Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkle Visionen

Dunkle Visionen

Titel: Dunkle Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
schon alt, Tante Jassy“, ließ sich Carrie Anne besorgt vernehmen. „Ich bin erst fünf.“
    Madison stöhnte, aber Jassy lachte nur. Jordan kicherte in sich hinein, und nicht einmal Kyle konnte sich ein Grinsen verkneifen.
    „Carrie Anne, sag nicht so schreckliche Sachen zu deiner Tante“, schalt Madison.
    Ihre Tochter schaute sie aus großen blauen Augen an. „Warum? Altsein ist doch toll. Man kann Auto fahren und so viel Süßigkeiten essen wie man will und so lange aufbleiben wie man will und alles.“
    „Ja, aber …“, begann Madison.
    „Vielleicht sollten wir langsam aufbrechen“, sagte Kyle und stand auf. „Jass, kommst du jetzt mit oder nicht?“
    Jassy zögerte, schaute auf ihre Jeans und das Hemd, das sie trug, hinunter. „Ich habe keinen Badeanzug an …“
    „Auf dem Boot ist genug Zeugs“, mischte sich Madison ein. Sie wollte plötzlich unbedingt, dass ihre Schwester mitkam. „Jetzt komm schon, zier dich nicht so.“
    „Also schön, warum eigentlich nicht?“ Jassy gab ihrem Vater einen Kuss auf die Wange. „Bis später dann, Dad.“
    Carrie Anne umhalste Jordan wild, und Madison streifte kurz seinen Scheitel mit den Lippen. Er wünschte ihnen viel Spaß und schaute ihnen nach, wie sie zur Anlegestelle hinuntergingen.
    Kyle hatte seine Ausrüstung schon an Bord; Madison warf ihre Tasche in das Boot, dann riss sich Carrie Anne von ihr los und rannte zu ihrer Schwester.
    Für einen Augenblick blieb Madison auf Deck stehen, überrascht von der seltsamen Beklommenheit, die sie plötzlich überfiel. Trotz der heißen Morgensonne erschauerte sie.
    Es ist Kyle. Nach all den Jahren ist es immer noch Kyle. Ich sollte mich fern halten von ihm
.
    Sie gab sich innerlich einen Ruck, und das Gefühl war weg, als wäre es nie da gewesen.
    Kyle machte die Yacht los und warf den Motor an, dann glitten sie hinaus aufs offene Meer.

4. KAPITEL
    N achdem sie an den Bojen vorbei waren, gab Kyle Gas, und dann schossen sie mit hoher Geschwindigkeit nach Nordosten. Jassy zog sich um, während Madison nachschaute, was die Kombüse an Schätzen bereithielt; anschließend brachten sie sich Orangensaft mit an Deck und streckten sich auf ihren Badelaken in der Sonne aus. Sie lagen eine Weile schweigend und lauschten dem einschläfernd wirkenden Geräusch der Wellen, die gegen den Bug klatschten.
    Irgendwann rollte Jassy sich halb herum. „Es tut gut, ihn wieder mal da zu haben, findest du nicht?“ fragte sie und deutete auf Kyle.
    „Hmmm“, murmelte Madison unbestimmt und drehte sich um, damit ihr Rücken Farbe bekam. Sie hörte, wie Kyle den Motor drosselte.
    „Ich mag ihn“, erklärte Carrie Anne entschieden. Sie setzte sich rastlos auf. Einfach nur in der Sonne zu liegen wurde für eine Fünfjährige schnell langweilig. „Mommy, können wir nicht irgendwas
machen
?“
    „Wir machen doch schon was“, scherzte Madison. „Wir fahren Boot.“
    „Nein, ich meine, können wir denn auf dem Boot nicht irgendwas machen?“
    Madison brauchte nicht zu antworten. Sie hatte eine ganze Tasche voll Sachen für Carrie Anne mitgebracht, mit denen sich ihre Tochter beschäftigen konnte; sie musste jetzt nur noch die Energie finden, aufzustehen und sie zu holen.
    „Was hältst du davon, wenn wir ein bisschen angeln?“ fragte Kyle. Er hatte den Motor ausgemacht, den Anker gesetzt und sprang jetzt von dem kleinen Führerhaus aufs Deck. In diesem Moment war Madison froh, dass sie ihre Sonnenbrille aufhatte. Sie konnte nicht widerstehen, ihn einer eingehenden Musterung zu unterziehen. Herrgott, sah der Mann gut aus! Diese Schultern und diese breite, tief gebräunte Brust waren ein Gedicht. Sie erinnerte sich daran, dass sie im Sonnenschein-Staat lebte – es gab hier jede Menge leicht bekleideter, sportlich durchtrainierter Männerkörper zu sehen. Sie verdiente sich einen Teil ihres Lebensunterhalts als Fotomodell, wodurch sie schon zwangsläufig ständig mit gut gebauten Männern in Kontakt kam.
    Sein Körper war besser.
    Wirklicher.
    Reif. Reif, um …
    Hör auf, rief Madison sich selbst zur Ordnung.
    Was sie jedoch nicht hinderte, ihn sich nackt vorzustellen. Sie errötete und war froh über ihre Sonnenbrille. Carrie Anne hingegen konnte in aller Unschuld mit reinem kindlichen Vergnügen an Kyle hochschauen.
    „Ich darf dir beim Angeln helfen? Wirklich?“
    „Wirklich. Es würde mir Spaß machen.“
    „Au ja!“ kreischte Carrie Anne, und ihre Augen leuchteten begeistert auf. „Darf ich, Mommy?“
    „Vielleicht

Weitere Kostenlose Bücher