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Dunkler Engel

Dunkler Engel

Titel: Dunkler Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Lizz Weis
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gehörig die Meinung sagen.
    Das Taxi kroch den Block entlang. Derek schielte aus dem Rückfenster. Er sah, wie Rachel sich umdrehte und auf das Gebäude zuging - allein. Zanus stand einen Moment lang auf dem Bürgersteig und starrte ihr hinterher. Dann stieg er in die Limousine, und sie rollte davon.
    Derek lehnte sich zurück und entspannte sich.
    Das Taxi fuhr einmal um den Block und hielt wieder vor dem Gebäude an.
    »Was bin ich Ihnen schuldig?«, fragte Derek und griff in seine Tasche.
    »Nichts. Die Dame hat schon genug bezahlt. Sagen Sie mal, der Kerl ist kein Verbrecher oder so was, oder? Er sieht so aus, als könnte er Schwierigkeiten machen. Passen Sie auf sich auf!«
    »Ja, danke.« Derek öffnete die Tür und stieg aus dem Taxi. Er ging gerade auf die Treppe zu, die zum Eingangsbereich führte, als er einen Schatten sah, der sich von den Sträuchern löste und auf ihn zukam.
    »Wir müssen reden«, sagte Zanus.
    »Nein, das müssen wir nicht«, sagte Derek und ging weiter. Er schaute hoch zu Rachels Fenster. Das Licht war an. Zanus schaute auch nach oben.
    »Es könnte sein, dass sie uns beobachtet, deshalb möchte ich mich kurz fassen. Ich weiß, wer du bist«, sagte Zanus.
    Derek sah sich lächelnd um. »Dann weißt du auch, dass ich gut darin bin, Dämonen wie dich in Stücke zu reißen und sie in die Hölle zurückzuschicken, wo sie hingehören.«

    »Du kannst nicht gewinnen«, sagte Zanus. »Du bist im Nachteil, weil du ein Engel bist.« Er grinste. »Du bist zu gut für diese Welt.«
    »Wenn du mich wirklich kennen würdest«, sagte Derek sanft,
    »dann wüsstest du, dass ich nicht bloß gut bin. Ich habe es nie bis in den Himmel geschafft.«
    Derek ging die Treppe hinauf und ließ Zanus dort stehen. Er sah sich nicht um. Das musste er nicht. Er konnte Zanus' Augen in seinem Rücken spüren. Derek hatte sehr mutig gesprochen, aber sein Herz war schwer. Zanus hatte recht. Der Erzfeind konnte seine höllischen Kräfte einsetzen, Derek aber war es verboten, seine Kraft für das Gute zu benutzen, und das verschaffte ihm einen gefährlichen Nachteil. Das Argument von Erzengel Michael, dass man sich nicht zu erkennen geben durfte, überzeugte ihn nicht. Wie konnte das Gute über das Böse siegen, wenn dem Guten die Hände gebunden waren? Darüber würde er mit William sprechen müssen.
    Derek seufzte tief. Er hatte das Gefühl, dass William mit ihm nicht sonderlich zufrieden sein würde ...
    Derek hörte, wie sich Zanus' Schritte auf dem Bürgersteig schnell entfernten. Er hörte, wie die Tür der Limousine auf- und wieder zuging. Derek blieb draußen stehen, bis er die roten Rücklichter der Limousine in der Nacht verschwinden sah. Er schaute hinauf zu Rachels Fenster und sah, dass die Lichter ausgegangen waren. Sie war in Sicherheit. Zumindest für heute Nacht. Nur, was würde er morgen machen?

    NEUN
    Am nächsten Morgen nahm Derek seinen Posten hinter der Rezeption ein. Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und rieb sich die Augen. Er konnte das, was letzte Nacht geschehen war, nicht ganz verstehen. Rachels Schutzengel wurde vermisst, und Derek hatte nicht die leiseste Ahnung, wie lange Zanus schon dabei war, sich in Rachels Leben zu drängen. Alles, was er wusste, war, dass Rachel sich in großer Gefahr befand. Aber wie konnte er ihr helfen?
    Sie war heute Morgen wie immer zur Arbeit gegangen. Sie hatte ihm freundlich, wenn auch ein wenig vorsichtig zugelächelt.
    Vielleicht hatte sie Angst, dass er sich zu vertraulich verhalten würde. Er war peinlich bemüht, besonders förmlich zu bleiben. Er konnte aber nicht anders, als sie, während er ihr die Tür aufhielt, zu fragen, ob alles in Ordnung sei.
    »Alles okay«, sagte sie ihm, als sie an der Tür stand und auf ihren Wagen wartete. »Zuerst war Zanus wütend, aber dann hat er sich wieder beruhigt und sich entschuldigt. Trotzdem ist es gut, dass er uns gestern Abend nicht zusammen gesehen hat.«
    Rachel schnitt eine Grimasse. »Er wäre wahrscheinlich außer sich gewesen. Er hat zugegeben, dass ich unter den gegebenen Umständen recht hatte, dass er aus dem Rahmen gefallen war und es besser gewesen wäre, wenn ich die Dinge auf meine Weise geregelt hätte. Oh, und Lana hat mir auf den Anrufbeantworter gesprochen, dass Zanus und sie es geschafft haben, meinen Namen aus der Presse herauszuhalten. Also - Ende gut, alles gut.«
    Nichts ist gut! Er hat uns letzte Nacht zusammen gesehen, ging es Derek durch den Kopf, aber er konnte es ihr nicht

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