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Dunkle Visionen

Dunkle Visionen

Titel: Dunkle Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Jeans, keine Schuhe, kein Hemd. Jordan Adair gab sich mit Vorliebe das Image eines Gammlers. Madison wusste, dass die Frauen ihn noch immer attraktiv fanden, und seine dunklen Augen wurden von Reportern gern als „grüblerisch“ und „charismatisch“ beschrieben.
    Kyle – ebenfalls in abgeschnittenen Jeans – saß in dem Sessel neben ihrem Vater. Er trug wieder die dunkle Sonnenbrille, die Baseballmütze hatte er heute jedoch weggelassen. Sein Haar hatte eine mittlere Länge, nicht zu kurz und nicht zu lang, aber gerade lang genug, um sich in seinem Nacken leicht zu ringeln und ihm ab und zu in die Stirn zu fallen.
    Er war wirklich hervorragend in Form. Das war jetzt noch deutlicher zu sehen als gestern, da heute seine breite gebräunte Brust entblößt war. Seine Schultern waren ebenfalls breit und muskulös.
    Jassy war bei ihnen. Madison hattte nicht gewusst, dass ihre ältere Schwester da sein würde. Zierlich und blond, mit den dunklen Augen ihres Vaters, steckte sie voller Dynamik. Ihrer zerbrechlichen Erscheinung zum Trotz arbeitete sie als Pathologin im gerichtsmedizinischen Institut von Dade County. Jimmy hatte Madison von den Polizisten erzählt, die Jassy anfänglich nicht ernst genommen hatten; ein Blick aus ihren dunklen Augen und ein entschlossener Schnitt mit dem Skalpell hatten jedoch genügt, sie eines Besseren zu belehren.
    Madison hätte die drei gern noch ein paar Minuten länger beobachtet, aber dazu kam es nicht. Carrie Anne riss sich von ihr los, rannte nach draußen und fiel Jordan Adair um den Hals. „Guten Morgen, Grandpa!“ Schon saß sie auf seinem Schoß, umrahmte sein bärtiges Gesicht mit den Händen, zog die Nase kraus und pflanzte ihm einen schmatzenden Kuss mitten auf die Stirn.
    „He, Krümel!“ sagte Jordan und drückte sie liebevoll an die Brust. „Weshalb bist du denn so früh schon auf?“
    „Wir fahren Boot“, sagte sie glücklich, lächelte und blinzelte ihre Tante Jassy an. „Mit Rafes Bruder. Der ist anders als Rafe, aber auch ganz lieb, hat Mommy gesagt. Kommst du auch mit, Tante Jassy?“
    „Wo ist deine Mutter?“ fragte Jordan Carrie Anne.
    „Hier, Dad.“ Madison trat in den Innenhof. Auf der Durchreiche zur Küche standen eine Kaffeekanne und Tassen. Madison nahm sich Kaffee und setzte sich ebenfalls an den Tisch. Carrie Anne saß noch immer auf ihres Großvaters Schoß, aber die drei Erwachsenen schauten Madison erwartungsvoll an.
    Sie trank einen Schluck. Schwarz. „Guten Morgen.“
    „Ihr wollt mit rausfahren?“ erkundigte sich Kyle höflich. Er war überrascht, doch er zeigte es nicht. Falls er erfreut war, ließ er es sich ebenfalls nicht anmerken.
    „Du hast uns gefragt.“
    „Ja, klar.“ Seine Augen waren hinter den dunklen Gläsern verborgen.
    „Du kannst nicht mitkommen, Dad?“ fragte sie ihren Vater.
    Er schüttelte den Kopf. „Ich bin mitten in einer Recherche.“
    „Ich habe schon gesagt, dass ich dir nachher helfe“, erinnerte Jassy sanft und winkte Madison zu.
    „Wenn ich deine Hilfe benötige, werde ich es dich wissen lassen“, brummte Jordan.
    Jassy zuckte die Schultern. „Mach, was du willst.“
    „Bist du Kyle?“ erkundigte sich Carry Ann und musterte ihn mit so unverhüllter Neugier, wie sie nur Kindern eigen ist.
    „Carrie Anne …“, murmelte Madison.
    „Wir haben vergessen, die beiden einander vorzustellen“, erinnerte Jassy sie.
    „Ja, ich bin Kyle. Und du musst Carrie Anne sein. Ich habe schon eine Menge Gutes von dir gehört. Schön, dich kennen zu lernen.“ Er streckte ihr die Hand hin, und sie nahm sie lächelnd.
    „Ich find’s auch schön. Obwohl Mom gesagt hat, dass Onkel Rafe netter ist.“
    „Carrie Anne, so etwas habe ich nie gesagt“, begann Madison empört.
    „Das hat sie wirklich gesagt? Nun, da irrt sie sich aber ganz gewaltig“, sagte Kyle grinsend zu Carrie Anne. „Ich bin nämlich viel netter.“ Er lehnte sich zurück, und obwohl Madison seine Augen nicht sehen konnte, spürte sie seinen Blick auf sich.
    „So etwas habe ich nie gesagt“, protestierte sie lahm. Rasch warf sie ihrer Schwester einen Blick zu. „Kommst du mit, Jass?“
    „Ich weiß noch nicht. Dad hat beschlossen, heute Abend eine Party zu geben und …“
    „Was?“ unterbrach Madison sie überrascht.
    „Ja, ich dachte mir, es könnte ganz nett werden“, mischte sich Jordan schulterzuckend ein. „Es kommt ja nicht allzu oft vor, dass so viele Familienmitglieder und Freunde gleichzeitig hier sind. Rafe und Roger

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