Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkle Visionen

Dunkle Visionen

Titel: Dunkle Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
irgendwann nach seiner Arbeit gefragt wurde.
    „Ich habe kürzlich etwas über diese so genannten Profiler in der
Time
gelesen“, sagte George. „Können Sie uns sagen, warum Sie hier sind, oder ist das geheim? Geht es um diesen angeblichen Serienkiller, über den die Zeitungen im Moment ständig berichten?“
    „Tja, wir gehen tatsächlich davon aus, dass hier in der Gegend ein Serienkiller sein Unwesen treibt“, antwortete Kyle ernst. „Die Spätnachrichten heute Abend bringen einen ausführlichen Bericht darüber. In dem unter anderem auch mein Einbruch in Madisons Haus Erwähnung findet“, fügte er trocken hinzu.
    „Was?“ entfuhr es Madison überrascht.
    Er zuckte nur die Schultern und wandte sich wieder den anderen zu. „Während der vergangenen vier Monate haben sich hier in der Gegend vier scheußliche Morde ereignet, die alle um einen Fünfzehnten herum begangen wurden, und die Morde wurden zunehmend grausamer. Die Opfer waren allesamt schöne, junge, lebenslustige Frauen. Wenn man an einem so abscheulichen Fall arbeitet, neigt man dazu, sich um die Menschen, die einem nahe stehen, Sorgen zu machen.“
    „Du guter Gott“, murmelte Sheila, stützte sich mit einem Ellbogen auf den Tisch und legte den Kopf in die Hand, während sie ihn aus großen Augen anschaute.
    „Und … Sie sind auf der Suche nach dem Mörder in Madisons Haus eingebrochen?“ fragte Michelle verdutzt noch einmal nach.
    Kyle lächelte bedauernd. „Ja also, wie bereits gesagt, sucht sich der Mörder seine Opfer unter jungen, schönen Frauen. Ich konnte Madison letzte Nacht nicht erreichen und dann … als sie heute Morgen auch nicht ans Telefon ging …“ Er hob hilflos die Hände, nahm einen großen Schluck von seinem Bier und richtete seinen Blick auf Madison. „Ihr Schloss war leicht zu knacken, doch sie hat eine gute Alarmanlage. Ich sagte Jimmy Gates vom Morddezernat in Miami vorher Bescheid, dass ich beabsichtigte, mir Zutritt zu ihrem Haus zu verschaffen, aber … na ja, ich habe es trotzdem geschafft, dass man mich um ein Haar verhaftet hätte, und jetzt frage ich mich, ob ich nicht in den Nachrichten eine schrecklich lächerliche Figur mache.“
    „Weil ich nicht ans Telefon gegangen bin, bist du kurzerhand in mein Haus eingebrochen?“ fragte Madison fassungslos.
    „Madison, du solltest ihm wirklich nicht böse sein“, versuchte Sheila sie zu beruhigen. „Kyle hat es doch nur gut gemeint.“
    „Ich bin ja gar nicht böse. Ich bin nur überrascht.“
    „Gott sei Dank hast du einen Stiefbruder, der sich so um dich sorgt. Wenn mich jemand von meiner Familie nicht erreichen könnte, würden sie sich wahrscheinlich eine ganze Woche lang keine Sorgen machen.“
    Kyle schaute Madison mit hochgezogener Augenbraue an, offensichtlich erfreut darüber, dass sie mit ihrer Empörung entschieden in der Minderheit war.
    „Du bist ja auch öfter ein paar Tage weg“, wandte Madison ein.
    „Na wenn schon, du solltest aber trotzdem nicht böse sein“, beharrte Sheila.
    „Bist du wirklich böse?“ erkundigte sich Hector, Madison angrinsend. Er wirkte amüsiert und schien drauf und dran, noch ein bisschen mehr Öl ins Feuer zu gießen.
    Alle Blicke lagen auf ihr. Sie schaute Kyle an und knirschte mit den Zähnen. „Natürlich nicht. Ich habe es schon gesagt – ich bin nicht böse, ich bin überrascht.“
    „Überrascht! Also, ich habe ehrlich gesagt Angst. Ein Serienkiller, der hinter jungen Frauen her ist“, sagte Sheila und schüttelte sich.
    „Ein bisschen Angst kann nicht schaden, da bin ich mir sicher“, mischte sich Jaime ein.
    „Stimmen Sie dem zu, Kyle?“ fragte Michelle. „Sollten die Frauen jetzt Angst haben?“
    „Es ist wichtig, dass die Frauen sich der Gefahr bewusst sind, in der sie schweben. Die Polizei hat bisher versucht, weitgehend Stillschweigen über die Morde zu bewahren, weil niemand möchte, dass Panik entsteht. Heute Nachmittag allerdings wurde von offizieller Seite entschieden, dass es Zeit wird, die Frauen zu warnen. Aus den Aussagen der Freundinnen der Opfer lässt sich schließen, dass der Täter ein charmanter Mann ist, der seine Opfer damit ködert, dass er ihnen vormacht, sie wären die große Liebe seines Lebens. Wir gehen davon aus, dass er sehr gut aussieht, anpassungsfähig ist und überaus Vertrauen erweckend wirkt. Das ist nicht die Vorstellung, die man gemeinhin von einem geistesgestörten Mörder hat. Deshalb ist es natürlich richtig, beunruhigt zu sein, Sheila. Es ist

Weitere Kostenlose Bücher