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Dunkle Visionen

Dunkle Visionen

Titel: Dunkle Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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aufgrund kleiner Vorfälle zum Ausbruch.
    Also gut, dann hatte Harry Nore das Messer, mit dem Lainie Adair getötet worden war, gefunden. Er war zu jener Zeit obdachlos gewesen und hatte auf dem Coconut Grove in Hauseingängen geschlafen. Es war alles andere als unwahrscheinlich, dass er das Messer gefunden hatte.
    Kyle, der an Jimmys Schreibtisch saß und die Berichte immer und immer wieder las, rieb sich den Nacken.
    „Hey.“
    Er schaute auf. Es war Jimmy.
    „Wollen Sie nicht Schluss machen für heute? Es ist bereits zehn Uhr.“
    Kyle schaute auf seine Uhr. Dann raffte er eilig seine Unterlagen zusammen. Verdammt. Schon zehn Uhr.
    Warum hatte er plötzlich solche Angst um Madison?
    Diesmal war der Traum anders.
    Sie saß in einem Auto. Sie war es, und sie war es nicht. Sie fuhr.
    Er
war an ihrer Seite. Er sagte ihr, wohin sie fahren sollte, aber sie wusste es bereits. Sie war schon dort gewesen, vor vielen Jahren, als kleines Mädchen.
    Sie fuhren zu einer ganz bestimmten Stelle in den Sümpfen. Früher, bevor die Umweltschützer entdeckt hatten, dass das gesamte Ökosystem der Everglades in Gefahr war, waren die Männer oft zum Jagen in die Sümpfe gegangen. Angeblich, um Alligatoren zu erlegen, aber meistens schossen sie nur auf leere Bierdosen. Sowohl Jordan Adair als auch Roger Montgomery hatten oft ihre Freizeit auf diese Weise verbracht.
    „Ich liebe dich, und du liebst mich, und heute Abend wirst du mir zeigen, wie sehr du mich liebst.“
    Er
saß neben ihr, auf dem Beifahrersitz. Sie konnte ihn nicht sehen, aber sie hatte schreckliche Angst. Sie ängstigte sich so sehr, dass sie am liebsten einfach angehalten hätte und in die Sümpfe hineingerannt wäre in der Hoffnung, ihm irgendwie zu entkommen, wenn nicht …
    Irgendjemand auf dem Rücksitz gesessen und geflüstert hätte. „Mommy?“
    Wieder und wieder. Mit verängstigter Stimme.
    „Du wirst mich lieben … Miststück. Du wirst mir nicht wehtun, du wirst mir nicht das Herz bei lebendigem Leib aus der Brust reißen, du wirst mir alles zurückzahlen.“
    „Mommy?“
    Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, dann spürte sie irgendetwas an ihrer Seite. Sie schaute nach unten und schnappte erschrocken nach Luft.
    Ein Messer.
    Ins Riesenhafte verzerrt, mit einer langen, blitzenden Klinge. Es war silbern und glänzte im Sonnenlicht. Die Lichtstrahlen blendeten sie, als sie versuchte, ihm ins Gesicht zu schauen. Das Messer berührte sie. Es berührte sie nur. Noch durchbohrte es sie nicht. Noch nicht. Aber während sie es anstarrte …
    Tropfte Blut an ihm herunter, und sie wusste, dass es das Blut derer war, die vor ihr an der Reihe gewesen waren …
    Sie wachte schweißgebadet auf.
    Und merkte, dass irgendjemand in ihrem Zimmer war. Irgendjemand, der sie beobachtete. Der wartete …
    Sie begann zu schreien.
    Es war schon spät, als Kaila sich entschloss, noch einmal in den Supermarkt zu fahren.
    Normalerweise kaufte sie nicht um zehn Uhr abends ein, aber sie hatte eben erst festgestellt, dass ihr die Milch ausgegangen war. Dan war spät nach Hause gekommen, sie hatten gerade erst zu Abend gegessen. Sein Angebot, die Milch zu holen, schlug sie aus, denn er sah müde und abgekämpft aus, und sie war ganz froh, wenigstens für ein paar Minuten aus dem Haus zu kommen.
    Sie verbrachte mehr Zeit in dem Supermarkt als notwendig, sie genoss die Stille und wanderte die Regalreihen entlang, obwohl sie kaum etwas kaufte. Mit einer braunen Tüte im Arm trat sie schließlich gegen zehn Uhr dreißig aus dem Geschäft.
    Sie ging auf ihren Wagen zu, als ihr plötzlich jemand leicht auf die Schulter tippte. Sie wandte sich überrascht um, dann sah sie ihn.
    Und erschauerte, bestürzt, verärgert und merkwürdig verängstigt.
    „Warte, Kaila, ich helfe dir.“
    „Nein, danke, es geht schon … es ist ja nur eine kleine Tüte.“
    „Was machst du denn noch so spät hier?“
    „Ich habe nur schnell Milch geholt.“
    „Dan hätte dich begleiten sollen. Es ist gefährlich nachts.“
    „Ach, am Freitagabend gehen doch eine Menge Leute einkaufen. Der Supermarkt hat bis elf auf.“
    „Es ist trotzdem gefährlich.“ Er zögerte. „Er liebt dich nicht genug. Er liebt dich nicht so wie ich. Wann begreifst du das endlich? Wann kommst du mit mir?“ Er kam sehr nah, seine Stimme klang heiser. „Ich möchte, dass du dieses Höschen anziehst, und dann werde ich dich mit meiner Zunge verwöhnen, während ich es aufesse.“
    Sie sog scharf die Luft ein. „Wie konntest du

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