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Dunkle Visionen

Dunkle Visionen

Titel: Dunkle Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Gott, so erleichtert – mit einem Kissen im Rücken im Bett und spürte, wie sich ein beginnender Kopfschmerz hinter ihren Schläfen bemerkbar machte. Kyle war schrecklich wütend auf sie.
    Nicht, dass er sie nicht zuerst in den Arm genommen und festgehalten hätte, bis sie wusste, dass er es war, und aufhörte zu zittern.
    „Du … du warst in meinem Zimmer“, erinnerte sie ihn. „Du hast mir einen Heidenschreck eingejagt.“
    „Du wusstest, dass ich zurückkommen würde. Ich habe dich schreien gehört. Ich dachte mir, dass du wieder einen Alptraum hast, und mir war klar, dass ich dich aufwecken musste. Und wenn es kein Alptraum gewesen wäre … nun, dann wäre ich Gott sei Dank rechtzeitig zur Stelle gewesen, um dir das Leben zu retten.“
    „Dann tut es mir Leid, aber ehrlich, du hast mir einen Riesenschreck eingejagt.“
    „Was hast du denn geträumt?“
    „Ich … ich erinnere mich nicht mehr.“
    „Erzähl mir nichts. Du erinnerst dich doch immer an deine Träume und Visionen, bloß ziehst du es anscheinend vor, mir gegenüber Stillschweigen darüber zu bewahren. An dem Tag, an dem wir den Arm fanden, hattest du auf dem Boot deines Vaters auch eine Vision, aber du hast kein Sterbenswörtchen davon gesagt. Ich habe erst am nächsten Tag, als du es Jimmy erzähltest, davon erfahren.“
    „Und wenn schon, Jimmy glaubt ja auch nicht, dass ich in sein Leben eindringe.“
    Er sagte einen Moment nichts, dann holte er tief Atem und schüttelte den Kopf. „Verdammt, Madison, jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, mir irgendwelche Dummheiten von früher vorzuhalten.“
    Plötzlich erschauerte sie heftig.
    Er blieb stehen, musterte sie mit zusammengekniffenen Augen und kam dann zu ihr ans Bett. Er setzte sich auf die Bettkante und zog sie so eng an sich, dass sie seinen Herzschlag spürte.
    „Was ist?“ erkundigte er sich heiser.
    „Nichts. Es ist alles in Ordnung.“
    „Wovon handelte der Traum? Von Tammy?“
    Sie machte sich von ihm frei, schaute ihn an und schüttelte dann langsam den Kopf. „Nein, es war seltsam. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, aber … irgendwie haben sich die Vergangenheit und die Gegenwart vermischt. Ich fuhr den Tamiami Trail entlang. Die Person, die am Steuer saß, war ich und doch war ich es auch wieder nicht … die Stimmung war genauso wie damals, als wir noch Kinder waren und in die Sümpfe gingen, um alles Mögliche zu jagen, nur dass ich jetzt erwachsen war und der Mörder versuchte, mich irgendwohin zu verschleppen, aber ich konnte nicht wegrennen, weil …“
    „Weil?“
    „Da war ein Kind im Auto.“
    „Carrie Anne?“
    „Ich weiß nicht. Ich glaube nicht. Es war wirklich seltsam. Die Person am Steuer war ich und doch jemand anders …“
    „Du siehst doch immer durch die Augen des Opfers …“
    „Ja, aber dieser Traum hier war anders als alle vor ihm.“ Sie atmete tief und lange aus. „Manche Menschen haben eine prophetische Gabe, das hatte ich nie. Ich kann nur sehen, was bereits passiert ist. Dieser Traum war anders. Es war nichts, was bereits passiert war, und ich war es und war es auch nicht. Und das Kind … es sagte dauernd ‚Mommy‘. Irgendwie unheimlich, findest du nicht?“
    „Dann glaubst du also nicht, dass irgendetwas davon wirklich passiert ist?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, ich meine … es waren doch in keinen dieser Morde Kinder verwickelt, richtig?“
    Er verneinte.
    „Dann habe ich vielleicht … ich weiß nicht, womöglich habe ich ja nur eine Leiche zu viel gesehen.“ Sie zögerte. „Wie kommt es, dass Jassy nie Alpträume hat?“
    „Sie hat ein Wissenschaftlergehirn.“
    „Ich wünschte, ich hätte auch eins.“ Sie zögerte. „Kyle, ich spüre noch immer, dass ich helfen kann. Ich spüre es mehr und mehr.“
    „Und ich bekomme mehr und mehr das Gefühl, dass du in Gefahr schwebst. Abgesehen davon, dass du leidest. Du leidest mit jeder armen Frau, die getötet wurde, mit.“
    „Mir geht es gut. Polizisten und Ärzte lernen es, mit Leid und Tod zu leben. Ich kann es auch lernen. Ich
muss
es lernen. Ich muss an diesem Fall dranbleiben. Ich
muss
!“
    „Verdammt, Madison, aber nur, wenn du mir versprichst, endlich auf mich zu hören.“
    „Auf dich hören? Wer hat dich denn hier zum Boss ernannt?“
    „Das FBI.“
    „Schön, dann bilde dir aber bitte nicht ein, dass du in meinem Leben auch der Boss bist.“
    „Wenn ich es will, bin ich es.“
    „Mommy?“
    Sie drehten sich beide um. Carrie Anne stand mit dem

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