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Dunkle Visionen

Dunkle Visionen

Titel: Dunkle Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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hätten.“
    „Was wollte er? Warum hat er das getan?“
    „Ich weiß es nicht. Sie wusste es nicht. Er tauchte einfach an der Tür auf, er gefiel ihr, er kam herein … und tötete sie.“
    Jimmy nickte ernst. „Gut, Madison. Ich weiß, wie hart es für dich ist. Danke.“
    „Schon gut, Jimmy.“
    „Komm jetzt.“ Er führte sie nach draußen zum Auto. Kyle saß bereits auf dem Beifahrersitz.
    „Sie hat den Mörder nicht richtig sehen können“, sagte Jimmy, während er und Madison einstiegen und er den Gang einlegte.
    „Natürlich nicht“, erwiderte Kyle schroff.
    „Aber man kann nie wissen …“
    Kyle fuhr herum und starrte Madison finster an. „Du hast gesehen, wie das Opfer starb.“
    „Ja. Aber …“
    „Und jetzt werden dich die Bilder dieser armen Frau verfolgen, zusammen mit Dutzenden anderer Bilder, die du schon gesehen hast. Wenn du so weitermachst, wirst du irgendwann noch den Verstand verlieren.“
    „Mir geht es gut, Kyle.“
    „Es ist krank, Madison. Du darfst dich nicht so benutzen lassen.“
    „Kyle, wenn ich dazu beitragen kann, dass diese Morde aufhören …“
    „Bis jetzt hast du noch kein Fitzelchen dazu beigetragen, verstehst du das denn nicht? Das Einzige, was du tust, ist, dich selbst in Gefahr zu bringen. Was soll daran Gutes sein?“
    Sie holte tief Luft. „Ich weiß, dass Tammy ihren Mörder nicht kannte und nicht wusste, warum er gekommen war. Und ich weiß auch, dass … dass sie sich von ihm angezogen fühlte und dass er sie sehr schnell getötet hat.“
    Kyle drehte sich wieder um und starrte aus dem Vorderfenster auf die Straße.
    „Du wirst den Mörder nie sehen, Madison“, prophezeite er schroff.
    „Warum nicht?“ fragte Madison.
    „Ja, warum nicht?“ schaltete sich Jimmy ein.
    „Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie sich ein einziges Mal nicht einmischten, Jimmy“, sagte Kyle gereizt.
    „Dann erklär es mir, Kyle“, verlangte Madison verärgert.
    „Weil der Mörder nicht will, dass du ihn siehst.“
    „Wie kann der Mörder Madison vom Sehen abhalten?“ fragte Jimmy. „Woher sollte er überhaupt von ihr wissen?“
    „Oh, ganz einfach. Madison ist sozusagen eine öffentliche Person. Die Zeitungen haben schon mehrfach über ihre hellseherischen Fähigkeiten berichtet. Und vielleicht ist der Mörder ja jemand, der ihr nahe steht. Auf jeden Fall hat sie aus irgendeinem Grund eine Blockade, und dieser Umstand könnte dies erklären.“
    „Aber kann er sich wirklich einbilden, er könnte diese Blockade bewirken?“
    „Vielleicht. Möglicherweise glaubt er aber auch, sie könnte nur die Opfer eines Gewaltverbrechens sehen. Oder er vertraut darauf, dass sie ihn einfach nicht anschauen würde. Wenn man nicht hinschaut, sieht man auch nichts. Andererseits …“
    „Was?“ fragte Jimmy.
    „Andererseits scheint er langsam höllisch nervös zu werden – und ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass er beschließt, Madison aus dem Weg zu räumen, weil sie eine Gefahr für ihn bedeutet. Wie die arme Frau dort drin. Madison könnte genauso mit aufgeschlitzter Kehle enden.“
    Er war wütend, das ließ sich nicht übersehen.
    Und vielleicht ja zu Recht.
    Während der restlichen Fahrt hüllten sie sich alle in Schweigen.
    Kyle weigerte sich, Madison an der Falls Street allein aussteigen zu lassen, deshalb begleiteten er und Jimmy sie bis vors Kino. Peggy und Carrie Anne warteten bereits. Carrie Anne stieß einen Freudenschrei aus und warf sich ihrer Mutter in die Arme. Die beiden drückten sich, als hätten sie sich eine Ewigkeit nicht mehr gesehen, und Carrie Anne versicherte ihrer Mutter, dass es ihrem Daddy gut ginge und dass sie eine schöne Zeit gehabt hätten.
    Auch Jimmy begrüßte Carrie Anne mit einer Umarmung und Kyle ebenfalls – nur ein bisschen schüchterner. Carrie Anne wollte, dass Jimmy und Kyle ins Kino und anschließend zum Essen mitkommen sollten, aber sie sagten beide, dass sie, obwohl es ihnen schrecklich leid täte, wieder zurück an ihre Arbeit müssten.
    Nachdem sie Madison ermahnt hatten, nach dem Essen sofort nach Hause zu gehen, verabschiedeten sich Jimmy und Kyle schließlich und gingen wieder zu ihrem Wagen.
    Madison schaute ihnen nach, beunruhigt über die Tatsache, dass Kyle, was ihre Sicherheit anbelangte, von Mal zu Mal nervöser reagierte.
    „Was für ein gut aussehender Mann!“ erklärte Peggy beifällig, bevor sie sich ebenfalls von Madison und Carrie Anne verabschiedete.
    „Daddy sagt, dass Kyle ganz lieb ist“,

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