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Dunkle Wünsche

Dunkle Wünsche

Titel: Dunkle Wünsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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»Ein fetter kleiner Mann,
der sich wesentlich mehr Sorgen darüber macht, daß seine Frau ihm auf die
Schliche kommen könnte, als über Elinors Tod.«
    »Männer!« Sie schlug die Arme
unter der vollen Brust übereinander und umarmte sich selber. »Wie ich sie
hasse, das ganze stinkende Geschlecht!« Ihre dunklen Augen machten mich eine
Zeitlang für den Rest meines Geschlechts verantwortlich, dann wandte sie den
Blick ab. »Was ist mit Drury?«
    »Ein ausgesprochener Charmeur«,
sagte ich. »Stellen Sie sich einen grauhaarigen Panther in einem importierten Saville - Row -Anzug vor — das ist Drury . Er hat außerdem einen Freund, der unter dem Namen
Big Mike bekannt ist. Stellen Sie sich einen zu groß geratenen Gorilla mit
einem dauerhaft zerboxten Gesicht vor, dann haben Sie Big Mike.«
    Sie rümpfte erneut die Nase.
»Reizende Leute, für die Nigel arbeitet. Aber wenn ich es mir recht überlege,
paßt er ausgezeichnet zu ihnen.«
    Ich war eben im Begriff,
vorzuschlagen, wir könnten unsere Laune durch ein paar Tropfen Whisky
aufbessern, während wir warteten, aber mein »Wie wär’s...« wurde durch einen
eiskalten Blick abgeklemmt, der besagte, daß Angela bereits meine Gedanken
gelesen hatte und nicht daran dachte, irgendwelchen Scotch an dieses Mitglied
des stinkenden Geschlechts zu vergeuden. Also saßen wir mit steinernen
Gesichtern herum, bis es schließlich fünf Jahre später an der Wohnungstür
klingelte. Angela stand auf und ging, um zu öffnen.
    Einen halben Meter weit von der
Tür entfernt, fuhr sie sich mit der Hand durchs Haar, es absichtlich
zerzausend, und verschmierte mit dem Handrücken ihren Lippenstift. Während ich
sie mit herabsackendem Unterkiefer beobachtete, streifte sie ihren Pullover in
die Höhe, so daß er wie eine Ziehharmonika unmittelbar unter der Rundung ihrer
Brüste saß und gut zwölf Zentimeter nackter Taille entblößte. Dann öffnete sie
die Tür. Slater trat in die Wohnung, blieb wie angewurzelt stehen und starrte
sie an.
    »Hallo, Nigel!« Sie begann,
ihren Pullover ganz langsam hinunterzuziehen. »Ich dachte nicht, daß du so
schnell hierherkommen würdest. Vermutlich blickt kein Mädchen auf die Uhr, wenn
Al da ist.« Sie lachte leise und voller Sinnlichkeit. »Du erinnerst dich doch
an Al? Ich meine, du erinnerst dich doch bestimmt an Lieutenant Wheeler?«
    Slater schloß mit großer
Anstrengung den Mund und blickte mich an, als sei ich etwas, das
zurückgeblieben war, nachdem man den Sumpf soeben ausgetrocknet hatte. »Klar«,
krächzte er. »Ich erinnere mich an den Lieutenant. Haben Sie jetzt dienstfrei,
oder kommen die Steuerzahler auf dafür?«
    »Nun ja«, Angela hatte endlich
ihren Pullover in Ordnung gebracht, »wenn ihr beiden Jungens euch nun
unterhalten wollt, lasse ich euch am besten allein.« Sie ging mit rasantem
Hüftschwung auf das Schlafzimmer zu und blieb, als sie die Tür geöffnet hatte,
stehen. Sie streckte ein Bein nach vorn, zog den Minirock mit einem Ruck über
ihren Schenkel hoch und rieb sich sachte die cremeweiße Haut, die vorübergehend
sichtbar wurde. Ihre dunklen Augen blickten mich vorwurfsvoll an. »Das gibt
bestimmt blaue Flecken«, sagte sie und verschwand im Schlafzimmer.
    »Was, zum Teufel, geht hier
eigentlich vor?« knurrte Slater.
    »Nicht das, was Sie denken«,
sagte ich schnell. »Das ist ein Spielchen, das Angela gänzlich für sich allein
spielt.«
    »Ha!« Er kam ein paar Schritte
auf mich zu, und sein Schnurrbart sträubte sich, als könne er es nicht mehr
länger ertragen, auf seiner Oberlippe zu sitzen. »Sehr wahrscheinlich!«
    »Ach, halten Sie den Mund und
setzen Sie sich!« knurrte ich. »Sie sollten sich über ganz andere Dinge den
Kopf zerbrechen als über Angelas kleine Tricks, um Sie wütend zu machen.«
    Etwas von dem Zorn wich aus
seinen Augen, und er ließ sich zögernd auf der Couch nieder. »Sind Sie auf den
Gedanken gekommen, sie in meinem Büro anrufen zu lassen?«
    »Es war ihr eigener Gedanke,
weil ich mit Ihnen reden wollte, aber nicht in Ihrem Büro«, sagte ich. »Sind
Sie ein eingefleischter Lügner?«
    »Was?« Seine Augen quollen
hervor. »Hören Sie zu, Wheeler, Polyp hin, Polyp her — Sie können nicht...«
    »Masons Wohnung in der Vierten
Straße«, sagte ich in scharfem Ton. »Der Neandertaler, der die Tür öffnete und
Sie sofort niederschlug — erinnern Sie sich?«
    »Erinnern?« Er rieb sich
gereizt das Kinn. »Sie haben verdammt recht — und wie ich mich erinnere. Es tut
nach wie vor

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