bis sie die Augen niedergeschlagen haben.«
    »Und ich werde nie vergessen, wie gut du ausgesehen hat und wie viele Mädchen dir schöne Augen gemacht haben, Luke Casteel.«
    »Ach, hör schon auf.«
    »Es sieht ganz so aus, als hätten wir unserem Kind jede Menge zu erzählen, wenn er oder sie alt genug ist, um zuzuhören und zu verstehen, was wir sagen, nicht wahr, Luke?«
    »Ja, soviel steht fest«, sagte er. Er küßte mich und hielt mich im Arm.
    Ende November schneite es. Mit dem Anbruch der Nacht kam die beißende Kälte und legte sich wie eine eisige Decke über die Berge. Der Wind fegte zeitweise erbarmungslos durch die Hütte, und ich hüllte mich in unsere Decke und setzte mich zu dem Kohleofen. Wenn Luke abends nach Hause kam, zog er mich an sich und rieb mich warm und verfluchte dabei die Kälte.
    Am Heiligen Abend aßen wir das beste Fleisch, das wir uns leisten konnten. Pa hatte Simon Burl einen Truthahn abgekauft, und er war stolz darauf. Ma und ich hatten Handschuhe und Pullover für Pa und Luke gestrickt, und Luke brachte Geschenke für alle mit nach Hause: neue Kämme für Ma, eine Tabakspfeife für Pa, die aus dem Strunk eines Maiskolbens geschnitzt war, und für mich etwas ganz Besonderes, was er hinter dem zerschlissenen Vorhang, der unser Schlafzimmer abtrennte, mit mir auspacken wollte.
    Ich setzte mich aufs Bett

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