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Dunkle Visionen

Dunkle Visionen

Titel: Dunkle Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Weg hinuntergingen. Sie kam sich vor wie in Watte gehüllt.
    „Freut mich, dass es dir gefällt. Hier ist die Kirche.“
    In der Kirche waren außer ihnen noch andere Leute. Ein Priester, zwei der Kellnerinnen in ihren Sarongs. Kerzen brannten, und der Altar war mit Blumen geschmückt. In den Steinfußboden waren Gedenktafeln eingelassen, die Rundbogenfenster bunt bemalt.
    „Sie ist prächtig. Wirklich wunderschön.“
    „Ich bin froh, dass sie dir gefällt. Wir werden hier nämlich heiraten.“
    „Nein, das werden wir nicht!“
    „Es ist das Beste, was wir tun können.“
    „Es ist das Beste, was wir tun können? Ich bin vielleicht im Moment nicht ganz zurechnungsfähig, aber ich weiß immer noch, dass Leute nicht deshalb heiraten, weil es das Beste ist, was sie tun können.“
    „Gut, dann bitte ich dich eben auf Knien um deine Hand“, sagte er, dann tat er es. „Heirate mich, Madison.“
    „Weil ich gut im Bett bin und du versuchst, mein Leben zu retten? Nein!“
    „Das sind schwer wiegende Gründe.“
    „Kyle, ist das jetzt alles wirklich?“
    „Ja.“
    „Das kann nicht sein.
    „Es ist aber so.“
    „Wann hast du das arrangiert?“
    „Während du beim Röntgen warst.“
    „Blödsinn. Ich glaube dir nicht.“
    „Hör zu, ich knie noch immer vor dir, Madison. Sag einfach ja.“
    „Ja wozu?“
    „Zu mir.“
    „Nein.“
    „Denk an Carrie Anne.“
    „Ich denke an sie. Immer.“
    „Du
willst
mich heiraten.“
    „Nein, will ich nicht.“
    „Natürlich willst du. Sag ja.“
    „Ich kann sagen, was zum Teufel du auch immer willst, Kyle. Das heißt aber noch lange nicht …“
    „Komm jetzt. Komm mit.“
    Er führte sie den Gang hinunter zum Altar. Die Anwesenden schauten sie an, der Priester lächelte, während er ein Buch aufklappte und zu sprechen begann.
    Ein Lachen stieg in ihr hoch, unaufhaltsam. Es war alles so unwirklich. „Mein Gott, Kyle! In was für eine Falle hast du mich denn da gelockt?“
    „Antworte erst dem Priester.“
    Sie befühlte erneut ihre Wange. Ihr Gesicht war immer noch taub. Sie befürchtete, jeden Moment in Ohnmacht zu fallen. Verdammte
Rum Swizzlers
. Verdammter Kyle.
    Der Priester redete monoton auf Französisch. Sie hatte keine Ahnung, was er sagte.
    Kyle versetzte ihr einen sanften Rippenstoß. „Sag ja.“
    Sie starrte ihn an. Er legte seinen Arm um sie und nickte ihr aufmunternd zu.
    „Sag ja.“
    „Ja.“
    Der Priester lächelte mild. Er hatte zwei Gesichter. Nein, drei. Er begann wieder zu sprechen, und jetzt sagte Kyle irgendetwas. Er nahm ihre Hand. Sie spürte irgendetwas Kaltes.
    „Ich werde ohnmächtig“, kündigte sie an.
    „Gut. Wart noch einen Moment damit.“
    „Mir wird schlecht“, warnte sie.
    „Wage es nicht!“ flüsterte er.
    Sie hörte Hochrufe um sich herum. Die Welt um sie herum drehte sich schneller und schneller.
    Ihre Beine knickten ein.
    Kyle fing sie auf, hob sie schwungvoll hoch und trug sie den Mittelgang hinunter aus der Kirche hinaus in die Nacht. Die frische Luft tat ihr gut.
    „Du hättest mich nicht so viel trinken lassen sollen“, beschwerte sie sich.
    „Du wirst es überleben.“
    Sie erreichten ihre Unterkunft, einen kleinen Bungalow auf dem Gelände. Das Zimmer hatte eine Klimaanlage, die Raumtemperatur war angenehm kühl. Er legte sie aufs Bett, wo sie reglos liegen blieb und zuschaute, wie sich der Deckenventilator über ihr drehte. Plötzlich sprang sie auf und raste ins Bad.
    Kyle kam ihr nach. „Atme tief durch. Ich habe dir einen Kaffee gemacht, aber geh zuerst unter die Dusche.“ Er war ihr behilflich, ihre lächerliche Touristenkleidung loszuwerden, dann half er ihr unter die Dusche und drehte das Wasser an, ohne sich darum zu scheren, dass sein geblümtes Hemd klatschnass wurde. Das Wasser war eine Wohltat. Sie begann langsam, sich wieder wie ein Mensch zu fühlen. Sie schaffte es, aus der Dusche zu kommen und in einen der Bademäntel zu schlüpfen. Wieder im Zimmer angelangt, sank sie auf die Bettkante. Er drückte ihr eine Tasse mit Kaffee in die Hand.
    „Was für eine Hochzeitsnacht“, sagte er lächelnd.
    „Wir sind ja überhaupt nicht richtig verheiratet“, widersprach sie.
    „Doch, wir sind.“
    „Das ist unmöglich. Wie konntest du bloß so ein Ding in Szene setzen? Du hast mich nie gefragt. Das ist ja wirklich … das hast du dir doch alles erst heute ausgedacht, das geht doch gar nicht.“
    „Natürlich geht es. Es ist schon gegangen.“
    „Ich heirate dich nicht. Angst und guter Sex

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