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Dunkler Engel

Dunkler Engel

Titel: Dunkler Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Lizz Weis
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kein hilfloser Teenager. Das war ein Dämon. Er ist geschickt worden, um sich Rachels Handtasche zu schnappen, und hinterher hat er seine dämonischen Kräfte eingesetzt, um es aussehen zu lassen, als wäre er zu einem blutigen Klumpen zusammengeschlagen worden. Und du hast ihnen natürlich genau in die Hände gespielt. Zanus wusste, wie du reagieren würdest, wenn du sehen würdest, wie Rachel angegriffen wird, und du hast dich genau so verhalten, wie er es erwartet hatte.
    Du bist ihr zu Hilfe geeilt.«
    »Aber warum sollte er so etwas tun?«, fragte Derek. »Warum sollte er ein Interesse daran haben, mich in Rachels Augen als einen Helden darzustellen?«
    »Bist du jetzt in ihren Augen ein Held? Oder hält sie dich mehr für einen zwielichtigen Schwachkopf, der hungernde Kinder zusammenschlägt?«
    Derek erinnerte sich an Rachels entsetzten Blick, und er fluchte leise.
    »Ich habe dich gewarnt, dass du aufpassen musst. Ich habe dir gesagt, dass Zanus dich nicht körperlich angreifen wird«, fuhr William unbarmherzig fort. »Das muss er gar nicht. Dir gelingt es, dich selbst zu zerstören. Glücklicherweise war ich da. Zumindest hast du jetzt erst mal deinen lob gerettet. Bei Rachel bin ich mir nicht ganz sicher. Es könnte sein, dass du unserer Sache, was Rachel angeht, irreparablen Schaden zugefügt hast.«

    Derek schüttelte deprimiert den Kopf. »Ich hätte das kommen sehen müssen.«
    »Sicher hättest du das.« William seufzte. »Ich denke, ich muss dich jetzt von dieser Sache entbinden.«
    »Ich werde aber nicht gehen«, sagte Derek bestimmt. »Ich kann nicht, William.«
    »Warum nicht?«
    Derek lächelte niedergeschlagen. »Mr. Fraym hat mir gerade erst eine Gehaltserhöhung versprochen.«
    William lächelte zurück, aber dieses Lächeln hielt nicht lange an.
    Ernst legte der Erzengel seine Hand auf Dereks Arm.
    »Sei vorsichtig, mein Sohn. Du bist jetzt zweimal mit Zanus aneinandergeraten. Und du hast ihn zweimal geschlagen. Er wird beim nächsten Mal nicht mehr so zurückhaltend sein. Ich lasse dich also weitermachen, zumindest so lange, bis dein Partner in Erscheinung tritt.«
    Bei der Erwähnung dieses Partners schaute Derek finster drein. Er hätte gerne weiteren Protest eingelegt, aber er bewegte sich bereits auf dünnem Eis. Er nahm an, dass es wohl besser wäre, den Mund zu halten.
    »Ich kann sehr gut auf mich selber aufpassen«, sagte Derek nur.
    »Und auf Rachel. Mach dir keine Sorgen.«
    »Ich muss mir Sorgen machen. Und wenn du schon von Rachel anfängst: Sie ist im Moment richtig sauer auf dich.«
    »Ja, ich weiß. Ich habe das vermasselt. Schon wieder.« Derek seufzte. »Ich habe versucht, es ihr zu erklären, aber sie hat mich nicht einmal angesehen. Ich kann nicht sagen, dass ich ihr die Schuld an allem gebe. Alles spricht gegen mich. Wie soll ich das bloß erklären?«
    »Vielleicht musst du das gar nicht...«, sagte William nachdenklich.
    »Kannst du das in Ordnung bringen?«, fragte Derek.
    »Nicht ich«, sagte William. »Zanus. Es kann schon sein, dass er seine Kräfte hier eingesetzt hat, aber es gibt eine Sache, die er nicht kann: Er kann es nicht zulassen, dass die Notärzte seine Dämonen aufschneiden ...«
    Rachel war gerade ins Bett gekrochen, als ihr Telefon schellte. Sie blickte auf das Display, setzte sich auf und schaltete das Licht an.
    »Ja, Officer, hier spricht Rachel Duncan.« Sie hielt inne und hörte erstaunt zu. »Was hat er gemacht? Wie kann jemand aus einem Rettungswagen verschwinden? Sie glauben, er ist gesprungen? Also nehme ich an, dass er im Grunde genommen nicht so schwer verletzt war. Nur ein paar Schrammen. Sie haben recht, es hat tatsächlich wesentlich schlimmer ausgesehen. Wahrscheinlich besteht keine Chance, ihn jetzt zu finden? Wann werde ich meine Handtasche zurückbekommen? Ja, danke, dass Sie mich angerufen haben, Officer.
    Ich hatte mir Sorgen gemacht...«
    Rachel legte auf. Dann bettete sie den Kopf auf ihr Kopfkissen und seufzte tief. Sie schuldete Derek eine Entschuldigung. Eine fette Entschuldigung. Und das machte sie gerne.
    Als sie in den Schlaf sank, dachte Rachel über ihr Leben nach, das mit Sicherheit wesentlich interessanter geworden war, seit Derek de Molay in ihr Leben getreten war.

ELF
    Am Samstagmorgen wachte Rachel früh auf. Sie hatte etwas zu erledigen. Sie würde sich bei Derek entschuldigen. Aber sie stand nicht sofort auf. Nach den Ereignissen der letzten beiden Nächte war sie ziemlich durcheinander. Sie sah aus dem Fenster.

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