Dunkle Umarmung
seltsame, traurige, aber sehr schöne Geschichte, die Geschichte meiner Großmutter.« Ich halte die Tränen zurück, doch Luke sieht sie in meinen Augen.
»Laß uns jetzt gehen, Annie. Dieser Ort bedeutet Traurigkeit und Kummer. Du gehörst nicht hierher.«
»Ja.« Ich lächele. Wie gut Luke aussieht, genauso gut, wie sein Großvater ausgesehen haben muß. Er streckt die Hand aus, und ich nehme sie und stehe auf. Wir verlassen die Suite, und ich bleibe noch einmal stehen.
»Was ist?«
»Nichts«, sage ich. »Ich will das nur wieder zurücklegen.
Irgendwie habe ich das Gefühl, es gehört hierher unter all die anderen Erinnerungen.« Ich stecke das Tagebuch wieder in den Leinenbeutel und lege ihn in die Schublade zurück. Dann sehe ich mich noch einmal um und eile zu Luke.
Wir steigen die breite Treppe hinunter. Ich bleibe stehen. Mir ist, als hätte ich das Lachen eines kleinen Jungen gehört. Ich glaube sogar, ich kann ihn rufen hören: »Leigh! Leigh!«
Ich lächele.
»Was ist?« fragt Luke noch einmal.
»Ich habe mir nur gerade meinen Vater als einen kleinen Jungen vorgestellt, wie er meine Großmutter ruft, damit sie mit ihm spielt.«
Luke schüttelt den Kopf.
Wir steigen wieder die Stufen hinunter und laufen durch die große Eingangshalle. Ist das Musik, was ich hinter mir höre?
Angels Geburtstagsparty? Ein Klavierkonzert für reiche Gäste?
Mein Vater, der Chopin übt? Oder ist es nur der Wind, der sich durch die Ritzen einen Weg in das große Haus bahnt?
Vielleicht ist es all das zugleich.
Ich verlasse mit Luke das Haus und schließe die riesige Tür hinter mir, und die Frage und die Antwort darauf lasse ich mit all den anderen in diesem gewaltigen Haus zurück, auf Farthinggale Manor.
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PROLOG
1. KAPITEL
2. KAPITEL
3. KAPITEL
4. KAPITEL
5. KAPITEL
6. KAPITEL
7. KAPITEL
8. KAPITEL
9. KAPITEL
10. KAPITEL
11. KAPITEL
12. KAPITEL
13. KAPITEL
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21. KAPITEL
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