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Dunkle Visionen

Dunkle Visionen

Titel: Dunkle Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Sie lachte, lächelte, verzog die Lippen zu einem Schmollmund. Sie spürte die weiche Seide auf ihrer Haut, den Sand, den Wind, fühlte, wie die Sonnenstrahlen in ihre Poren einsickerten. Der leuchtende Ball der Sonne bewegte sich langsam auf den Horizont zu. Berühren. Fühlen. Sie war sich verdammt sicher, dass sie aufreizend wirkte. Sie war dabei, ihm zu zeigen, was er sich hatte entgehen lassen.
    Schließlich war die Sonne untergegangen. Zu diesem Zeitpunkt war Jaime jedoch schon überglücklich. Michelle war ebenfalls begeistert, Hector versicherte ihr, dass sie einen Bisexuellen aus ihm gemacht hatte, und George standen kleine Schweißperlen auf der Oberlippe und der Stirn.
    Kyle hatte die ganze Zeit über keine Miene verzogen.
    Hector legte ihr einen Bademantel um die Schultern, während sie aus einer Kühlbox eine Flasche Wasser herausholte. Sie wusste, dass Kyle hinter ihr war.
    „Ich weiß wirklich nicht, warum du immer noch hier herumlungerst. Dass du dich nicht langweilst! Ach, entschuldige, ich habe ganz vergessen, dass du noch etwas wolltest. Oder bist du den ganzen Weg hier runtergekommen, nur um mich anzuschreien, weil ich es nicht für nötig befunden habe, sämtlichen Leuten, die ich kenne, Bescheid zu sagen, dass ich für ein paar Tage hier bin?“
    Sie nahm einen großen Schluck Wasser und schaute ihn an.
    Er hatte die Arme noch immer über der Brust verschränkt; die Sonne war weg, aber die verfluchte Sonnenbrille hatte er immer noch auf.
    „Wir können später reden. Deine Freunde und Verehrer meinen, sie hätten was zu feiern, und wollen irgendwo etwas essen gehen.“
    „Redest du von meinen Geschäftspartnern?“ fragte sie pikiert.
    „Ja, von den beiden Schwulen, der Frau und dem Assistenten, dem die Zunge im Sand hängt. Von denen. Deinen Geschäftspartnern.“
    „Hängt Georges Zunge wirklich im Sand? Wie niedlich“, murmelte Madison erfreut.
    „Du wirst noch dem falschen Mann den Kopf verdrehen, wenn du so weitermachst, Madison“, warnte Kyle.
    „Und dann gibt es hier wiederum Männer, die ich total kalt lasse“, murmelte sie. „Entschuldige mich, ich möchte mich umziehen.“
    Sie streifte ihn, als sie hinter ihm vorbeiging und zu dem kleinen Strandhaus eilte, das einer Freundin von Michelle gehörte.
    Michelle kam herein, um die Badeanzüge, die für die Aufnahmen benötigt worden waren, einzusammeln. Sie trug einen weich fallenden Sarong in leuchtenden Farben und schüttelte jetzt belustigt den Kopf. „Ach, du meine Güte.“
    „Was meine Güte?“
    „Dieser Junge, er hätte sich auch gut auf dem Plakat gemacht. Sehr sexy, wirklich.“
    „Er ist ein FBI-Agent. FBI-Agenten dürfen nicht sexy sein.“
    Michelle hob viel sagend eine Augenbraue. „Er scheint mächtig verrückt nach dir zu sein,
chérie
.“
    „Er ist mächtig sauer auf mich, das ist es. Ich bin sechsundzwanzig, aber offensichtlich habe ich nicht angemessen um Erlaubnis gebeten, ehe ich die Stadt verlassen habe.“
    Michelle machte tss tss, schüttelte den Kopf und lächelte wissend. „Die Leute machen sich nur Sorgen, wenn ihnen etwas an einem liegt. Und wütend werden sie nur, wenn ihnen noch mehr an einem liegt.“
    „Na ja, schon, klar, ich denke schon, dass … ihm etwas an mir liegt. Auf seine Art. Wir waren früher Stiefgeschwister.“
    „Stiefbrüder machen sich nicht immer etwas aus ihren Stiefschwestern. Vor allem, wenn … Nun, deine Mama starb und die Beziehung war beendet, stimmt’s?“
    „Meine Mutter wurde ermordet, und ich sehe aus wie meine Mutter, und niemand hat ihr helfen können. Ich glaube, er fühlt sich dafür verantwortlich, dass mir nichts passiert.“
    „Aber du siehst nur aus wie deine Mutter,
chérie
. Du
bist
nicht so wie sie.“
    „Exakt. Das ist alles nur Psycho. Irgendwie scheint er es sich in den Kopf gesetzt zu haben, dass mir auch etwas Schlimmes zustoßen wird.“
    „Das Aussehen
kann
einem gefährlich werden, Schätzchen. Du solltest dankbar sein, dass dieser starke Junge ein Auge auf dich hat. Also wirklich, wenn ich du wäre …“
    Madison verknotete sich das schulterfreie Kleid im Nacken und schaute Michelle an. „Was wäre denn dann?“
    Michelle blinzelte ihr zu. „Dann würde ich mit ihm schlafen.“
    „Ich soll mit einem Mann schlafen, nur weil er sich Sorgen um mich macht?“
    „Nein, nein, du sollst mit ihm schlafen, weil er starke Arme und eine schöne breite Brust hat … und einen knackigen Po, nehme ich doch an. Schöne Haut, ein kantiges,

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