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Dunkle Verlockung (German Edition)

Dunkle Verlockung (German Edition)

Titel: Dunkle Verlockung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Blick sah sie das Wissen um den Wert dieses unvergleichlichen Geschenks. Geburten waren bei Engeln selten – sehr, sehr selten. Jedes einzelne Kind wurde geschätzt und behütet – selbst von jenen, die normalerweise verfeindet waren. »Eine solche Freude wollte ich Eitriel nicht vorenthalten, aber ich brauchte Zeit, um mit mir ins Reine zu kommen, bevor ich es ihm sagen konnte. Doch so weit ist es nie gekommen«, flüsterte sie, die Hand flach auf ihren Bauch gelegt. »Mein Baby war sehr schwach. Im ersten Monat, nachdem mir klar wurde, dass ich ein Leben in mir trug, war Keir oft bei mir.« Er war der meistverehrte Heiler unter den Engeln. »Doch an jenem Abend war er fortgerufen worden, und ich bekam Blutungen. Nur ganz leicht … aber ich wusste, was es bedeutete.«
    Noel murmelte tief und unwirsch etwas vor sich hin, wandte sich dann ab und fuhr sich mit den Händen durch die Haare, bevor er sich mit einer seiner abrupten Bewegungen wieder umdrehte und sie in seine Arme zog. »Sag mir, dass du nicht allein warst. Sag es mir. «
    »Fen«, sagte sie. Der Gedanke daran, dass ihr alter Freund so furchtbar gebrechlich geworden war und sein Lebenslicht in der leichtesten Brise flackerte, machte ihr das Herz schwer. »Fen war bei mir. Er hat mich in der schrecklichen Dunkelheit jener Nacht in den Armen gehalten, bis Keir kommen konnte. Wenn ich Fen verwandeln könnte, würde ich es ohne zu zögern tun, aber ich vermag es nicht.« Tränen erstickten ihre Stimme. »Er ist mein engster Freund.«
    Noel verharrte regungslos. »Er kann sich frei in diesen Räumen bewegen?«
    »Natürlich.« Seit jener stürmischen Nacht, in der sie ihr Baby verloren hatte, waren sie und Fen nicht länger nur Herrin und Lehnsmann gewesen.
    NoelsHändeschlossensichfestumihreArme.SierunzeltedieStirnundwollteihngeradedrängen,ihrseineGedankenpreiszugeben,alsdieBedeutungseinerFragesiewieeinSchlagtraf.»NichtFen.«SiewandsichausseinerUmarmung.»Erkönntemirebensowenigetwaszuleidetun,wieerAmariyahtötenwürde.«
    »Ich habe keine Ahnung davon«, sagte Noel, »wie dieser Tresor funktioniert, erst recht nicht von der Kombination. Ich wüsste nicht einmal, wo ich anfangen sollte. Aber Fen … er weiß so vieles über dich. Zum Beispiel das Datum, an dem du dein Baby verloren hast, oder den Tag, an dem dein Kind auf die Welt gekommen wäre.«
    Die behutsamen Worte bohrten sich wie Dolche in ihr Herz. Er hatte recht. Vor fünfzig Jahren hatte sie die Kombination auf das Datum geändert, das der Geburtstag ihres verlorenen Babys gewesen wäre. Es war keine bewusste Entscheidung gewesen – das Datum war ihr als Erstes in den Sinn gekommen, weil es so fest in ihrem Bewusstsein verankert war. »Ich weigere mich, das zu glauben.« Ihre Stimme klang eisig, als sie gegen die seelischen Qualen ankämpfte, die sie zu zerbrechen drohten. »Und ich werde nicht zulassen, dass jemand von der Spurensicherung herkommt.«
    »Nimra.«
    Bevor er noch etwas sagen konnte, schnitt sie ihm das Wort ab. »Ich werde mit Fen sprechen. Allein.« Wenn ihr alter Freund diese Tat begangen hatte, musste sie wissen, warum. Wenn er es nicht gewesen war – und sie brachte es einfach nicht über sich, zu glauben, dass er eines solchen Verrats fähig sein sollte –, gab es keinen Grund, ihn mit dieser hässlichen Verdächtigung zu verletzen. »Es sei denn, du glaubst, er würde mich abstechen, wenn ich vor ihm sitze.«
    Noel gab sich keine Mühe, seinen Ärger zu verbergen, aber er hielt Nimra auch nicht auf, als sie zur Tür ging. Am Fuß der Treppe warteten Exeter und Asirani darauf, sie zu sprechen, doch Nimra wies beide mit einem energischen Kopfschütteln zurück, weil sie ihrer Stimme nicht traute. Nichts in ihrer Welt würde wieder gut sein, solange sie nicht die Wahrheit ans Licht gebracht hatte, so furchtbar sie auch sein mochte.
    Fen war nicht zu Hause, aber sie kannte seine Lieblingsplätze ebenso gut wie er die ihren.
    »Ach«, sagte er, als sie ihn auf einer sonnenbeschienenen Steinbank am Rand des Seerosenteichs fand, seine beinahe schwarzen Augen blickten ernst. »Auf deinen Schultern lastet wieder Traurigkeit. Ich dachte, der Vampir würde dich glücklich machen.«
    Sobald Fen in Sichtweite gekommen war, hatte Noel sich zurückfallen lassen, um ihr die Ungestörtheit zu geben, die sie brauchte. Schweren Herzens nahm sie neben ihrem alten Freund Platz, ihre Flügel hingen hinter ihnen ins Gras. »Ich habe dir etwas verheimlicht, Fen«, sagte sie, den Blick auf eine

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