Dunkle Verführung: Roman (German Edition)
und im World Wide Web. Ganz zu schweigen von Plasmabildschirmen und Handys.«
Die Augen von Wrens Vater brannten intensiv, als er Wren ansah. »Nicht meine Firma, Junge. Deine Firma.« Er zog die Stirn in Falten, als ob ihn ein anderer Gedanke beschäftigen würde. »Was hat es auf sich mit diesem World Wide Web?«
Marguerite lachte wieder. »Kurz gesagt: Geld. Sehr, sehr viel Geld. Vor allem für Tigarian Tech.«
Wrens Vater lächelte. »Gut. Ich mag Geld. Hab ich immer schon. Es verrät dich niemals, und wenn es nicht jemand stiehlt, bleibt es dort, wo du es deponiert hast. Aber vor allem schützt uns das Geld vor der Welt da draußen.« Der fröhliche Ausdruck verschwand von seinem Gesicht, und er stieß einen langen Seufzer aus. »Ich glaube, mein Problem war, dass ich mich nicht genug um das gekümmert habe, was um mich herum passiert ist. Ich hätte meine Familie besser im Auge behalten sollen.«
Er begann wieder, auf und ab zu laufen, die Hände auf dem Rücken verschränkt und den Blick zu Boden gerichtet. »Ich habe also nur noch drei Tage Zeit, um alle Angelegenheiten zu regeln.« Er schaute sie an. »Aber das erklärt nicht, wieso ihr beide hier seid, oder?«
Marguerite trat einen Schritt von Wren weg. »Sie sind hinter uns beiden her.«
»Wer? Und warum?«
»Grayson will das beenden, was er angefangen hat«, antwortete Wren. »Er will mich tot sehen, sodass er und sein Sohn Zack die Firma übernehmen können.«
»Nur über meine …« Aristoteles knirschte mit den Zähnen. »Ja, nur über meine Leiche, so wird es ja wohl auch laufen.«
Marguerite ging neben ihm her. Sie war nicht sicher, warum sie das tat, aber es schien ihr ganz natürlich zu sein. »Sie hängen Wren den Mord an Ihnen und Ihrer Frau an.«
Aristoteles’ Augenbrauen schossen in die Höhe. »Karina stirbt auch?«
Wren nickte. »Aber erst, nachdem sie dich umgebracht hat.«
Er zog die Nase kraus, als ob das das Abscheulichste wäre, was er je gehört hatte. »Wie, zum Teufel, soll diese Frau mich umbringen? Das würde sie auf keinen Fall schaffen.«
»Sie hatte Hilfe«, sagte Marguerite. »Ihr Liebhaber ist hier bei ihr.«
Aristoteles schüttelte verneinend den Kopf. »Der nichtsnutzige junge Leopard? Der kann sich ja kaum selber die Schuhe zubinden. Er kann mich auf keinen Fall besiegen. Das ist einfach Unsinn.«
»Ich habe es auch nie verstehen können. Aber als Tigerjunges werde ich hören, wie etwas in diesem Zimmer kaputtgeht, ich komme herein und finde dich. Mom und ihr Liebhaber sind im Arbeitszimmer auf der anderen Seite des Flurs und lachen darüber.«
Aristoteles schüttelte noch immer ungläubig den Kopf. »Und wer bringt sie dann um?«
Wren zuckte die Schultern. »Ich vermute - Grayson. Aber ich weiß es nicht. Als ich wieder zu mir komme, nachdem ihr Liebhaber mich angegriffen hat, sind sie und ihr Liebhaber auch tot.«
Aristoteles streckte die Arme aus und zog Wren an sich.
Marguerite betrachtete den Ausdruck auf Wrens Gesicht, als er sich zunächst anspannte, dann jedoch die Umarmung erwiderte. Tränen traten ihr in die Augen, als sie die Hand ausstreckte und Wren über den Rücken strich.
»Ich liebe dich, Wren. Es tut mir leid, wenn ich jemals etwas gesagt oder getan habe, das dich verletzt hat.«
»Ich liebe dich auch, Dad.«
Wren machte sich los und räusperte sich, aber sie konnte sehen, dass er Tränen in den Augen hatte.
Sein Vater wandte sich an sie. »Ich hoffe, du hast dich gut um meinen Jungen gekümmert.«
Sie lächelte Wren an. »Ich hab’s versucht. Aber er kann sehr schwierig sein. Er hört nicht auf mich.«
Wren verdrehte die Augen und sagte dann zu seinem Vater: »Karina trifft sich heute Nachmittag mit Grayson. Könntest du dich um Maggie kümmern, während ich ihr folge?«
Marguerite knurrte. »Wren …«
»Nein, Maggie«, sagte er im Befehlston. »So ist es besser. Es wird für mich allein leichter sein, sie aufzustöbern.«
»Schwachsinn!«
Die beiden Männer ignorierten sie.
»Ich werde sie mit meinem Leben beschützen«, versprach Aristoteles.
»Wren!«, fuhr sie ihn an.
Er nahm ihr Gesicht zwischen seine warmen, schwieligen Hände. »Es ist in Ordnung, Maggie. Wirklich. Ich muss das tun.«
Marguerite wollte nicht auf ihn hören, aber sie erkannte seinen inneren Aufruhr. Die Angst, die er um sie hatte. Das leuchtete ihr ein und berührte sie tief.
Sie würde nicht dumm sein. Bei ihrem Glück würde sie sowieso erwischt werden. Im Spionieren war sie nicht besonders
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