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Dunkle Visionen

Dunkle Visionen

Titel: Dunkle Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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niederlassend, „du warst nicht bewusstlos – du wusstest, was ablief. Und der Punkt ist, dass du dich und Carrie Anne in Gefahr bringst, wenn du es nicht zulässt, dass ich dich beschütze.“
    „Aber warum denn gleich heiraten? Also wirklich, Kyle …“
    „Unsere Ehe
ist
rechtsgültig. Aber wenn du möchtest, kannst du dich selbstverständlich jederzeit wieder scheiden lassen“, unterbrach er sie ruhig.
    Sie nippte an dem Kaffee, den er ihr gebracht hatte, und fühlte sich seltsam besiegt. Sie schaute in ihre Tasse. „Man hat mich mein ganzes Leben lang mit Lainie verglichen“, begann sie leise. „Ich habe sie geliebt, aber ich wollte nie so werden wie sie.“
    „Madison, du bist nicht …“
    „Sie war viermal verheiratet und Dad sechsmal, wenn mich nicht alles täuscht. Aber natürlich lebt er ja auch schon länger.“
    „Madison, es tut mir Leid.“
    „Dass du mich geheiratet hast?“
    „Dass du so außer dir bist.“
    Sie trank ihren Kaffee aus, stand auf und ging ins Bad. „Ich gehe unter die Dusche.“
    „Ich lasse dir etwas zu essen kommen.“
    „Nein!“ schrie sie wütend.
    „Es wird dir helfen. Vertrau mir.“
    „Dir vertrauen? Ich soll
dir
vertrauen? Du musst verrückt sein.“
    „Ich bestelle ein bisschen Toast. Dann wird es dir besser gehen.“
    Sie duschte und kam anschließend in einem der weiten Hotelbademäntel zurück. Mittlerweile hatte ein Kellner das Frühstück gebracht, und der Toast duftete angenehm. Auf dem Tablett stand auch Orangensaft und noch mehr Kaffee. Zu ihrer Verwunderung entdeckte sie, dass sie tatsächlich etwas essen konnte, und hinterher fühlte sie sich besser.
    Kyle schaute auf seine Uhr. „Warum versuchst du nicht, noch zwei Stunden zu schlafen? Dann haben wir immer noch genug Zeit, um am Nachmittag mit den Delphinen zu schwimmen, bevor wir zurückfliegen.“
    „Schwimmen wir wirklich mit den Delphinen?“
    „Ja, wirklich“, erwiderte er und stand auf.
    „Wo gehst du hin?“
    „Ich mache einen Spaziergang. Versuch, noch ein bisschen zu schlafen. Ich hole dich in zwei Stunden hier ab.“
    Er verließ sie, und sie fragte sich, wohin er in Wirklichkeit gehen mochte. Aber wohin zum Teufel sollte er auf einer winzigen Insel schon gehen, auf der zu allem Überfluss die Einheimischen auch noch Französisch sprachen?
    Sie hob ihre linke Hand, die nur ganz leicht zitterte. Ungläubig betrachtete sie den Ring an ihrem Ringfinger. Wenn man sie früher gefragt hätte, was sie sich mehr als alles andere auf der Welt wünschte, dann hätte sie – wenn sie sich so viel Ehrlichkeit gestattet hätte – erwidert, dass sie sich wünschte, Kyle zu heiraten, wenn sie erwachsen war. Und jetzt war es passiert. Er hatte sie in eine Falle gelockt, aber sie hatte es zugelassen.
    Sie schloss die Augen. Zu ihrer Überraschung driftete sie in den Schlaf hinüber. Und träumte nicht.
    Madison erwachte, als Kyle sie sanft an der Schulter rüttelte. „He, wir müssen in dreißig Minuten am Delphinbecken sein. Schaffst du das?“
    Sie schaute ihn an und nickte. Sie fühlte sich schon viel besser. „Ja.“ Sie sprang aus dem Bett und eilte ins Bad, wo sie schnell in ihren am Flughafen erstandenen Badeanzug schlüpfte.
    Kyle wartete auf der Veranda auf sie, und während sie zum Strand hinunterschlenderten, deutete er auf den Meeresarm, in dem das Delphinbecken lag. „Genes Lagune ist natürlich, aber er hat einen Teil davon abgetrennt. Er kann die Leute, die ständig fordern, dass man Delphine und Killerwale freilassen sollte, nicht ernst nehmen, weil es die Tiere seiner Meinung nach nirgendwo besser haben als bei ihm. Er hat alle seine Ladys, wie er sie nennt, eigenhändig aufgezogen, sie hängen an ihm und sind daran gewöhnt, gefüttert zu werden. Dort ist Judy, die Trainerin, die uns gleich ein paar Kunststücke zeigt.“
    „Wo sind denn die anderen Gäste?“
    „Das ist eine Privatvorstellung. Allein für uns.“
    Madison zog eine Braue hoch und schaute ihn an, dann wurde ihr klar, dass er sie am Morgen sicher unter anderem auch deshalb allein gelassen hatte, um diese Privatvorstellung hier zu arrangieren. Manchmal konnte er wirklich erstaunlich aufmerksam sein.
    „Mrs. Montgomery!“ rief Judy ihr entgegen. Der Name klang fremd in ihren Ohren, und es dauerte einen Moment, ehe sie reagierte. „Willkommen. Wie ich gehört habe, ist dies ein alter Traum von Ihnen. Kommen Sie herüber, damit ich Ihnen unsere Mädchen vorstellen kann.“
    Judy war um die Dreißig, eine

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