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Dunkle Visionen

Dunkle Visionen

Titel: Dunkle Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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absolute Vorsicht geboten.“
    „Hören Sie“, sagte Hector leise zu Kyle, „wenn Sie die Spätnachrichten sehen wollen – vielleicht können wir sie uns ja vorn an der Bar anschauen.“
    Die am Tisch Versammelten blickten sich einen Augenblick lang an, dann standen alle auf und marschierten im Gänsemarsch nach vorn an die Bar. Kyle hielt sich etwas im Hintergrund. Nach einem Bericht über die jüngsten terroristischen Aktivitäten im Nahen Osten kamen die Lokalnachrichten an die Reihe, und ein Polizeisprecher erklärte, dass man anhand der polizeilichen Untersuchungen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen könne, dass es sich bei den vier Morden um ein und denselben Täter handele, und dass man jungen Frauen dringend ans Herz lege, äußerst vorsichtig zu sein, insbesondere denjenigen jungen Frauen, die allein lebten.
    Madison ertappte sich beim Zuhören dabei, dass sie plötzlich anfing, sich Sorgen um Jassy zu machen, doch dann sagte sie sich, dass ihre Schwester kein naives Dummchen sei. Ganz abgesehen davon, dass noch immer die Möglichkeit bestand, dass Kyle der Mann war, in den sie sich verliebt hatte, und wenn dies der Fall war …
    Sie würde Jassy anrufen. Sie musste sich davon überzeugen, dass ihre Schwester wusste, was sie tat.
    Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Fernseher. Es ging noch immer um die Morde. Im Augenblick gab Jimmy Gates ein Interview, der verschiedene Einzelheiten berichtete.
    Dann wurde Kyle eingeblendet. Er trug einen Anzug und stand vor Madisons Haus. Überall waren Polizeiautos zu sehen. Kyle sah müde und verärgert aus – aber noch immer überaus anziehend. Man sah ihn mit Jimmy im Gespräch, dann beantwortete er der Presse einige Fragen, wobei er noch einmal unterstrich, dass den Frauen in der Gegend dringend angeraten wurde, bei neuen Männerbekanntschaften absolute Vorsicht walten zu lassen. „Gehen Sie nicht mit Fremden aus. Ohne Ausnahme“, sagte er in die Kamera. „Tun Sie es selbst dann nicht, wenn Sie jemanden zu kennen glauben, wenn es vielleicht bereits die zweite Verabredung ist. Gehen Sie nirgendwohin, ohne einen Nahestehenden darüber zu informieren, wo Sie sich aufhalten und mit wem Sie unterwegs sind. Gehen Sie von Ihrem Arbeitsplatz in Gruppen nach Hause, machen Sie Ihre Besorgungen mit einer Freundin.“
    „Halten Sie es für richtig, wenn Frauen sich bewaffnen?“ erkundigte sich eine hübsche Reporterin besorgt.
    „Wenn sich eine Frau bewaffnet, muss sie selbstverständlich wissen, wie man eine Waffe handhabt. Eine Pistole allein ist noch keine Garantie für Sicherheit. Denken Sie daran, wie viele Kinder sich und andere schon aus Versehen mit einem Familienrevolver umgebracht haben. Meiner Meinung nach ist es das Beste, äußerste Vorsicht walten zu lassen.“
    „Und wie können sich allein stehende Frauen schützen?“ wollte dieselbe Reporterin wissen.
    Kyle war die ganze Zeit über sehr ernst gewesen, jetzt lächelte er. Eins seiner überaus charmanten Lächeln, das Frauenherzen höher schlagen ließ. „Nun, wenn es möglich ist, sollten sie am besten für eine Weile wieder in ihr Elternhaus ziehen“, schlug er vor.
    „Gute Idee“, rief jemand.
    „Und falls das nicht geht, sollten sie zumindest sehr vorsichtig sein.“
    Noch mehr Fragen hagelten auf ihn nieder.
    Kyle antwortete knapp, vor allem, als man wissen wollte, was er im Haus seiner Stiefschwester, der Tochter der ermordeten Filmschauspielerin, gesucht hatte.
    „Haben Sie sich hier nicht gewaltsam Zutritt verschafft?“
    „Was Sie getan haben, ist ungesetzlich. Wird man Sie verhaften?“
    Kyle blockte die Fragen, die ihm nicht passten, ab und beantwortete nur die, die er beantworten wollte. Er berichtete, dass er sich um seine Stiefschwester Sorgen gemacht hätte, weil es ihm nicht möglich gewesen sei, sie telefonisch zu erreichen, aber mittlerweile hätte er erfahren, dass sie wohlbehalten außerhalb der Stadt auf einem Fototermin sei.
    Madison registrierte, dass er nicht sagte, wo.
    Nachdem er sich schließlich entschuldigt hatte und wegging, kam die hübsche Reporterin, die ihm die meisten Fragen gestellt hatte, ins Bild. Sie hatte ihre Hausaufgaben gut gemacht. Sie wärmte die Geschichte von dem Mord an Lainie und ihrem „skandalösen“ Leben noch einmal auf, dann kam sie auf Madisons Arbeit zu sprechen, auf ihre äußerliche Ähnlichkeit mit ihrer Mutter und ihre gelegentliche Mitarbeit bei der Polizei. Am Ende der Nachrichten wäre Madison

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