Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkle Visionen

Dunkle Visionen

Titel: Dunkle Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
Polizistin ja selbst sprechen.“
    „Sie heißt Marge Krell. Eine Freundin schleppte sie zu einem Treffen mit einer anderen Freundin mit, die vergewaltigt wurde. Sie hatte sich von einem Typen überreden lassen, mit ihm auszugehen, aber dann entdeckte sie, dass sich die Dinge schneller entwickelten, als ihr lieb war. Sie landeten in einem Hotel, und sie sagte nein, und das Nächste war, dass er mit einem Messer herumfuchtelte. Er hat nicht auf sie eingestochen, aber er bedrohte und fesselte sie, um sie anschließend zu vergewaltigen. Die junge Frau unternahm nichts, weil sie freiwillig mit dem Mann in das Hotel gegangen war. Hinzu kam, dass sie verheiratet war. Sie lebte in jener Zeit getrennt von ihrem Mann, aber sie sah eine Chance, dass sie sich wieder versöhnen könnten, und wollte nicht, dass ihr Ehemann erfuhr, was passiert war. Der Bursche hatte ihr erzählt, dass er in einem Club in Palm Beach als Tennislehrer arbeitete, aber als sie dort anrief, wusste man nichts von ihm. Obwohl die Polizistin die Frau nicht zu einer Anzeige bewegen konnte, blieb sie an dem Fall dran und fand noch einige andere Frauen, denen es ähnlich ergangen war, doch die Frauen hatten alle Angst auszusagen.“
    „Aber getötet wurde niemand?“
    „In diesem Zusammenhang ist nichts bekannt. Obwohl einige Zeit danach zwei stark verweste weibliche Leichen in irgendeinem Sumpf in der Gegend aufgefunden wurden. Die jungen Frauen waren als vermisst gemeldet worden. Die Verwesung war in beiden Fällen bereits so weit fortgeschritten, dass es nicht mehr möglich war, die Todesursache festzustellen.“
    „Hier könnte ein Zusammenhang bestehen“, bemerkte Kyle.
    „Ich bin mir sicher, dass es so ist.“
    „Warum?“
    „Halt dich fest – sämtliche Frauen waren rothaarig.“
    Nachdem Kyle aufgelegt hatte, rief er Marge Krell an. Sie war sich nicht sicher, ob sie ihm helfen konnte, aber sie war mehr als bereit, es zu versuchen. „Nur zwei Frauen haben sich damals bereit erklärt, mit mir zu sprechen. Die eine davon war Claire Engle, sie ist kurz danach wieder zu ihrem Mann zurückgekehrt, hat mittlerweile ein Kind und ist nach Iowa verzogen. Ich wette meinen Kopf, dass sie alles abstreiten würde. Sie könnten sie in den Gerichtssaal zitieren und unter Eid aussagen lassen, und sie würde kein Wort sagen. Und dann gibt es da noch Josie Morgan. Sie würde mit Ihnen sprechen, da bin ich mir ganz sicher. Wir haben seitdem Kontakt gehalten und sind gute Freundinnen geworden, deshalb weiß ich, dass sie sich im Moment auf einer Kreuzfahrt befindet, aber sie kommt am Mittwochvormittag zurück. Josie ist schwer in Ordnung. Ich bin mir sicher, dass ich sie dazu bringen kann, sich am Mittwochnachmittag mit Ihnen zu treffen, wenn Sie das möchten. Ich könnte sie in Miami vom Schiff abholen, und anschließend könnten wir uns alle drei irgendwo zusammensetzen. Natürlich muss ich meinen Vorgesetzten fragen …“
    „Das FBI wird das für Sie regeln“, versicherte Kyle ihr. „Was halten Sie davon, wenn wir uns alle drei irgendwo zum Mittagessen treffen?“
    „Großartig. Wohin wollen Sie uns denn ausführen?“
    „Wohin möchten Sie denn?“
    Marge entschied sich für ein italienisches Restaurant am Coconut Grove. Dann legte er auf in der Hoffnung, endlich einen entscheidenden Schritt weitergekommen zu sein.
    Gewalt eskalierte meistens. Es war sehr gut möglich, dass ihr Killer als Vergewaltiger angefangen hatte.
    Oder …
    Was war, wenn der Serienmörder derselbe Mann war wie der, der Lainie Adair erstochen hatte? Hatte sein Hass die ganzen Jahre über in ihm geschlummert, ohne dass er zum Ausbruch gekommen war? Hatte ihm der eine Mord jahrelang ausgereicht, bis er schließlich erneut den Drang verspürt hatte, einer Frau Gewalt anzutun …
    Weil sie nicht bereit gewesen war, ihm das zu geben, was er haben wollte? Etwas, das er brauchte?
    Während er an Lainie dachte, las er das gerichtspsychiatrische Gutachten über Harry Nore wieder und wieder. Und wurde sich immer sicherer, dass Harry Nore Lainie Adair nicht getötet hatte. Ja, Nore hatte seine Frau mit einem Schlachtermesser umgebracht. Aber es war eine Affekthandlung gewesen, er war gerade in seiner Küche damit beschäftigt gewesen, Fleisch zu schneiden.
    Seine Frau hatte ihm mitten im NBA-Finale das Radio abgedreht. Harry Nores Reaktion darauf war ein bisschen drastisch ausgefallen, aber für einen Mann mit einem schweren psychischen Defekt nicht ungewöhnlich. Häusliche Gewalt kam oft

Weitere Kostenlose Bücher