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Dunkle Visionen

Dunkle Visionen

Titel: Dunkle Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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attraktive schlanke Frau mit einem Abschluss in Meeresbiologie, den sie an der University of Miami gemacht hatte. Sie liebte die vier Delphine – Heidi, Rachel, Debbi und Hannah –, die in dem Becken schwammen, ganz offensichtlich heiß und innig. Sie stellte sie Madison und Kyle mit Namen vor und warnte sie anschließend noch einmal, dass Delphine aggressiv werden könnten, obwohl die „Mädchen“ normalerweise sehr zutraulich und sanft wären. Madison und Kyle fütterten die Tiere mit Fischen, dann schauten sie zu, wie diese unter Judys Anleitung ein paar verblüffende Kunststückchen machten, bevor sie sich ihre Tauchermasken, Schnorchel und Flossen anzogen und ins Wasser sprangen.
    Madison hatte den Spaß ihres Lebens.
    Die Delphine waren wundervoll. Sie entdeckte schnell, dass sie sehr stark waren und einen gelegentlich beim Spielen durchaus rüde beiseite schubsen konnten, aber sie waren auch sehr zutraulich, genau wie Judy gesagt hatte. Sie liebten es, gestreichelt zu werden, und schwammen immer wieder so nah an Kyle und Madison vorbei, dass sie sie streiften. Sie warf Kyle einen Blick zu, während sie nebeneinander fröhlich lachend in die Tiefe schwammen, und sie sah in seinen Augen hinter der Taucherbrille, dass er ebenso fasziniert war wie sie und genauso viel Spaß hatte. In diesem Moment war sie bereit, den Rest der Welt zu vergessen. Sie hatte ihn fast ihr ganzes Leben lang geliebt, und jetzt teilten sie zusammen eine Erfahrung, von der sie schon immer geträumt hatte. Wenn nur …
    Heidi stupste sie an in dem Versuch, ihre Aufmerksamkeit zu erringen. Madison streichelte das Tier und genoss es, den nassen, festen, glatten Körper zu spüren, dann tauchte sie unter Heidi weg und spielte Fangen mit ihr. Es war unglaublich.
    Madison merkte erfreut, dass sie mehr als die vereinbarte Zeit im Wasser verbringen durften, und sie war dankbar dafür. Schließlich kam Judy zu Kyle herübergeschwommen und machte ihn darauf aufmerksam, dass es für sie Zeit wurde, sich von den Delphinen zu verabschieden. „Ich fürchte, Sie werden Ihre Maschine verpassen, wenn Sie sich jetzt nicht losreißen. Und Sie sagten ja, es sei wichtig, dass Sie heute noch nach Hause kommen“, fügte sie entschuldigend hinzu.
    „Ja, danke“, erwiderte Kyle. Er machte Madison ein Zeichen, und sie nickte. Sie tätschelte jeden der Delphine zum Abschied, dann stieg sie aus dem Wasser und zog Tauchermaske, Schnorchel und Flossen aus.
    Judy gesellte sich zu ihr. „Vielleicht kommen Sie ja noch einmal auf die Insel, wenn Sie ein bisschen mehr Zeit haben, Mrs. Montgomery.“
    „Oh, mit dem größten Vergnügen“, versicherte Madison ihr. „Allerdings sollte ich dafür wohl besser vorher mein Französisch ein bisschen auffrischen.“
    Während sie mit Kyle zurück zum Bungalow ging, fragte er: „Hätte das irgendetwas geändert?“
    „Was?“
    „Wenn du Französisch verstanden hättest. Ich meine, da war immerhin die Kirche und der Priester …“
    „Ich hätte vielleicht gedacht, es wäre ein Spiel, eine Scharade …“
    „Dann habe ich dir die Sache ja erleichtert.“
    „Wie meinst du das?“
    „Nun, was immer jetzt auch geschieht, ist meine Schuld.“
    „Ich … ich will jetzt nicht darüber nachdenken. Aber ich möchte dir für diesen Nachmittag danken“, sagte sie.
    „Dann verzeihst du mir also?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Du weißt, dass ich keinen Alkohol vertrage.“
    „Ich habe darauf gezählt. Aber wie auch immer, wir müssen uns jetzt verdammt beeilen. Es gibt nämlich nur diese eine Maschine“, erinnerte er sie.
    Sie erreichte den Bungalow vor ihm und ging schnurstracks unter die Dusche.
    Und hoffte, er würde vielleicht nachkommen.
    Er tat es nicht, und sie schalt sich dafür, dass sie enttäuscht war. Immerhin mussten sie die Maschine ja wirklich noch erreichen. Als sie aus dem Bad kam, wirkte er ziemlich kurz angebunden, aber er duschte trotzdem noch und zog sich dann eilig an, und wenig später stiegen sie in den Hubschrauber, der sie nach Martinique brachte.
    Und noch etwas später saßen sie in dem Flugzeug nach Miami. Diesmal blätterte sie in einer Illustrierten, während er rastlos und mit einem Anflug von Schwermut zum Fenster hinausstarrte, aber sie konnte nicht aufhören, darüber nachzudenken, was wohl seinen Stimmungsumschwung bewirkt haben mochte.
    Es war fast Mitternacht, als sie über den Flughafenparkplatz zu ihrem Jeep gingen. Kyle fuhr.
    „Ich nehme an, Carrie Anne bleibt noch eine Nacht

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