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Dunkle Visionen

Dunkle Visionen

Titel: Dunkle Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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schaute Jimmy an. „Ich habe die Frau gesehen, kurz bevor sie starb. Sie saß mit jemandem im Auto.“
    „Wessen Auto?“ erkundigte sich Jimmy.
    „In ihrem eigenen, glaube ich. Sie fuhr. Irgendjemand saß auf dem Beifahrersitz. Sie lachte und war ganz aufgeregt, sie wirkte, als wollte sie mit jemandem übers Wochenende wegfahren, mit jemandem, mit dem sie sich wohl fühlte, mit …“
    „Einem Freund?“ vermutete Kyle.
    Sie schüttelte den Kopf, schaute ihn an und fragte sich, warum sie so eine brennende Hitze in ihren Wangen aufsteigen spürte.
    „Mit einem Liebhaber. Einem neuen Liebhaber. Sie war aufgeregt, atemlos, glücklich. Vielleicht war sie mit diesem Mann zum ersten Mal ein ganzes Wochenende lang unterwegs.“
    „Kannst du den Mann sehen?“ fragte Jimmy.
    „Ist es definitiv ein Mann?“ mischte sich Kyle ein.
    Madison schüttelte den Kopf, dann schaute sie Kyle überrascht an. „Du warst dir doch sicher, dass es ein Mann ist.“
    „Ich bin stets für alles offen.“
    Wie der Teufel, dachte sie. Sie wandte sich wieder an Jimmy. „Es tut mir wirklich Leid, Jimmy. Ich gehe davon aus, dass es ein Mann war. Aber mit Bestimmtheit sagen kann ich es nicht. Alles, was ich sah, war sie …“ Sie machte eine Pause, dann holte sie tief und zitternd Atem. „Sie war so schön, so voller Leben. Sie lächelte, stieg mit jemandem ins Auto und fuhr davon. Zu den Keys. Das weiß ich ganz sicher.“
    „Woher nimmst du diese Sicherheit?“
    „Ich sah ein paar Kormorannester auf den Telefonmasten entlang der Straße. Und dann sah ich das Schild, auf dem ‚Lake Surprise‘ stand.“
    Kyle und Jimmy tauschten einen Blick aus.
    „Aus welcher Richtung kamen sie?“
    Madison schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht.“
    „Okay, wo ist sie gelandet?“ fragte Jimmy.
    „Im Meer“, erwiderte Kyle müde. „Ich bin bereit, jede Wette einzugehen, dass der Kopf zu dem abgetrennten Arm gehört.“
    Jimmy warf Kyle einen schnellen Blick zu und runzelte die Stirn. „Monroe hat uns den Arm bis jetzt noch nicht rübergeschickt. Aber das meinte ich nicht. Wohin sind sie gefahren, nachdem sie auf den Keys waren, Madison?“
    „Ich weiß es nicht, Jimmy.“
    „Hast du das Gefühl, dass der Mann, der mit ihr im Auto saß, auch derjenige war, der sie umgebracht hat?“ fragte Kyle Madison und schaute sie aus grünen Augen scharf an.
    „Nein, ich … ich weiß nicht.“ Irgendetwas hatte sie aus dem Konzept gebracht.
    „Komm, Madison, streng dich an, fällt dir nicht noch irgendetwas ein?“
    Wieder dachte sie nach und schaute zu Kyle. „Du glaubst, dass der Arm und der Kopf von derselben Person stammen? Wie kommst du darauf?“
    „Es gibt keinen Grund. Es ist nur so ein Gefühl.“ Er zuckte die Schultern. „Wir finden normalerweise nicht allzu viele Körperteile in kurzen Abständen, die nicht irgendwie zusammengehören.“
    Er ließ sie nicht aus den Augen, während er sprach. Dachte er wieder, was für eine Hexe sie wohl sein mochte?
    Ihr Blick wanderte zurück zu Jimmy. „Gestern im Wasser, während ich nach dem Arm tauchte – ohne zu wissen, dass es ein Arm war, natürlich –, habe ich auch etwas gesehen. Etwas sehr Ähnliches wie heute. Eine hübsche rothaarige junge Frau. Temperamentvoll und vor Lebendigkeit sprühend. Sie fühlte sich wohl mit der Person, mit der sie zusammen war. Sie war aufgeregt, voller Vorfreude. Ich sah ein Zimmer, ein typisches Hotelzimmer. Nicht schäbig, aber auch nicht sonderlich luxuriös. Da war ein Bett, auf dem Nachttisch daneben eine Bibel, ein schwarzes Telefon, eine Fernbedienung. Es kann leicht dieselbe junge Frau gewesen sein wie heute, sie hatte dasselbe Lächeln. Sie jauchzte vor Glück, und dann … dann sah ich eine Klinge aufblitzen. Sie wurde in diesem Zimmer getötet.“
    „Hatte diese Vision eine Ähnlichkeit mit deinem anderen Traum?“ fragte Jimmy.
    „Was für ein Traum?“ ging Kyle schroff dazwischen.
    „Am Freitag hatte Madison wieder einmal einen ihrer seltsamen Träume und rief mich an. Ich wollte sie hier nicht mit reinziehen, Kyle“, versicherte Jimmy.
    Kyle warf Madison einen finsteren Blick zu. „Noch etwas, von dem du mir nichts erzählt hast?“
    „Es war doch nur ein Traum“, murmelte sie widerstrebend. „Du willst ja nichts von meinen Träumen hören.“
    „Es wäre mir jedenfalls verdammt lieber gewesen, als erst jetzt davon zu erfahren“, fuhr er auf.
    Jimmy räusperte sich. „Du hast uns wirklich sehr geholfen, Madison. Danke. Vielen

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