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Dunkle Visionen

Dunkle Visionen

Titel: Dunkle Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Madison.“
    „Sie ist schon da“, sagte eine Stimme. Jimmy. Auch er kniete sich jetzt neben Madison auf den Boden. „Alles okay, Mädchen?“
    Sie nickte.
    „Du hast dich beim Fallen verletzt. Dein Handgelenk ist geschwollen.“
    „Ich bin okay.“
    „Du musst geröntgt werden.“
    „Die Polizei …“
    „Wir können uns im Krankenhaus unterhalten“, sagte Jimmy.
    Plötzlich heulten überall Sirenen. Das Nächste, was Madison mitbekam, war, dass sich ihr Vater über sie beugte. Sie hatte ihn seit dem Tod ihrer Mutter noch nie so weiß im Gesicht, so angespannt gesehen.
    Und noch nie so alt.
    „Der Krankenwagen ist hier.“
    „Dad, es ist doch nur mein Handgelenk. Ich kann laufen, ich brauche keinen Krankenwagen.“
    „Richtig. Aber nachdem er schon mal hier ist, kannst du auch einsteigen.“
    Nach einer Stunde waren ihr Handgelenk und ihre Hand geröntgt. Sie hatte sich glücklicherweise nichts gebrochen; das Gelenk war nur verstaucht, und mit einer elastischen Binde für ein paar Tage würde der Schaden behoben sein.
    Zu allem Überfluss hatte sie jetzt auch Darryls neue Freundin nicht kennen gelernt. Und sie hatte Rogers Eröffnungsparty ruiniert.
    Nachdem die Krankenschwester ihr den Verband angelegt hatte, kehrte sie ins Wartezimmer zurück. Dort warteten ihr Vater, Roger, Jimmy, Jassy und Kyle zusammen mit einem jungen Polizeibeamten auf sie. Sie berichtete ihm kurz, was geschehen war, und versicherte ihm, dass sie seit dem Tod ihrer Mutter von Harry Nore nichts gesehen oder gehört hatte. Er hatte nicht viele Fragen an sie; es gab einige Zeugen, die den Überfall mit angesehen hatten.
    „Draußen wartet eine ganze Horde Reporter“, warnte Jassy unglücklich.
    „Ich fahre den Cherokee um das Gebäude herum, dann kann Madison durch den Hinterausgang rauskommen“, sagte Kyle.
    „Gute Idee“, stimmte Jordan Adair zu. Er küsste Madison auf die Wange. „Und anschließend bleibst du am besten bei ihr.“
    „Das habe ich vor“, sagte Kyle beim Verlassen des Wartezimmers.
    Madison konnte durch die Glastür sehen, dass draußen eine Gruppe von Reportern wartete. Hieß das jetzt, dass es vorbei war? Hatte Harry Nore alle diese Frauen getötet, und war er tatsächlich der Mörder ihrer Mutter?
    „Komm, lass uns von hier verschwinden“, sagte Jassy.
    Sie schob Madison durch einen langen Flur zu einem Hinterausgang, wo Kyle bereits mit laufendem Motor, die Beifahrertür des Cherokees weit offen, wartete. Madison stieg schnell ein.
    Während der Fahrt hüllte er sich in Schweigen. Sie sah, dass sein Gesicht aschfahl war, und sein Jackett war von dem Gerangel mit Harry Nore zerrissen und schmutzig.
    „Ich bin wirklich okay“, versicherte sie ihm. „Und Carrie Anne …“
    „Carrie Anne hat nicht die leiseste Ahnung von dem, was vorgefallen ist. Sie ist mit ihrer Tante und ihrem Onkel und ihren Cousins zusammen, und sie ist ganz selig, weil Dan versprochen hat, im Wohnzimmer ein Zelt aufzuschlagen, sodass die Kinder heute Nacht Camping spielen können.“
    Madison sagte nichts darauf und schaute auf ihre Hände. „Und was hast du jetzt vor?“ fragte sie schließlich.
    „Wir verschwinden für vierundzwanzig Stunden.“
    „Verschwinden? Aber wohin denn?“
    „Das wirst du schon sehen. Vertrau mir.“
    „Ich vertraue niemandem mehr.“
    „Dann betrachte dies als eine Entführung und bemüh dich, es zu genießen.“
    „Wohin fahren wir denn im Augenblick?“
    „Zum Flughafen.“
    „Zum Flughafen? Aber ich kann doch nicht einfach …“
    „Doch, du kannst.“
    „Das
ist
eine Entführung“, sagte sie verärgert.
    Er zuckte die Schultern.
    „Ich könnte anfangen zu schreien und auf dem Flughafen einen Riesenzirkus veranstalten, und dann hättest du eine ganze Menge zu erklären.“
    „Würdest du jetzt bitte aufhören? Wir machen das, was du schon immer mal machen wolltest.“
    „Was denn?“
    „Mit Delphinen schwimmen.“
    „Was
?“
    „Du hast mir erzählt, dass du schon immer mal mit Delphinen schwimmen wolltest.“
    „Ja, aber wir können doch einfach auf die Keys fahren …“
    „Das ist für heute Abend nicht weit genug weg“, gab er grimmig zurück. „Wir müssen weiter weg. Wir fliegen auf die Antillen. Ein Freund von mir hat auf einer kleinen Insel ein Hotel. Wir fliegen erst bis nach Martinique und von dort mit einem Privathubschrauber weiter. In zwei Stunden sind wir dort.“
    Er war verrückt geworden. Sie hatten überhaupt nichts bei sich, und er konnte doch nicht nach

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