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Dunkler Engel

Dunkler Engel

Titel: Dunkler Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Lizz Weis
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verrückt war, aber sie wollte sie nicht gerne alleine lassen, während sie wegging. Doch vielleicht war das ja auch gar nicht so verrückt. Sampson hatte zwar in dem Katzenklo herumgekratzt, aber sie war sich nicht sicher, ob er es auch benutzen würde. Und sie hatte ihn auch schon dabei erwischt, wie er seine Krallen in das Sofa gegraben hatte.
    »Was du brauchst«, sagte sie zu ihm, »ist ein Spaziergang im Park.«
    Um zirka zehn Minuten vor acht ging Rachel hinunter in die Lobby und blieb an der Rezeption stehen. Es war niemand da. Die Tür hinter der Rezeption war geschlossen. Auf einem Zettel an der Tür stand: »Wenn Sie nach Feierabend Hilfe brauchen, klingeln Sie bitte!«
    Rachel drückte auf die Klingel. Die Tür flog auf.
    »Nein, Mike«, sagte Derek ungeduldig, »ich werde nicht wieder einspringen, während du raus gehst, um eine Zigarette zu rauchen.«
    Er hatte kein T-Shirt an, nur eine Jeans, und hielt ein Handtuch in seinen Händen. Seine Haare waren nass und zerzaust, er war wahrscheinlich gerade aus der Dusche gekommen. Er roch gut - nach Seife und Aftershave, nichts Ausgefallenes. Er roch einfach nur gut.
    Und er sah gut aus. Muskulös, stramm und stark.
    Rachel erstarrte. »Oh«, sagte sie und glotzte ihn an.
    »Hi«, sagte er lächelnd. »Entschuldigen Sie, ich dachte, es wäre Mike.«
    »Es tut mir leid, Sie zu belästigen«, sagte Rachel, die fühlte, dass ihre Wangen heiß wurden.
    »Was kann ich für Sie tun?«, fragte Derek.
    »Oh, ähm, ich gehe heute Abend aus, und ich bin ein bisschen nervös, weil ich meine Katze nicht so gerne alleine lasse ...«
    »Katze ?«, sagte Derek und zog die Augenbrauen hoch. »Ich wusste gar nicht, dass Sie eine Katze haben.«
    »Vor ein paar Stunden wusste ich das auch noch nicht. Ich war auf dem Nachhauseweg, als ich sie gefunden habe. Sie ist ausgesetzt worden und war so nass und kalt und hungrig ... man konnte ihre Rippen sehen, Derek! Wie auch immer, ich habe sie mitgenommen und hierhergebracht. Sie hat sich an gewisse Dinge noch nicht gewöhnt, deshalb habe ich mich gefragt, ob ... jemand auf sie aufpassen kann, während ich weg bin.«
    Er starrte sie an. Das Lächeln war aus seinem Gesicht verschwunden. »Sie gehen mit Zanus aus, oder?«
    »Derek, fangen Sie nicht schon wieder davon an«, gab Rachel irritiert zurück. »Es ist mein gutes Recht auszugehen, mit wem ich will. Bitten Sie bitte Mike, oder wer auch immer Dienst hat, mit meiner Katze spazieren zu gehen. Heute Abend. Und an Wochentagen, wenn ich in der Arbeit bin, um die Mittagszeit.«
    Sie hielt ihm ihren Ersatzschlüssel hin. Er war halb nackt, Wasser glitzerte auf seiner blanken Brust, und die nassen Haare fielen ihm ins Gesicht. Dieser Anblick brachte sie ziemlich aus der Fassung. Sie stellte sich vor, wie sie sich an seine blanke Brust warf, seine Lippen küsste, die vom Duschen immer noch nass waren, und sein zerzaustes Haar zurückstrich.
    Er nahm den Schlüssel nicht. Er stand einfach da und sah sie mit einem grimmigen Gesichtsausdruck an.
    »Mit Jojo gehen Sie jeden Tag Gassi«, sagte sie.
    »Das ist etwas anderes«, sagte er kalt.
    »Das sehe ich nicht so! Nehmen Sie meinen Schlüssel. Die Leine und das Geschirr liegen auf der Küchenanrichte.« Rachel drückte den Schlüssel in Dereks unwillige Hand, drehte sich um und eilte davon.
    Sie rannte fast.
    »Man kann mit einer Katze nicht Gassi gehen!«, rief Derek wütend hinter ihr her.
    »Doch, das kann man«, rief Rachel über ihre Schulter zurück. »Ich bin immer mit meiner Katze Gassi gegangen. Man muss nur etwas Geduld haben. Tut mir leid, ich muss gehen, meine Verabredung ist da!«
    Sie rannte durch die Eingangstür, wo Zanus und die Limousine warteten.

    Derek stand mit ihrem Schlüssel in der Hand da und starrte ihr hinterher. Hatte sie ihn gerade ernsthaft gebeten, mit einer Katze spazieren zu gehen? Mit ihrer Katze! Eine Ader an seiner Stirn begann zu pochen, und eine unbehagliche Wärme kroch ihm den Nacken hoch. Er war ein Ritter, ein heiliger Krieger. Er war hier, um auf sie aufzupassen und sie zu beschützen. Er war nicht der Hotelpage der gnädigen Frau, der mit einer Katze an der Leine durch die Hallen des Schlosses tänzelt. Derek war kein Katzensitter.
    Er rief seinen Manager an. »Sir, Rachel Duncan in 22-15 hat mich gerade darum gebeten, mit ihrer Katze Gassi zu gehen. Das hält mich aber von anderen wichtigeren Aufgaben hier im Gebäude ab.« Derek hielt inne, um zuzuhören. »Ja, Sir. Eine meiner Aufgaben. Ich

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