Dunkle Verführung: Roman (German Edition)
ich ihn hatte.«
Sie lächelte zu ihm auf und war dankbar, dass er sich die Umstände gemacht hatte, um ihn hierherzubringen. »Du hättest ihn doch nicht bringen müssen. Du hättest einfach anrufen können, dann wäre ich ihn holen gekommen.«
»Ich hatte deine Nummer nicht.«
»Oh«, sagte sie, als ihr auffiel, dass sie sie ihm nicht gegeben hatte. Was eine weitere Frage hervorrief. »Wie hast du mich hier gefunden?«
Er antwortete nicht. Er sah tatsächlich so aus, als fühlte er sich bei ihrer Frage unbehaglich. »Ich gehe jetzt lieber.«
»Was, zum Teufel, ist denn hier los?«
Marguerite schaute an Wren vorbei und sah Blaine mit einer Gruppe seiner Verbindungskumpels. Sie zog die Luft ein. Das war nicht gut. Sie kannte Blaine und wusste, dass er die Situation so einschätzte, als dringe Wren in sein Territorium ein. Und mit einigen Freunden, die ihm den Rücken stärkten, konnte man nicht voraussehen, was er tun würde. Blaine konnte wirklich ein Scheißkerl sein, wenn er wollte.
»Das geht dich nichts an, Blaine«, schnauzte sie ihn an. »Verschwinde und lass uns in Ruhe.«
Er ging nicht darauf ein.
Blaine starrte sie an. »Was haben wir denn hier – die Rache des Hilfskellners? Falls du es noch nicht gemerkt hast, Kumpel, hier gibt es keine Tische, die du abräumen müsstest.«
Sie fühlte, wie sich in Wren Zorn regte. Zum Glück hielt er sich zurück.
Sie starrte Blaine zornig an. »Lass ihn in Ruhe, Blaine. Sofort.«
Blaine lächelte Wren höhnisch an, nachdem er einen angewiderten Blick auf seine Kleidung geworfen hatte. »Was denn? Kannst du dir nicht mal eine anständige Hose leisten? Oder bist du so ein heißer Typ, dass du natürliche Belüftung brauchst?«
»Blaine«, knurrte sie.
»Was ist das eigentlich für komisches Haar?«, fragte ein Verbindungsbruder. »Wäschst du das auch mal?«
»Das sind Dreadlocks, Mann«, antwortete einer mit nachgeahmtem jamaikanischem Akzent. »Kann man besser Gras mit rauchen, verstehst du?«
Blaine warf Maggie einen gespielt mitleidigen Blick zu. »Also wirklich, Margeaux, warum hängst du mit Typen aus einem solchen Milieu herum? Du kannst nichts daran ändern, wer deine Mutter war, aber, verdammt, ich würde doch denken, die Gene deines Vaters würden die Oberhand gewinnen.«
»Tut mir leid, Maggie«, sagte Wren mit ruhiger Stimme. »Ich wollte dich nicht Verlegenheit bringen.«
»Du bringst mich nicht in Verlegenheit«, sagte sie durch zusammengebissene Zähnen. »Das tun die hier.«
Trotzdem sah Wren sie nicht an. Er ging zurück zur Straße.
»Ja, geh nur, Hilfskellner«, sagte Blaine ätzend, »und komm nie wieder her und schnüffel um sie herum!«
Als Wren an den Jungen vorbeiging, gab Blaine ihm einen Stoß. Wrens Reaktion erfolgte rasch und brutal: Er schlug Blaine mit der Faust geradewegs ins Gesicht. Blaine ging zu Boden, und seine Verbindungsfreunde warfen sich auf Wren.
»Aufhören!«, rief Marguerite voller Angst davor, dass sie Wren verletzen würden. Aber er wurde mit Leichtigkeit mit ihnen fertig. Einen schleuderte er über seinen Rücken hinweg auf den Boden und schlug hart auf ihn ein, während zwei andere an ihm hingen.
Plötzlich war die Campus-Polizei da und zerrte Wren zurück. Er wandte sich dem Officer knurrend zu und schleuderte ihn ebenfalls weg, bevor er begriff, dass er nicht zu den Studenten gehörte.
Der andere Officer zog einen Schlagstock hervor und traf damit Wrens verletzte Schulter. Er knurrte laut und stieß den Mann zurück. Marguerite begriff, dass Wren kurz davor stand, ihn ebenfalls anzugreifen.
»Wren, halt«, rief sie. »Sonst tun sie dir weh.«
Er blieb stehen.
»Ich verlange, dass dieser Dreckskerl wegen Körperverletzung festgenommen wird«, knurrte Blaine, während er sich das Blut aus dem Gesicht wischte. Seine Nase sah schlimm aus.
»Keine Sorge«, sagte ein Officer, als er an Wrens Gelenken hinter seinem Rücken die Handschellen zuschnappen ließ. »Er wandert geradewegs in den Knast.«
Wrens Gesicht war wie aus Stein, er sagte nichts zu seiner Verteidigung.
Marguerite war sehr wütend darüber. »Er hat nichts falsch gemacht. Die haben ihn zuerst angegriffen.«
»Blödsinn«, sagte einer der Verbindungsfreunde und wischte sich Blut von den Lippen. »Er hat Blaine ganz ohne Grund angegriffen. Wir haben unserem Verbindungsbruder nur geholfen, damit dieses Tier ihn nicht so übel zurichtet.«
»Er gehört nicht mal hierher«, fügte Blaine hinzu. »Gesindel aus der Stadt, das hier übers
Weitere Kostenlose Bücher