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Dunkle Verführung: Roman (German Edition)

Dunkle Verführung: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Verführung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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dass er ein solch impulsives Biest ertragen musste. Marguerite war mehr als dankbar, dass Wren nicht die Persönlichkeit seiner Mutter geerbt hatte.
    Eine kurze Pause. »Ja, ich weiß, wo das ist. Um drei. Bis dahin.«
    Dann hörte Marguerite, wie Karina auflegte und das Zimmer verließ.
    Marguerite wandte sich an Wren. Sie konnte kaum glauben, was sich in den letzten Minuten in diesem Zimmer zugetragen hatte. »Ich finde, deine Mutter und mein Vater hätten heiraten sollen.«
    Wren zeigte keinerlei Anzeichen von Belustigung.
    »Tut mir leid, Wren«, sagte Marguerite zerknirscht. Wie sollte er es lustig finden, dass seine Mutter eine bösartige Kanaille war, die kurz davorstand, seinen Vater umzubringen? Eine Kanaille, die sein Leben zerstört hatte. »Aber zumindest weißt du jetzt, dass dein Vater dich geliebt hat.«
    »Es tut so weh«, flüsterte Wren leise. »Ich muss immer daran denken, wenn er nur länger gelebt hätte … Mein Leben wäre so anders verlaufen.«
    Sie umarmte ihn, als sie seinen Schmerz fühlte. »Ich weiß. Ich habe meine Mutter lange Zeit gehasst, weil sie mich verlassen hat. Dein Dad ist zumindest nicht aus eigenem Willen gegangen.«
    Wrens Augen leuchteten auf. »Nein, das ist er nicht.« Er sah sie an. »Danke.«
    Sie war über seine Worte völlig verblüfft. »Wofür?«
    »Dafür, dass du mich hierher zurückgeholt hast.« In seinen Augen brannte eine grimmige Entschlossenheit. »Ich war zufrieden, sie mit dem davonkommen zu lassen, was sie mir und meinen Eltern angetan haben. Du hattest recht. In mir ist mehr Menschliches, als ich gedacht habe. Denn jetzt will ich Rache, und ich werde hier nicht weggehen, bis ich sie bekommen habe.«
    »Was machen wir jetzt?«
    Er sah zur Seite, und in seinem Gesicht zuckte es. »Erstens müssen wir sichergehen, dass wir hier in dieser anderen Zeit nichts verändern. Wir müssen uns von jedem fernhalten, der sich in der Zukunft an uns erinnern könnte. Zweitens müssen wir sicherstellen, dass ich mir nicht selbst begegne.«
    Sie nickte und begriff. »Das würde ein Paradoxon verursachen.«
    »Ja, und es würde dazu führen, dass ich komplett verschwinde – nicht besonders gut für mich, weder früher noch heute. Aber zum Glück bin ich an diesem Ort und zu dieser Zeit sehr häufig in einem Schlafzimmer auf der anderen Seite des Flurs eingesperrt gewesen.«
    Er öffnete die Schranktür und spähte hinaus ins Zimmer. »Alles klar.«
    Sie folgte ihm zurück ins Schlafzimmer. »Hast du schon einen Plan?«
    »Ich will meiner Mutter folgen. Grayson ist mein Onkel, und weil sie sich treffen, vermute ich, dass sie den Mord an meinem Vater geplant haben.«
    Das schien für Marguerite sinnvoll. »In Ordnung, aber wie können wir das bewerkstelligen?«
    Marguerite schnappte nach Luft, als sich ihre Kleidung veränderte und sie plötzlich eine hellrote Rüschenbluse und einen beigen langen Rock trug. Es war eine Kleidung, die der sehr ähnlich sah, die sie auf einigen alten Fotos ihrer Mutter gesehen hatte, die etwa zu der Zeit aufgenommen worden waren, als sie geboren wurde.
    Wren grinste über ihre Verwirrung, und seine eigenen Kleider verwandelten sich in ein schwarzes Oberteil und dunkle Jeans. »Wir müssen so aussehen, als gehörten wir in diese Zeit.«
    »Wie machst du das?«
    Sein Grinsen wurde breiter. »Zauberei.«
    Ja, aber diese Zauberei machte ihr allmählich Angst. Es war eine Sache, durch die Zeit zu reisen, und eine andere, sich in veralteten Kleidern wiederzufinden, die mittlerweile wieder voll im Trend lagen.
    Eine Frau konnte dabei wirklich verrückt werden … Aber vielleicht war sie das schon. Vielleicht war all das nur eine einzige große Halluzination …
    Das wäre immerhin eine Möglichkeit.
    Als Wren auf die Tür zutrat, wurde sie geöffnet.
    Die Zeit schien stillzustehen, als sie beide einem Mann gegenüberstanden, der ein genaues Ebenbild von Wren war – nur älter. Er trug einen eleganten schwarzen Anzug und hatte kurzes blondes Haar. Seine blauen Augen waren elektrisierend, als er seinen Blick drohend auf sie richtete.
    Wren war unsicher, was er tun sollte. Er konnte Maggie und sich aus dem Raum befördern, in einen anderen Teil des Hauses oder sogar nach draußen, aber sein Vater würde ihre Spur aufnehmen und ihnen folgen.
    Verdammt, jetzt saßen sie in der Falle, und alles war verloren.
    Wrens Vater schnupperte und runzelte ungläubig die Stirn. »Wren?«
    Wren schluckte und schaute in Maggies weit geöffnete braune Augen.

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