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Dunkler Dämon

Dunkler Dämon

Titel: Dunkler Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Lindsay
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allen für Ihre Kooperation in dieser Angelegenheit danken. Es ist äußerst wichtig, dass wir sie geheim halten, bis meine Leute die Sache übernehmen können.«
    Captain Matthews räusperte sich. »Äh, ich, äh – nehme an, Sie wollen, dass wir mit unseren Routineermittlungen fortfahren und – äh, Zeugen vernehmen und so weiter.«
    Chutsky schüttelte langsam den Kopf. »Absolut nicht. Ihre Leute müssen sofort von der Bildfläche verschwinden. Ich will, dass diese Sache beendet ist, verschwindet – soweit es Ihre Abteilung betrifft, Captain. Als wäre es niemals passiert.«
    »Übernehmen SIE die Ermittlungen?«, herrschte Deborah ihn an.
    Chutsky drehte sich zu ihr um, und sein Lächeln wurde breiter. »So ist es«, erwiderte er.
    Und er hätte sie vermutlich bis in alle Ewigkeit angelächelt, wenn sich nicht Officer Coronel, der mit der weinenden und würgenden alten Dame auf der Veranda gestanden hatte, eingeschaltet hätte. Er räusperte sich und sagte: »Ja, okay, nur einen Moment«, und in seiner Stimme lag eine gewisse Feindseligkeit, die seinen leichten Akzent ein wenig deutlicher hervortreten ließ. Chutsky wandte sich ihm zu, und das Lächeln verharrte auf seinem Gesicht.
    Coronel wirkte ein bisschen nervös, aber er erwiderte Chutskys glücklichen Blick. »Versuchen Sie uns davon abzuhalten, unsere Arbeit zu tun?«
    »Ihr Job ist es, zu schützen und zu dienen«, sagte Chutsky. »Was in diesem Fall bedeutet, die Informationen zu schützen und mir zu dienen.«
    »Das ist Bockmist«, stellte Coronel fest.
    »Es ist nicht von Belang, um welche Art Mist es sich handelt«, versicherte Chutsky. »Sie werden sich daran halten.«
    »Wer zum Teufel sind Sie, um mir das befehlen zu können?«
    Captain Matthews klopfte mit den Knöcheln auf den Tisch. »Das reicht, Coronel. Mr. Chutsky kommt aus Washington, und man hat mich angewiesen, ihm jegliche Unterstützung zu gewähren.«
    Coronel schüttelte den Kopf. »Er ist kein verdammter FBI -Agent«, sagte er.
    Chutsky lächelte einfach, Captain Matthews holte tief Luft und wollte zum Sprechen ansetzen – aber Doakes drehte den Kopf einen halben Zoll in Coronels Richtung und sagte: »Halt die Klappe.« Coronel sah ihn an, und etwas von seiner Kampflust verflüchtigte sich. »Du willst mit dem Scheiß nichts zu tun haben«, fuhr Doakes fort. »Überlass das seinen Leuten.«
    »Es ist nicht richtig«, beharrte Coronel.
    »Vergiss es«, sagte Doakes.
    Coronel öffnete den Mund, Doakes zog die Augenbrauen hoch – und als er darüber nachdachte, während er in das Gesicht unterhalb dieser Augenbrauen starrte, beschloss Officer Coronel, es zu vergessen.
    Captain Matthews räusperte sich und machte den Versuch, die Kontrolle zurückzugewinnen. »Noch weitere Fragen? Nun gut – Mr. Chutsky, wenn es noch etwas gibt, das wir für Sie tun können …?«
    »Ich würde es tatsächlich begrüßen, Captain, wenn ich mir einen Ihrer Beamten ausleihen könnte, sozusagen als Verbindungsoffizier. Jemand, der mir dabei hilft, mich zurechtzufinden, mich zu orientieren, in der Art.«
    Alle Köpfe am Tisch wandten sich in perfekter Übereinstimmung zu Doakes, außer Chutsky.
    Er drehte sich zur Seite, zu Deborah, und sagte: »Wie wär’s, Detective?«

[home]
    9
    I ch muss zugeben, dass mich das überraschende Ende von Captain Matthews’ Konferenz unvorbereitet erwischte, aber wenigstens wusste ich nun, warum sich alle verhielten wie Laborratten, die man in einem Löwenkäfig ausgesetzt hatte.
    Niemandem gefällt es, wenn FBI -Agenten sich in einen Fall einmischen; das einzig Erfreuliche daran ist, es ihnen so schwer wie möglich zu machen, falls sie es tun. Doch Chutsky war offensichtlich ein so schweres Kaliber, dass uns selbst dieses kleine Vergnügen versagt bleiben würde.
    Die Bedeutung von Deborahs leuchtend roter Gesichtsfarbe war ein tieferes Geheimnis, aber sie war nicht mein Problem. Mein Problem war ganz plötzlich ein wenig deutlicher geworden. Man könnte meinen, Dexter wäre ein dummer Junge, weil er es nicht eher erraten hatte, aber als der Groschen endlich fiel, wurde er von dem Verlangen begleitet, mir selbst eins hinter die Ohren zu geben. Vielleicht hatte das ganze Bier in Ritas Haus meine geistigen Fähigkeiten dezimiert.
    Denn eindeutig war dieser Besuch aus Washington von niemand anderem als Dexters persönlicher Nemesis, Sergeant Doakes, auf uns herabbeschworen worden. Es gab diffuse Gerüchte, dass sein Dienst in der Armee ein bisschen irregulär

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