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Dunkle Verführung: Roman (German Edition)

Dunkle Verführung: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Verführung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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betrachtete das graue Sweatshirt, das Maggie ihm mitgebracht hatte. Er spürte, wie er lächelte, und das war das, was ihn am meisten überraschte. Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal gelächelt hatte. Zum Teufel, er war sich nicht einmal sicher, ob er in seinem ganzen Leben überhaupt schon einmal gelächelt hatte.
    Ein fremdes Gefühl ergriff Besitz von ihm. Er wusste nicht, was es zu bedeuten hatte. Er hielt sich das Seidenpapier vors Gesicht. Es trug noch schwache Spuren von Maggies süßem, femininem Geruch. Er zerknüllte es in der Faust, als ihn eine brutale Welle der Begierde überkam.
    Er warf das Papier weg und hielt ihr Geschenk umklammert, als er sich wieder zurücklegte.
    Jemand klopfte an die Tür.
    Er hielt den Atem an, denn er hoffte, dass Maggie noch einmal zurückkam, aber sie war es nicht. Aimee trat ein.
    »Geht’s dir gut, Tigerjunges?«
    Er nickte. Aimee war die einzige Person, der er erlaubte, ihn Tigerjunges zu nennen. Sie benutzte das Wort nicht als Beleidigung, sondern wie einen freundlichen Kosenamen. Aimee war die Einzige von allen Menschen und Tieren im Sanctuary, die ihm das Gefühl vermittelt hatte, wenigstens halbwegs willkommen zu sein. Aber auch sie fürchtete ihn, genau wie alle anderen. Sie hatte sogar jetzt Angst, obwohl sie versuchte, es vor ihm zu verbergen.
    Sie kam durchs Zimmer. Als sie nach der Tüte und dem Papier griff, fauchte er und knurrte sie an. Sie richtete sich sofort wieder auf. »Ich dachte, du willst, dass ich es wegwerfe.«
    »Nein.«
    Sie gab sich geschlagen und hob die Hände. »Nur damit du’s weißt: Ich hab sie nach Hause geschickt.«
    Dort gehörte Maggie auch hin, aber der Gedanke zerriss ihm das Herz und schmerzte ihn. Er wollte nicht, dass sie zu Hause war. Er wollte …
    Er wollte, dass sie hier bei ihm war.
    Das war ein sehr dummer Gedanke.
    »Warum hast du ihr ihren Rucksack nicht gegeben?«, fragte Aimee in unschuldigem Ton.
    Er schaute in die Ecke, wo Maggies schwarzer Prada-Rucksack stand. Maggie hatte ihn in der Aufregung gestern Abend in der Bar unterm Tisch vergessen. Aimee hatte ihn gefunden, kurz nachdem Maggie gegangen war, und hatte es ihm heute Morgen gesagt. Er hatte Aimee sofort angewiesen, ihm den Rucksack zu bringen. Er wollte nicht, dass irgendjemand etwas Persönliches berührte, das Maggie gehörte.
    »Ich hab’s vergessen.«
    Aimee nickte. »Soll ich …«
    »Nein!«
    Die Bärin sah ihn scharf an. »Du musst deine Wut unter Kontrolle halten, Tigerjunges. Du weißt doch, was Maman gesagt hat.«
    Er erwiderte Aimees Blick. »Ich will nicht, dass dein Geruch auf ihren Sachen ist, verstehst du?«
    Aimee verdrehte die Augen. »Was ist bloß mit euch bekloppten Raubkatzen los? Ich weiß wirklich nicht, wer mehr Territorium für sich beansprucht, ihr oder die Wölfe. Artemis beschütze uns vor euch!«
    Er sah zu, wie Aimee hinausging und die Tür leise hinter sich zumachte. Er drückte das Sweatshirt an sich, schloss die Augen und beschwor Maggies Gesicht herauf. Nick hatte recht, sie war wirklich eine schöne Frau. Er begriff endlich, was Nick gemeint hatte, als er sie erstklassige Ware genannt hatte. Man sah es ihr an.
    Und er war nur ein Stück Dreck, das gejagt wurde und dessen Leben nichts wert war.
    Das war die Wahrheit. Sein Leben war ohne jeden Wert. Er war wertlos. Er hatte alles zerstört, was er je berührt hatte.
    Die Wahrheit tat weh. Er verwandelte sich aus seiner menschlichen Gestalt in einen Tiger und starrte die große weiße Pfote auf dem Shirt an. Was hätte er darum gegeben, ein Mann zu sein! Er würde töten, um irgendetwas anderes sein zu können als das, was er in Wirklichkeit war.
    Und alles, was er je gewollt hatte, war, irgendwo hinzugehören. Wohin auch immer. Aber das sollte nicht sein.
    Ein Teil von ihm wollte das Hemd in Fetzen reißen, damit er es nicht mehr sehen musste, aber der andere Teil ließ das nicht zu. Maggie hatte es ihm geschenkt. Sie hatte keine Mühe gescheut und es hierhergebracht. Es war ein Geschenk. Eine wirkliche Gabe, und er würde es als solches wertschätzen.
    Er schloss die Augen und konnte noch immer ihren Kuss schmecken. Ihren Geruch auf seiner Haut riechen.
    Und bei Gott, davon wollte er mehr.
    Marguerite wurde den Geschmack von Wren nicht los. Noch nie hatte ein Mann sie so geküsst. Es war sündhaft und verführerisch gewesen. Unmäßig. Besitzergreifend und erregend.
    Er war ganz und gar nicht die richtige Art von Mann, an den sie denken sollte. Er war ein

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