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Dunkle Verführung: Roman (German Edition)

Dunkle Verführung: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Verführung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Hilfskellner. Ihr Vater würde einen Anfall kriegen, wenn er je erfuhr, dass sie mit einem Mann wie Wren gesprochen hatte, vom Küssen ganz zu schweigen.
    Aber das machte ihr nichts aus. Wren war einfach wunderbar.
    »Und er hat mir das Leben gerettet«, murmelte sie leise vor sich hin. Blaine oder Todd hätten so etwas nie getan, und selbst wenn, hätten sie sie niemals nach Hause begleitet, wenn sie selbst durch einen Schuss verletzt worden wären. Sie hätten auf dem Boden gelegen und nach einem Krankenwagen geschrien – und nach dem allerbesten Chirurgen, und wenn man ihn von der Mayo-Klinik hätte einfliegen müssen.
    Aber Wren hatte nicht ein Wort über seine Verletzung verloren. Andererseits war er auch nicht gerade gesprächig. Sie war noch nie jemandem begegnet, der so wenig sagte. Und doch fühlte sie sich stärker zu ihm hingezogen, als sie sich jemals zuvor zu irgendjemandem hingezogen gefühlt hatte. Er sagte mit seinem Schweigen so viel mehr als die meisten anderen mit tausend Worten.
    Sie fragte sich, ob ein Teil seiner Anziehungskraft darin lag, dass er für ihren Vater gesellschaftlich untragbar war. Sie konnte sich gut vorstellen, wie sie die beiden miteinander bekannt machte.
    Hallo, Dad, das ist mein neuer Freund. Ich weiß, er müsste dringend mal zum Friseur, und er arbeitet in einer Biker Bar, aber ist er nicht ein Schatz?
    Ihr Vater würde auf der Stelle einen Anfall bekommen.
    Und trotzdem fühlte sie noch immer Wrens Lippen, die Härte seiner Hand, die ihren Kopf umfasste, als er sie küsste.
    Wie konnte irgendjemand sie so dermaßen erregen?
    Schlag es dir aus dem Kopf.
    Das war leichter gesagt als getan. Sie wollte nur eines: zurück zur Bar und ihn wiedersehen.
    »Das kann ich nicht machen.«
    So sehr sie Wren mochte, sie liebte auch ihren Vater, und ihr Vater würde es nie und nimmer hinnehmen, dass sie sich mit jemandem wie Wren traf. Das konnte sie ihm nicht antun, auch wenn er ein egozentrischer Mistkerl war, der sich mehr für seinen Wahlkreis interessierte als für seine Tochter. Er war immer noch ihr Vater, und seit dem Freitod ihrer Mutter war er alles, was Marguerite an Familie hatte.
    Sie konnte sich nicht mehr mit Wren treffen. Das konnte sie einfach nicht tun. Egal, was diese verrückten Gefühle in ihr sagten und was sie für Argumente vorbrachten: Die Bekanntschaft mit Wren war zu Ende.

4
    Marguerite steckte ihre Bücher in den geliehenen Rucksack. Sie hatte ihren Prada-Rucksack immer noch nicht wiedergefunden und konnte sich nicht vorstellen, was damit passiert war. Sie war schon ein Dutzend Mal im Fundbüro der Bibliothek gewesen. Es sah ihr gar nicht ähnlich, so etwas einfach zu verlieren.
    Sie seufzte, stand auf und machte sich auf den Weg in die Bibliothek, um sich mit ihrer Lerngruppe zu treffen.
    Als sie das Gebäude verließ und über den Rasen ging, hörte sie jemand rufen: »Maggie.« Seine Stimme war tief und grollend und jagte ihr einen Schauder über den Rücken.
    Es gab nur eine Person, die sie kannte und die eine solche Stimme hatte. Nur eine Person, die sie überhaupt Maggie nannte …
    Sie blieb stehen und schaute sich um. Wren kam von der Straße her auf sie zu. Er bewegte sich anmutig und männlich, und eine Hitzewelle schlug über ihr zusammen. Er trug ausgeblichene Jeans mit Löchern an den Knien, schwarze Motorradstiefel, ein schwarzes T-Shirt und darüber ein zerlumpt aussehendes, rotschwarzes Flanellhemd, das er nicht zugeknöpft hatte.
    Sie kannte niemanden, der sich so nachlässig kleidete, und diese Kleidung hatte etwas an sich, das ihn wie einen Teenager wirken ließ.
    Aber auch davon abgesehen, sah er sehr abgerissen aus. Er strahlte ein gefährliches Selbstvertrauen aus, das erkennen ließ, dass er um einiges älter war, als er auf den ersten Blick erschien.
    Er hielt den einen Arm hinter sich, bis er vor ihr stand. Sie zitterte bei seinem Anblick. Er war so viel größer als sie, und diese Augen …
    Es gab Momente, da wirkten sie nicht einmal menschlich.
    »Sollst du denn schon herumlaufen?«, fragte sie.
    Er zuckte die Schultern mit einer Nonchalance, die sie nicht verstand. »Ich hab doch gesagt, es war nicht tödlich.« Hinter seinem Rücken holte er ihren Rucksack hervor. »Ich habe gedacht, du willst ihn wiederhaben. Du hast ihn in der Bar vergessen.«
    »Gott sei Dank!«, sagte sie, froh, dass sie ihren Rucksack zurückhatte.
    »Als du gestern in meinem Zimmer warst, hast du mich so fasziniert, dass ich völlig vergessen habe, dass

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